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Stadtvertretung entscheidet:
Andreas Dresen soll Ehrenbürger von Schwerin werden

Die Stadt Schwerin will Regisseur Andreas Dresen zum Ehrenbürger ernennen. Der preisgekrönte Filmemacher hat enge Verbindungen zu seiner Heimatstadt.

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  • Veröffentlicht März 12, 2025
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Andreas Dresen
Der Filmemach­er Andreas Dresen beim 33. Filmkun­st­fest MV in Schw­erin. Foto: Filmkun­st­fest MV

Schw­erin kön­nte bald um einen promi­nen­ten Ehren­bürg­er reich­er sein. Das Prä­sid­i­um der Stadtvertre­tung hat vorgeschla­gen, dem renom­mierten Filmemach­er Andreas Dresen das Ehren­bürg­er­recht zu ver­lei­hen. Die endgültige Entschei­dung darüber wird voraus­sichtlich in der Sitzung der Stadtvertre­tung am 24. März 2025 getrof­fen.

Der 61-jährige Dresen zählt seit über 30 Jahren zu den wichtig­sten deutschen Filmemach­ern. Seine Werke wur­den inter­na­tion­al gewürdigt, unter anderem auf Fes­ti­vals in Cannes, Chica­go und Karlovy Vary. Mehrfach erhielt er den renom­mierten Deutschen Film­preis, beispiel­sweise für Filme wie „Halbe Treppe“, „Wolke Neun“, „Halt auf freier Strecke“ und „Gun­der­mann“.

Eine tiefe Liebe zu Schwerin

Andreas Dresen selb­st zeigt sich tief bewegt von dem Vorschlag sein­er Heimat­stadt: „Seit mein­er frühen Kind­heit verbindet mich eine tiefe Liebe zu Schw­erin. Es ist der Ort, wo ich aufgewach­sen bin und meine ersten kün­st­lerischen Erfahrun­gen sam­meln kon­nte. Beim Filmkun­st­fest hat­te 1992 mein Debüt­film ‚Stilles Land‘ seine Urauf­führung, und ich bin immer wieder zu diesem wun­der­baren Fes­ti­val zurück­gekehrt. Alles in Schw­erin ist mir lieb und ver­traut. Deswe­gen wäre es eine unge­heure Ehre für mich, Ehren­bürg­er dieser Stadt wer­den zu dür­fen.“

Auch Stadt­präsi­dent Sebas­t­ian Ehlers unter­stre­icht die enge Verbindung des Filmemach­ers zur Stadt: „Dresens Filme zählen inzwis­chen zum Kanon des deutschen Kinos. Mit Schw­erin war und ist Andreas Dresen vielfältig ver­bun­den, am sicht­barsten wird das sicher­lich durch die mehrfache Ausze­ich­nung mit dem Haupt­preis des in der Lan­deshaupt­stadt ange­siedel­ten Filmkun­st­festes MV.“

Die bedeu­tend­ste Ausze­ich­nung des Filmkun­st­festes MV, „Der fliegende Ochse“, wurde Andreas Dresen 1998, 1999 und 2024 für seine Filme „Raus aus der Haut“, „Nacht­gestal­ten“ und „In Liebe, eure Hilde“ ver­liehen. Seine kün­st­lerischen Wurzeln reichen bis ins Schw­er­iner The­ater unter der Leitung von Christoph Schroth zurück.

Mit drei Jahren nach Schwerin

Dresen kam im Alter von drei Jahren nach Schw­erin, nach­dem seine Mut­ter, die Schaus­pielerin Bar­bara Bach­mann, ein Engage­ment am Staat­sthe­ater erhal­ten hat­te. Aufgewach­sen in Lankow und der West­stadt, besuchte er die Erweit­erte Ober­schule J.W.v. Goethe, wo er bere­its erste Erfahrun­gen im Schulthe­ater sam­melte und Ama­teur­filme drehte. Sein kün­st­lerisch­er Ziehvater wurde der The­ater­regis­seur Christoph Schroth, unter dessen Leitung Dresen als Ton­tech­niker am Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­ater tätig war.

Nach einem Volon­tari­at im DEFA-Stu­dio für Spielfilme und ein­er Regieas­sis­tenz bei Gün­ter Reisch studierte er von 1986 bis 1991 Regie an der Hochschule für Film und Fernse­hen „Kon­rad Wolf“ in Pots­dam-Babels­berg. Seit 1992 arbeit­et er als freier Autor und Regis­seur. Heute lebt Dresen in der Nähe von Pots­dam, ist Mit­glied bedeu­ten­der Fil­makademien und seit 2018 Pro­fes­sor für Film­schaus­piel an der hmt Ros­tock.

Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er begrüßt den Vorschlag: „Als ost­deutsch­er Kün­stler find­et er Bilder, die die Ambivalenz der deutschen Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit zeigen. Seine Filme durch­brechen die Ober­fläche schneller moralis­ch­er Urteile und tra­gen zur innerdeutschen Ver­ständi­gung auf Augen­höhe bei. Eine Ehrung durch die Stadt wäre eine Würdi­gung seines einzi­gar­ti­gen kün­st­lerischen Schaf­fens.“

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