Papst Franziskus schickt Schweriner Bischof in den Ruhestand
(red). Der erste Mecklenburger als katholischer Bischof seit der Reformation, beging gestern seinen 75. Geburtstag und verabschiedete sich in den Ruhestand. Wie die Pressestelle des Erzbistums Hamburg, zu dem auch

(red). Der erste Mecklenburger als katholischer Bischof seit der Reformation, beging gestern seinen 75. Geburtstag und verabschiedete sich in den Ruhestand. Wie die Pressestelle des Erzbistums Hamburg, zu dem auch Mecklenburg gehört, gestern mitteilte, nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des Schweriner Weihbischofs mit gestriger Wirkung um 12:00 Uhr an.
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, würdigte bei der gestrigen Festveranstaltung zum 75. Geburtstag in Schwerin Weihbischof Norbert Werbs als »wichtige Identifikationsfigur für die Katholiken in Mecklenburg«. In Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche habe er die damit verbundenen kirchlichen Veränderungen beharrlich mitgestaltet. Eine »nüchterne und sachliche Art, die vor grundsätzlichen Fragen nicht zurückscheut«, zeichne ihn ebenso aus wie »eine zutiefst geistliche Natur, die im Gebet und der Liturgie der Kirche verwurzelt ist«, sagte Heße.

Die Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Uta-Maria Kuder, hob hervor, dass für Werbs »nicht das Amt das Wichtige ist, sondern die Möglichkeiten, die es gibt, um etwas für die Menschen im Land zu tun.« Die Ministerin unterstrich seine Nähe zu den Menschen im Land und die Beharrlichkeit seines Engagements.
Für die Ökumene überbrachte Bischof Andreas von Maltzahn die Glückwünsche der Nordkirche und dankte dem Weihbischof für »die verlässliche Partnerschaft«. Er würdigte Werbs‘ »Achtsamkeit gegenüber den evangelischen Partnern«. So habe er für ein vertrauensvolles Verhältnis gesorgt.
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Nach einem Pontifikalamt in der Schweriner Propsteikirche St. Anna fand ein Empfang mit rund 160 geladenen Gästen im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais statt. Unter ihnen waren auch die Bischöfe Werner Thissen (Hamburg), Norbert Trelle (Hildesheim), Joachim Wanke (Erfurt), Leo Nowak (Magdeburg), Matthias Heinrich (Berlin), Hans-Jochen Jaschke (Hamburg), Theodor Kettmann (Osnabrück), Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim) und Wolfgang Weider (Berlin).

Norbert Werbs wurde am 20. Mai 1940 in Warnemünde geboren. 1964 wurde er in Rostock zum Priester geweiht. Danach arbeitete er zunächst als Kaplan in Neubrandenburg und von 1966 bis 1971 als Assistent am Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt. 1971 wurde er Kaplan der katholischen Gemeinde in Parchim, die er von 1973 bis 1975 als Pfarrer leitete. Danach war er Pfarrer in Neubrandenburg. 1981 wurde er zum Weihbischof in Schwerin ernannt und in Rostock zum Bischof geweiht. Seit 1995 war er Weihbischof und Bischofsvikar im Erzbistum Hamburg.
Werbs gilt in katholischen Kreisen und darüber hinaus als ein sehr bescheidener Bischof. So verzichtete er schon vor vielen Jahren auf einen ihm zustehenden Dienstwagen mit Fahrer und fuhr im eigenen Wagen zu seinen Terminen im Erzbistum Hamburg.
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