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Kann Schwerin wirklich die Buga 2025 ausrichten?

Schwerin, 09.12.2016 (red/sr). Gestern erhielt Schwerin den Zuschlag der Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft in Bonn im Jahr 2025 die Buga ausrichten zu können. Wer soll das aber bezahlen?

  • Veröffentlicht Dezember 9, 2016

Schwerin, 09.12.2016 (red/sr). Gestern erhielt Schwerin den Zuschlag der Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft in Bonn im Jahr 2025 die Buga ausrichten zu können. Wer soll das aber bezahlen?

Von Stefan Rochow

 

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Archivbild Buga 2009: Gerne möchte die Stadt wieder an diesen Erfolg anknüpfen

 

Schwerin hat seine zweite Bundesgartenschau, zumindest wenn es nach der Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft geht, die der Landeshauptstadt für 2025 den Zuschlag erteilt hat. Ungetrübt ist die Freude allerdings nicht. Nach wie vor ist nicht klar, wie sich die Stadt so ein Event finanziell leisten kann. Die Stadtvertretung hat beschlossen, dass im September des nächsten Jahres ein Bürgerentscheid darüber stattfindet, ob eine neue Buga stattfinden soll oder nicht.

 

„Schwerin muss sich eine neue Buga leisten  können“

 

Aus dem Land kommen sehr verhaltene Signale. „Die Haushaltssituation der Stadt Schwerin ist schwierig, der Haushalt muss konsolidiert werden“, sagt Innenminister, Lorenz Caffier (CDU) gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

 

Auch Finanzminister Brodkorb (SPD) sieht das Vorhaben Schwerins kritisch. „Die Stadt müsste, um sich eine neue Buga leisten zu können, harte Einschnitte vornehmen“, sagte er dem NDR.  Wo genau gespart werden muss, damit die Stadt sich eine Buga leisten kann, das ist im Moment noch nicht bekannt. Angesichts der massiven Schulden und des erheblichen Investitionsstaus, zum Beispiel bei den Schulen, ist die Frage berechtigt, ob Schwerin sich mit einer Neuauflage der Buga nicht verhebt.

 

Kritiker einer Neuausrichtung der Buga befürchten, dass der Zuschlag der Buga-Gesellschaft nun Fakten schaffen könnte, die im Nachgang dann schwer wieder umzukehren sind. „Nun darf es im Vorfeld nicht zu viele Investitionen in das kommende Buga-Projekt geben, da sonst die Bürgerinnen und Bürger mit bereits geleisteten Zahlungen in ihrer Entscheidung unter Druck gesetzt werden. Deswegen heißt es jetzt abwarten.“ sagt Ralph Martini, der für die Aktion Stadt- und Kulturschutz (ASK) in der Stadtvertretung sitzt.

 

Schwerin hatte bereits im Jahr 2009 eine Bundesgartenschau ausgerichtet. Sie lockte 1,8 Millionen Besucher an und schloss mit einem Plus in der Kasse in Höhe von drei Millionen Euro ab. Es war eine der wenigen Bundesgartenschauen überhaupt, die mit einem finanziellen Gewinn endeten.

 

Daher sind viele Bürgerinnen und Bürger skeptisch, ob eine zweite Bundesgartenschau tatsächlich an diesem Erfolg anknüpfen kann. Bis zur Bürgerbefragung im September nächsten Jahres ist daher erst einmal in der Schwebe, ob Schwerin 2025 Ausrichter der Buga sein wird. Zumindest dann, wenn das Mitsprecherecht der Bürger ernstgenommen wird. Das Konzept der Stadt hat offensichtlich in Bonn überzeugt. Nun müssen die Bürger Schwerins überzeugt werden.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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