Do, 6. Februar 2025
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„Alle zusammen Demokratie schützen“:
1.000 Menschen setzen Zeichen auf dem Schweriner Marktplatz

Rund 1.000 Menschen demonstrierten in Schwerin für Demokratie und gegen eine Zusammenarbeit demokratischer Parteien mit der AfD.

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  • Veröffentlicht Februar 5, 2025
Demonstration Schwerin
Foto: Marc Eis­ing

Am Dien­stagabend ver­sam­melten sich nach Polizeiangaben rund 1.000 Men­schen auf dem Schw­er­iner Mark­t­platz, um ein Zeichen für Demokratie und eine offene Gesellschaft zu set­zen. Die Kundge­bung stand unter dem Mot­to „Alle zusam­men Demokratie schützen“ und wurde vom Bünd­nis „Schw­erin für Alle“ organ­isiert. Haup­tan­liegen der Demon­stra­tion war der Protest gegen eine Zusam­me­nar­beit demokratis­ch­er Parteien mit der AfD sowie gegen eine Ver­schär­fung der Asylpoli­tik.

Andreas Katz, ein­er der Organ­i­sa­tio­nen der Ver­anstal­tung betonte zu Beginn, dass es nicht um Wahlkampf gehe, son­dern darum, „Entwick­lun­gen in unserem Land früh ent­ge­gen­zutreten”.  Würde sich eine Partei allerd­ings ange­sprochen fühlen, so „sei das genau so gemeint”.

Trotz ein­er Absage an eine Wahlkampfver­anstal­tung, nutzten vor allem die SPD, die Grü­nen und die Linke die Kundge­bung um mit Parteifah­nen Flagge zu zeigen.

Klare Abgrenzung – trotzdem Brücken bauen

Die Demon­stra­tion reagierte auf eine Bun­destagsab­stim­mung, bei der ein Antrag der CDU/CSU zur Ver­schär­fung der Flüchtlingspoli­tik mit Unter­stützung der AfD eine Mehrheit fand. Die Ver­anstal­ter kri­tisierten dies als prob­lema­tisch und forderten eine klare Abgren­zung der demokratis­chen Parteien von recht­sex­tremen Posi­tio­nen.

Der ehe­ma­lige Pfar­rer und DDR-Bürg­er­rechtler Heiko Lietz ergriff an diesem Abend als erster Red­ner das Wort. Lietz betonte, dass es eine „Ver­ant­wor­tung” in der Gesellschaft gäbe.  CDU-Parte­ichef Friedrich Merz habe seine Glaub­würdigkeit ver­spielt. Die Gesellschaft spalte sich immer mehr. Lietz warf am Ende die Frage auf, ob der Grund­satz „Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar” heute in der Gesamt­ge­sellschaft noch verbindlich ist?

Heiko Lietz warnte vor der Spal­tung unser­er Gesellschaft. Foto: Marc Eis­ing

 

Daniel Treps­dorf, Mit­glied des Bünd­niss­es „Schw­erin für Alle“ und Linken-Poli­tik­er, betonte in seinem Rede­beitrag: „Wir wollen nicht, dass Min­der­heit­en ang­ster­füllt durch diese Stadt oder dieses Land gehen müssen. Wir wollen sol­i­darisch miteinan­der umge­hen.“

Gle­ichzeit­ig  riet Treps­dorf, wieder „Brück­en zu bauen”.  Kri­tik am Abstim­mungsver­hal­ten der CDU sei richtig und notwendig. Man müsse aber auf­passen, dass man nun alle Brück­en ein­reiße. Das nutze am Ende nun Extrem­is­ten, so Treps­dorf.

 

Min­der­heit­en sollen nicht ang­ster­füllt durch die Stadt und das Land gehen, sagte Mitor­gan­isator Daniel Treps­dorf. Foto: Marc Eis­ing

Veranstaltung verlief friedlich

Nach Angaben der Polizei ver­lief die Demon­stra­tion ohne Zwis­chen­fälle. In den ver­gan­genen Tagen gab es bun­desweit zahlre­iche ähn­liche Proteste, darunter eine große Kundge­bung in Berlin mit bis zu 250.000 Teil­nehmern laut Ver­anstal­tern. Die Polizei sprach von 160.000 Demon­stri­eren­den.

Die Organ­isatoren kündigten weit­ere Demon­stra­tio­nen in Schw­erin an. Am 14. Feb­ru­ar find­et ein Kli­mas­treik von Fri­days for Future statt, der um 14 Uhr am Südufer des Pfaf­fen­te­ichs begin­nt. Am 15. Feb­ru­ar fol­gt die Demon­stra­tion „5 vor 12“, organ­isiert vom CSD Schw­erin, die sich gegen Diskri­m­inierung und für eine vielfältige Gesellschaft ein­set­zt.

 

 

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