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Landesbischof Gerhard Ulrich in sein Amt eingeführt

Die Mitglieder der Ersten Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Landesbischof Gerhard Ulrich wurden heute im Schweriner Dom in ihre Ämter eingeführt. An der feierlichen Einführung im Dom

  • Veröffentlicht August 25, 2013
Die anwesenden Amtsschwestern und -brüder erteilen  Landesbischof Ulrich ihren Segen Foto: Nordkirche
Die anwesenden Amtsschwestern und -brüder erteilen
Landesbischof Ulrich ihren Segen
Foto: Nordkirche

Die Mitglieder der Ersten Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Landesbischof Gerhard Ulrich wurden heute im Schweriner Dom in ihre Ämter eingeführt. An der feierlichen Einführung im Dom nahmen 750 Menschen teil, auch auf dem benachbarten Altstädtischen Markt wurde Gottesdienst gefeiert.

In seiner Predigt sagte Landesbischof Ulrich: „‘Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist‘ – dieses prophetische Wort von Dietrich Bonhoeffer war immer lebendig in der Geschichte der Pommerschen und der Mecklenburgischen Kirche – und auch in Nordelbien. Es bleibt Verpflichtung für uns alle: Nordkirche ist Kirche für andere! Dienende Kirche, diakonische Kirche. Eine Kirche, die die Menschen im Blick hat, die auf Hilfe angewiesen sind. Die auch an Strukturen arbeitet und sich einmischt. Kirche, die für andere da ist, weil Gott für uns da ist.“

Ministerin Kuder: „Kirchen sind wichtige Partner“

Die in Mecklenburg-Vorpommern für Kirchenangelegenheiten zuständige Justizministerin Uta-Maria Kuder sagte: „Die Kirchen waren und sind wichtige Partner der Landesregierungen.“ Es sei ihr ein Herzensanliegen, dass „die Kirche im Dorf bleibt“. Denn die Kirchen gehörten zu den schönsten Sehenswürdigkeiten und Schätzen Norddeutschlands, in vielen Dörfern sei die Kirche auch der einzige Ort, „an dem alle zusammenkommen können, um zu beten, zu feiern oder einfach nur nachzudenken. Daher muss die Kirche weiterhin für die Gemeinschaft vor Ort lebendig bleiben.“

Magdeburgs Landesbischöfin Ilse Junkermann hängt das Amtskreuz um  Foto: Norkirche
Magdeburgs Landesbischöfin Ilse Junkermann hängt das Amtskreuz um
Foto: Norkirche

Landesbischof Jochen Bohl (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens) sagte im Namen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Wir sollen und wir können in der Gegenwart die Zukunft gestalten, und so bezeugt die Gründung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, dass wir in der Lage sind, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Es geht ja darum, dass wir auch in der Zukunft unserem Auftrag gerecht werden können – Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen zu verkündigen allem Volk. Das ist der Existenzgrund der Nordkirche, wie zuvor auch der Landeskirchen, die sie gebildet haben.“

Dr. Nestor Friedrich, Präsident der Evangelischen Kirche in Brasilien, gratulierte zunächst der noch jungen Nordkirche. „Wir sind sicher, dass diese ein Werkzeug der Verkündigung des Evangeliums sein wird, welches Erlösung bringt und Leben, Realitäten und Strukturen verändert.“ Er schilderte die derzeitigen Protestaufrufe der Bevölkerung in seinem Heimatland und sagte: „Als Kirche ist es unsere Aufgabe, diesem Aufruf, der von den Straßen her schallt, positiv zu antworten.“

Der Präses der Nordkirchensynode, Dr. Andreas Tietze, verlas während des Gottesdienstes die Berufungsurkunde des Landesbischofs und gratulierte ihm und den Mitgliedern der Ersten Kirchenleitung: „Ein riesiges Spektrum von Aufgaben wartet auf Sie. So wünsche ich Kirchenleitung, Landesbischof und Bischofsrat Weisheit und Kraft, Menschen aus verschiedenen Kulturen und Traditionen zusammenzubringen und so das innere Zusammenwachsen der Kirche auf allen Ebenen zu befördern.“

Für die römisch-katholische Kirche sagte der Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen: „Ich schätze Bruder Ulrich sehr. Es macht Freude, gemeinsam mit ihm die frohe Botschaft Jesu Christi zu verkündigen und dadurch die Ökumene im Norden voranzubringen.“ Zwischen ihm und dem Landesbischof habe sich eine „herzliche Vertrauensbasis“ entwickelt. „Zu seinem neuen Amt als Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland wünsche ich Gerhard Ulrich von Herzen Gottes Segen. Mit meinem Gebet begleite ich seinen Dienst.“

Bundeskanzlerin Merkel gratuliert dem Landesbischof

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte dem Landesbischof. „Mit Ihren integrativen Fähigkeiten und Ihren reichen Erfahrungen bringen Sie die besten Voraussetzungen mit, das weitere Zusammenwachsen der drei früheren Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern mit ihren vielfältigen Traditionen verantwortungsvoll zu leiten“, heißt es in einem persönlichen Schreiben an Landesbischof Gerhard Ulrich.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Nordkirche zu einem öffentlichen Empfang auf den Altstädtischen Markt direkt neben dem Schweriner Dom ein.

Am Vormittag empfing die Oberbürgermeisterin die Gäste aus aller Welt

Vor der Amtseinführung der Ersten Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und des Landesbischofs Gerhard Ulrich, stand am Vormittag zusammen mit den internationalen Gästen ein Termin mit der  Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und der stellvertretende Stadtpräsidentin Gerlinde Haker  im Alten Ratssaal des Schweriner Rathauses an. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass Schwerin das Zentrum der Nordkirche sein wird, der mit 2,25 Millionen Mitgliedern fünftgrößten Landeskirche  in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Dass  Landesbischofs Gerhard Ulrich hier seinen Sitz haben wird, lässt eine lange Tradition unserer Stadt als Bischofssitz wiederaufleben, die im Jahre 1162 von Bischof Berno begründet wurde“, so die Oberbürgermeisterin in ihrer Begrüßung. Anschließend trugen sich die  Kirchenvertreter aus aller Welt in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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