Stadtvertretung entscheidet:
Andreas Dresen soll Ehrenbürger von Schwerin werden
Die Stadt Schwerin will Regisseur Andreas Dresen zum Ehrenbürger ernennen. Der preisgekrönte Filmemacher hat enge Verbindungen zu seiner Heimatstadt.


Schwerin könnte bald um einen prominenten Ehrenbürger reicher sein. Das Präsidium der Stadtvertretung hat vorgeschlagen, dem renommierten Filmemacher Andreas Dresen das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Die endgültige Entscheidung darüber wird voraussichtlich in der Sitzung der Stadtvertretung am 24. März 2025 getroffen.
Der 61-jährige Dresen zählt seit über 30 Jahren zu den wichtigsten deutschen Filmemachern. Seine Werke wurden international gewürdigt, unter anderem auf Festivals in Cannes, Chicago und Karlovy Vary. Mehrfach erhielt er den renommierten Deutschen Filmpreis, beispielsweise für Filme wie „Halbe Treppe“, „Wolke Neun“, „Halt auf freier Strecke“ und „Gundermann“.
Eine tiefe Liebe zu Schwerin
Andreas Dresen selbst zeigt sich tief bewegt von dem Vorschlag seiner Heimatstadt: „Seit meiner frühen Kindheit verbindet mich eine tiefe Liebe zu Schwerin. Es ist der Ort, wo ich aufgewachsen bin und meine ersten künstlerischen Erfahrungen sammeln konnte. Beim Filmkunstfest hatte 1992 mein Debütfilm ‚Stilles Land‘ seine Uraufführung, und ich bin immer wieder zu diesem wunderbaren Festival zurückgekehrt. Alles in Schwerin ist mir lieb und vertraut. Deswegen wäre es eine ungeheure Ehre für mich, Ehrenbürger dieser Stadt werden zu dürfen.“
Auch Stadtpräsident Sebastian Ehlers unterstreicht die enge Verbindung des Filmemachers zur Stadt: „Dresens Filme zählen inzwischen zum Kanon des deutschen Kinos. Mit Schwerin war und ist Andreas Dresen vielfältig verbunden, am sichtbarsten wird das sicherlich durch die mehrfache Auszeichnung mit dem Hauptpreis des in der Landeshauptstadt angesiedelten Filmkunstfestes MV.“
Die bedeutendste Auszeichnung des Filmkunstfestes MV, „Der fliegende Ochse“, wurde Andreas Dresen 1998, 1999 und 2024 für seine Filme „Raus aus der Haut“, „Nachtgestalten“ und „In Liebe, eure Hilde“ verliehen. Seine künstlerischen Wurzeln reichen bis ins Schweriner Theater unter der Leitung von Christoph Schroth zurück.
Mit drei Jahren nach Schwerin
Dresen kam im Alter von drei Jahren nach Schwerin, nachdem seine Mutter, die Schauspielerin Barbara Bachmann, ein Engagement am Staatstheater erhalten hatte. Aufgewachsen in Lankow und der Weststadt, besuchte er die Erweiterte Oberschule J.W.v. Goethe, wo er bereits erste Erfahrungen im Schultheater sammelte und Amateurfilme drehte. Sein künstlerischer Ziehvater wurde der Theaterregisseur Christoph Schroth, unter dessen Leitung Dresen als Tontechniker am Mecklenburgischen Staatstheater tätig war.
Nach einem Volontariat im DEFA-Studio für Spielfilme und einer Regieassistenz bei Günter Reisch studierte er von 1986 bis 1991 Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Heute lebt Dresen in der Nähe von Potsdam, ist Mitglied bedeutender Filmakademien und seit 2018 Professor für Filmschauspiel an der hmt Rostock.
Oberbürgermeister Rico Badenschier begrüßt den Vorschlag: „Als ostdeutscher Künstler findet er Bilder, die die Ambivalenz der deutschen Gegenwart und Vergangenheit zeigen. Seine Filme durchbrechen die Oberfläche schneller moralischer Urteile und tragen zur innerdeutschen Verständigung auf Augenhöhe bei. Eine Ehrung durch die Stadt wäre eine Würdigung seines einzigartigen künstlerischen Schaffens.“
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