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„Am Hochspringen fasziniert mich irgendwie alles…

Von Marko Michels   Hochsprung in Deutschland. Da gibt es auch bei Olympia aus Sicht von Schwarz-Rot-Gold eine Erfolgsspur… 1972 triumphierte die damals sechzehnjährige Ulrike Meyfarth bei den Spielen 1972

  • Veröffentlicht März 28, 2019
Luca Meinke gehört zu den Nachwuchshoffnungen im Hochsprung. Bei der Junioren-WM erreichte er den 5. Platz. Foto: Dario Rochow | Schwerin-Lokal

Von Marko Michels

 

Hochsprung in Deutschland. Da gibt es auch bei Olympia aus Sicht von Schwarz-Rot-Gold eine Erfolgsspur… 1972 triumphierte die damals sechzehnjährige Ulrike Meyfarth bei den Spielen 1972 in München und wiederholte diesen Triumph zwölf Jahre später, 1984 in Los Angeles.

Dazwischen passierte für Deutschland oder besser auch Deutschländer noch mehr. Rosemarie Ackermann holte Gold 1976 in Montreal, Gerd Wessig (SC Traktor Schwerin) 1980 in Moskau, Dietmar Mögenburg in L.A. 1984 – wie eben auch Ulrike Meyfarth, und letztendlich in Barcelona 1992 Heike Henkel.

In einem Jahr, bei den Spielen 2020 in Tokyo, wird der Hochsprung wieder olympisch zelebriert. Wer da wohl erfolgreich sein wird – auch aus deutschem Blickwinkel?! Bei den Heim-EM 2018 in Berlin gab es ja für das deutsche Team klasse Resultate – Gold für Mateusz Przybylko und Bronze für Marie-Laurence Jungfleisch. Tokyo ist eigentlich ein gutes Pflaster für deutsche Hochsprung-Asse – bei Olympia 1964 belegte Ralf Drecoll vom HSV – beim Sieg von Waleri Brume (UdSSR) – seinerzeit einen guten sechsten Rang.

Wie sieht es jedoch in puncto Hochspringen gegenwärtig in der Stadt des Olympiasiegers 1980, Gerd Wessig, aus?!

Im letzten Jahr (2018) in Tampere wurde Luca Meinke vom Schweriner SC bei den Junioren-WM hervorragender Fünfter mit der persönlichen Bestleistung von 2,21 Meter. Er übertraf damit den „ewigen“ Altersrekord seines Trainers und Vorbilds Gerd Wessig. Der Sieg ging vor Jahresfrist an den Mexikaner Roberto Vilches mit 2,23 Meter. Keine unerreichbare Höhe für Luca, Jahrgang 1999.

Luca ist ohnehin vielseitig unterwegs – nicht nur als Hochspringer…

Wir haben bei ihm nachgefragt.

Frage: Luca, 2018 war ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr für Dich. Wie lautet – mit Abstand – Dein persönliches Resümee zum letzten Jahr? Wie verlief die Winter-Saison 2018/19 für Dich?

Luca Meinke: Die Saison 2018 war unglaublich! Nachdem ich acht Monate gar nicht trainieren konnte, da ich mir im Juni 2017 den Arm so gebrochen hatte, dass ich mehrfach operiert werden musste, war es gewissermaßen ein Wunder, dass ich  nach nur circa vier Monaten Training so gut in die Saison fand und tatsächlich mit zur Junioren-WM 2019 nach Tampere fahren konnte.

Als dort dann auch noch der vierzig Jahre alte Landesrekord  meiner Altersklasse, der noch von meinem Trainer Gerd Wessig stammt, fiel und ich mit 2,21 Meter Fünfter wurde, war das einfach nur krass.

Ich bin auf jeden Fall mega-stolz und dankbar für die Unterstützung von Seiten meines Trainers, meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden!

… Eine Wintersaison 2018/19 hatte ich leider nicht, weil ich mir kurz vor Weihnachten das Außenband in meinem Sprungfuß im Training angerissen hatte.

Frage: Welche Ambitionen hast Du für die Freiluft-Saison 2019?

Luca Meinke: Nach der Verletzung freue ich mich erst einmal wieder auf das Springen aus vollem Anlauf! Aber natürlich ist auch dieses Jahr wieder das Ziel, an einer internationalen Meisterschaft, speziell an der U 23-Europameisterschaft in Gävle, teilzunehmen und natürlich werde ich auch bei den Deutschen Meisterschaften wieder angreifen, um mit um den Titel zu kämpfen.

Frage: Was fasziniert Dich eigentlich am Hochsprung? Wann hattest Du Dich für das Hochspringen endgültig entschieden?

Luca Meinke: Am Hochspringen fasziniert mich tatsächlich irgendwie alles. Die Bewegung ist elegant, obwohl die wirkenden Kräfte brutal sind. Alles muss perfekt aufeinander abgestimmt sein, aber lässt bei leichten Abweichungen, zum Beispiel beim Anlauf,  immer noch Spiel für Improvisation, anders als unter anderem im Weitsprung, wo der Sprung dann direkt ungültig ist…

Luca Meinke in seinem Element. Foto: Jens Zschiesche

Und  natürlich fasziniert mich beim Hochsprung auch das Gefühl vom Fliegen! Wenn man das einmal so richtig erlebt hat, dann ist das wie eine Sucht!

Meine Entscheidung mich auf Hochsprung zu spezialisieren fiel 2015, als mich Herr Wessig fragte, ob ich nicht ab und zu bei ihm trainieren möchte, da er sah, dass ich Talent für das habe, was ich mache. Das hat mir in dem Augenblick natürlich erst einmal die Sprache verschlagen, aber auch die Entscheidung sehr, sehr leicht gemacht, welche Disziplin es denn werden soll, die ich zukünftig intensiver trainiere.

Frage: Wie sieht Dein Leben ohne Hochsprung aus? Widmest Du Dich noch anderen Sportarten? Welche weiteren Hobbys und vor allem welche beruflichen Ziele hast Du?

Luca Meinke: Mein Leben ohne Hochsprung… Das klingt irgendwie merkwürdig, weil Hochsprung schon auch mein Leben ist. Aber ich weiß, wie Sie das meinen!

Natürlich dreht sich mein gesamtes Leben um den Sport, aber wenn ich dann doch einmal einen Ausgleich brauche, dann widme ich mich kreativen Dingen, wie Musik oder der Fotografie bzw. dem Filmen!

Mit diesen Dingen beschäftige ich mich tatsächlich schon recht lange und so kam es auch, dass ich mir vor circa anderthalb Jahren eine Video-Drohne kaufte, um nicht nur Aufnahmen und Kamera-Fahrten am Boden, sondern auch aus der Luft machen zu können!

Ich finde das einfach unglaublich beeindruckend, wenn man Dinge ebenfalls aus einer Perspektive vor die Linse bekommt, die man nicht alle Tage sieht! Deswegen ist meine Drohne mittlerweile tatsächlich sogar mein Lieblings-„Spielzeug“ beim Fotografieren und Filmen!

Ob das irgendwann nach dem Sport mein Beruf wird, steht jedoch noch in den Sternen. Zuerst möchte ich mich nämlich voll und ganz auf den Sport konzentrieren und irgendwann, wenn ich genau weiß, was ich mein Leben lang GERNE machen möchte, wird die Entscheidung fallen.

Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass ich in meiner Arbeit später aufgehe und mich nicht zwingen muss, morgens aufzustehen, um zur Arbeit zu gehen. Natürlich wünscht sich das jeder und eventuell klingt das wie eine utopische Vorstellung…

Ich denke jedoch, dass sich heutzutage keiner in einen Beruf zwingen muss, der ihn nicht erfüllt, solange er bereit ist, wirklich alles dafür zu geben, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen!

Letzte Frage: Du wirst ja – während der Eröffnung des SpielParks im belasso am 31.März – auch ein Video über das Sportzentrum in Schwerin-Krebsförden drehen… Was wird konkret entstehen? Und: Welchen Stellenwert hat aus Deiner Sicht das belasso für den Sport in Schwerin?

Luca Meinke: Ja, das ist richtig. Ich werde am 31. März im belasso zusammen mit der Rochow Medienagenturein Video drehen! Ob ich verraten darf, was genau das wird, weiß ich allerdings nicht. Also sage ich nur so viel: Es wird sehr, sehr cool!

Allgemein freue ich mich sehr über die Zusammenarbeit und auf die Videos, die im Zuge dieses Projektes entstehen! Nicht nur, weil ich super mit den beiden Herren von der Medien-Agentur klar komme, sondern auch, weil das belasso nun einmal eines der größten Sport- und Wellness-Einrichtungen ist, die ich kenne!

Da ist es dann auch eine Ehre für mich, für dieses Projekt eingeplant zu sein, zumal ich selbst schon als kleines Kind meine Geburtstage beim Bowlen, an der Kletterwand oder auf dem Indoor-Fußballplatz im belasso verbrachte!

Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge!

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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