Alle gegen Einen: Wahlverlierer positionieren sich gegen Leif Erik Holm
Für die Stichwahl haben nun bis gestern Abend alle Wahlverlierer für ihre Wähler eine Wahlempfehlung abgegeben. Wie nicht anders zu erwarten, sprechen sie sich für den amtierenden Oberbürgermeister, Rico Badenschier,
Für die Stichwahl haben nun bis gestern Abend alle Wahlverlierer für ihre Wähler eine Wahlempfehlung abgegeben. Wie nicht anders zu erwarten, sprechen sie sich für den amtierenden Oberbürgermeister, Rico Badenschier, aus. Nur die FDP geht hier einen anderen Weg.
Am 18. Juni treten der jetzige Oberbürgermeister, Rico Badenschier (SPD) und der Bundestagsabgeordnete, Leif Erik Holm (AfD) in der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Schwerin an. Die Wahlverlierer vom vergangenen Sonntag haben nun Wahlempfehlungen abgegeben. Das Signal soll unmissverständlich sein: Alle gegen Leif Erik Holm!
Lies auch:
OB-Wahl: Badenschier und Holm machen das Rennen
Badenschier warb schon am Wahlabend um Unterstützung
Die nächsten zwei Wochen werden sowohl Badenschier als auch Holm die Wahlkampfmaschine noch einmal kräftig anschmeißen müssen. Es geht nun darum die Anhänger der ausgeschiedenen Kandidaten zu überzeugen.
Der amtierende Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hatte schon sehr schnelle nach dem ersten Wahlgang seine Hoffnung auf Unterstützung öffentlich gemacht. Gegenüber dem „NDR“ sagte er: „Erwarten ist da – glaube ich – zu viel gesagt, aber ich werde auf die anderen Parteien und Wählergruppen zugehen, auf die Vorstände der Parteien und Wählergruppen, um sie zu überzeugen und zu bitten, auch eine Wahlempfehlung auszusprechen.“
Manuela Schwesig fordert Signal gegen die AfD
Ministerpräsidentin, Manuela Schwesig (SPD) hatte schon am Wahlabend Rico Badenschier zum Wahlergebnis gratuliert. Sie forderte dazu auf, bei der Stichwahl ein deutliches „Signal für Schwerin und gegen die AfD“ zu setzen. Auf Twitter schreibt sie:
Herzlichen Glückwunsch, @RicoBadenschier ! Mit 42 Prozent das beste Ergebnis im 1. Wahlgang. Jetzt ist es wichtig, dass alle Demokraten am 18. Juni bei der Stichwahl zusammenstehen, mit deutlichem Signal für #Schwerin und gegen die AfD. pic.twitter.com/DCU4JafX5e
— Manuela Schwesig (@ManuelaSchwesig) June 4, 2023
Kritik an der Ministerpräsidentin kommt umgehend vom AfD-Fraktionsvorsitzenden, Nikolaus Kramer. Er wirft Schwesig vor, dass diese gegen ihre „Neutralitätspflicht“ als Ministerpräsidentin verstosse. “ Als Landesmutter ist sie Ministerpräsidentin für alle Bürger Mecklenburg-Vorpommerns und nicht nur für Teil des ihr genehmen Wählerklientels.“, so Kramer.
„Mit dieser Aussage und der Haltung gegen die AfD delegitimiert die Ministerpräsidentin ihr Amt samt der dahinterstehenden Partei.“, so Kramer weiter.
CDU: Kandidat der Rechtsradikale und Rechtsextremisten in seinen Reihen duldet ist unakzeptabel
Die Linke und die Grünen empfahlen schon am Sonntag ihren Wählerinnen und Wählern, zur Stichwahl den jetzigen Oberbürgermeister Badenschier zu wählen. „Für die Stichwahl ist ganz klar, trotz der inhaltlichen Differenzen, ist das Gebot der Stunde: demokratisch Wählen!“, so die grüne OB-Kandidatin, Regina Dorfmann.
Thomas Tweer, der als parteiloser Kandidat von CDU, unabhängigen Bürgern und FDP unterstützt wurde, hatte ebenfalls schon am Wahlabend von einem „ganz schwierigen Ergebnis“ gesprochen. Er wolle alles tun, um Holm als Oberbürgermeister zu verhindern.
Dieser Linie folgt nun auch der CDU-Kreisvorstand. Am gestrigen Abend hat er sich entschieden, eine Wahlempfehlung für Badenschier auszusprechen. „Für uns als CDU ist klar, dass wir Leif-Erik Holm nicht unterstützen. Ein OB-Kandidat, der Rechtsradikale und Rechtsextremisten in seiner Partei duldet, ist für uns inakzeptabel. Deshalb rufen wir unsere Wählerinnen und Wähler dazu auf, in der Stichwahl Rico Badenschier zu wählen.“, heisst es in einer Pressemitteilung.
Gleichzeitig macht die CDU aber auch deutlich, dass sie für die zweite Amtszeit Badenschiers eine „bessere Zusammenarbeit mit der Stadtvertretung, mehr Bürgernähe und vor allem mehr Selbstbewusstsein gegenüber der SPD-geführten Landesregierung, wenn es um die Interessen unserer Stadt geht.“ erwartet.
UB: Trotz Unterschiede ein deutliches Signal setzen
Auch die Unabhängigen Bürger (UB) haben gestern Abend ein Wahlempfehlung für Rico Badenschier abgegeben. UB-Vorstandsmitglied, Stefanie Pohlner, sagt, dass es nun für duie Stichwahl wichtig sei „das alle Demokraten zusammenhalten“. Trotz politischer Unterschiede wolle man ein deutliches Zeichen setzen. „Die Wählergemeinschaft Unabhängige Bürger spricht daher die Wahlempfehlung aus, den amtierenden Amtsinhaber Dr. Rico Badenschier zu unterstützen.“, so Pohlner.
Für FDP ist der Wahlkampf vorbei
Keine Wahlempfehlung gibt hingegen die Schweriner FDP ab. „Für den FDP-Kreisverband Schwerin ist der Wahlkampf für uns als freiheitliche demokratische Partei abgeschlossen. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den kommenden kommunalen Wahlkampf, für den sich der Kreisverband Schwerin vorbereiten wird.”, heisst es auf Anfrage der Redaktion.