Close

Zeitreise in Mueß erleben

Wann: 20. Juli 2019 um 10:00 – 21. Juli 2019 um 18:00 Wo: Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß, Alte Crivitzer Landstraße 13, 19063 Schwerin, Deutschland Zwischen Blumen und Brennnesseln, Äpfeln und

  • Veröffentlicht Juli 15, 2019
Wann:
20. Juli 2019 um 10:00 – 21. Juli 2019 um 18:00
2019-07-20T10:00:00+02:00
2019-07-21T18:00:00+02:00
Wo:
Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß
Alte Crivitzer Landstraße 13
19063 Schwerin
Deutschland
Zeitreise in Mueß erleben @ Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß | Schwerin | Mecklenburg-Vorpommern | Deutschland

Zwischen Blumen und Brennnesseln, Äpfeln und Birnen schwimmt in einer großen Wasserwanne eine Flasche Branntwein. Die Schnapsflasche ist der Lohn für den geschicktesten und mutigsten Erntehelfer des Tages. Das wird ein Spaß. Wer wird sie wohl in diesem Jahr herausfischen – im Sommer 1908.

Am Wochenende des 20./21. Juli ist es wieder so weit. Mehr als 40 Darsteller der Gemeinschaft „Zeitreise Mueß“ bewohnen und bewirtschaften die Bauernhäuser des Freilichtmuseums. Alles ist so wie vor 100 Jahren: die Gebäude, Alltagsgegenstände, Werkzeuge, Kleidung, Mahlzeiten, Geschichten und Bräuche. So lebten unsere Vorfahren auf dem Dorf: in einfachen Verhältnissen, verbunden mit schweißtreibender Arbeit, teils in abhängiger, teils in nützlicher familiärer und sozialer Gemeinschaft.

Heiß ist es in jenem Sommer. Das erste Getreide ist reif. Und der Roggen muss bis zum Ende der Woche eingebracht werden. Schon früh am Morgen erklingen die hohen Hammerschläge aus der Schmiede. Und der Tag beginnt mit harter Arbeit auf Feldern und Wiesen, in Gärten und Ställen, an Herden und Waschtrögen. Der Dorfschullehrer Friedrich Beckmann muss aufpassen. Sonst schwänzen seine Schüler wegen der Ernte seinen Heimatkundeunterricht. Im Kolonialwarenladen preist Annaliese Rehhagen duftende Seifen und köstliche Schokoladen aus fernen Ländern an. Es kommen Touristen aus der Stadt vorbei. Sie schätzen auch die reizvollen Ansichtskarten und das kühle Austbier. Gleich nebenan – vor der Dorfschänke der Wirtin Charlotte – gibt es Kaffee und Kuchen. Pfarrer Johann Fürchtegott Schütt hat allzeit ein Auge auf seine Schäfchen. Der Landmesser Frobenius misst die Fläche für das neu zu errichtende Haus der Hufe 4 ein. In der Büdnerei kochen und backen Karoline Beckmann, Tochter und Enkeltochter, damit die große Familie satt wird. Und in den beiden Wohnungen der Häuslerei führen zwei Familien ein bescheidenes Leben zwischen Selbstversorgung und Tagelöhnerei.

Die Darsteller setzen sich schon seit vielen Jahren mit dem Alltagsleben der Zeit um 1900 auseinander. Besucher können jeweils zwischen 10 und 18 Uhr auch auf Führungen mit den Darstellern ins Gespräch kommen, neue lebendige Einblicke in das Dorfleben vor 100 Jahren gewinnen und ganz nah und mit allen Sinnen das Leben von damals erspüren.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert