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30. November weltweiter Aktionstag gegen die Todesstrafe

  In diesem Jahr wird neben dem Rathaus am Markt auch das E-Werk am Pfaffenteich von 17.00 Uhr bis Mitternacht als sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe wieder in grünes Licht

  • Veröffentlicht November 29, 2018
Grünes Rathaus Foto: Landeshauptstadt Schwerin

 

In diesem Jahr wird neben dem Rathaus am Markt auch das E-Werk am Pfaffenteich von 17.00 Uhr bis Mitternacht als sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe wieder in grünes Licht getaucht. Außerdem können sich die Schwerinerinnen und Schweriner bis zum 10. Dezember 2018 im Foyer des Stadthauses, Am Packhof 2 – 6, mit ihrer Unterschrift gegen die Todesstrafe wenden.
Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern für Menschlichkeit und Achtung der Menschenrechte auch in schwierigen Situationen. In Deutschland haben sich in den vergangenen 17 Jahren fast 250 Städte, darunter Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig und Hannover, am Aktionstag durch Veranstaltungen beteiligt: besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Konferenzen, Dichterlesungen, schulische Projekte, Unterschriftensammlung für einen Appell zur universalen Abschaffung der Todesstrafe und so weiter.

Vor elf Jahren, im Dezember 2007, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Mal in der Geschichte mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet, die im Dezember 2016 mit noch größerer Zustimmung zum wiederholten Mal bestätigt wurde. Immer noch behalten 58 Länder der Welt die Praxis der Todesstrafe bei. Aber vieles hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren getan. Mittlerweise ist die Zahl der Länder auf 140 gestiegen, die die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft haben oder in der Praxis nicht mehr anwenden. Europa ist in dieser Zeit zum ersten Kontinent der Erde ohne Todesstrafe geworden.

 

Die Todesstrafe gilt im Licht des Evangelium unzulässig

 

Diese Tendenz hin zur Abschaffung setzt sich vor allem auch in Afrika fort, wo in diesem Jahr Burkina Faso diese Strafe abgeschafft hat. Der US-Bundesstaat Washington ist nach der Entscheidung des Obersten Gerichts vor wenigen Wochen, die Hinrichtungen als verfassungswidrig erklärt hat, der 20 Bundesstaat der USA ohne Todesstrafe geworden. Ein wichtiges Signal war 2018 zudem, dass Papst Franziskus den Katechismus der katholischen Kirche geändert und damit die Todesstrafe endgültig abgeschafft hat, indem er die Formulierung einfügte, dass die Todesstrafe im Licht des Evangeliums „unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“. Auch aus Deutschland kommt ein positives Signal, denn bei der Abstimmung über die Verfassungsreform in Hessen am 28. Oktober 2018 wurde die Todesstrafe endgültig außer Kraft gesetzt. Schließlich ist die Aufhebung des Todesurteils gegen Asia Bibi in Pakistan nach Jahre langer Haft im Todestrakt ein Signal der Hoffnung in diesem großen muslimischen Land mit einem umstrittenen Blasphemiegesetz.

Leider bleiben aber besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere aus den Krisengebieten des Nahen Ostens sind im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, in der Türkei wird weiterhin über eine Wiedereinführung der Todesstrafe nachgedacht. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens bestehen und dringend erforderlich.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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