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Milliardenkosten:
AOK Nordost erhöht Zusatzbeitrag

Die AOK Nordost erhöht ihren Zusatzbeitrag auf 3,5 Prozent und kritisiert steigende Kosten sowie fehlende Unterstützung durch die Bundesregierung.

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  • Veröffentlicht Dezember 23, 2024
Zah­narzt­prax­is, Wartez­im­mer, Sprech­stun­den­hil­fe ruft einen Patien­ten auf. Foto: AOK Nor­dost

 

Die AOK Nor­dost, als größte Krankenkasse in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, erhöht ihren Zusatzbeitrag zum Beginn des neuen Jahres um 0,8 Prozent­punk­te auf 3,5 Prozent. Diese deut­liche Anhebung begrün­det die Kasse vor allem mit steigen­den Aus­gaben und ein­er unberechen­baren Gesund­heit­spoli­tik. Die Inter­essen der Ver­sicherten und Arbeit­ge­ber, so der Vor­wurf der AOK, wür­den dabei zunehmend ver­nach­läs­sigt.

Die Krankenkasse übt scharfe Kri­tik an der Bun­desregierung. „Der Bund entzieht sich sein­er Ver­ant­wor­tung und legt die Last einzig und allein auf die Schul­tern von Arbeit­ge­bern und Ver­sicherten“, erk­lärte die AOK Nor­dost. Ins­beson­dere fehle ein angemessen­er finanzieller Aus­gle­ich für Bezieher des Bürg­ergeldes. Diese Unter­fi­nanzierung habe den Geset­zlichen Krankenkassen im laufend­en Jahr Kosten in Höhe von über neun Mil­liar­den Euro verur­sacht – eine Belas­tung, die let­ztlich von den Beitragszahlen­den getra­gen wer­den musste.

Keine Entspannung der Lage erwartet

Für das kom­mende Jahr erwartet die AOK Nor­dost keine Entspan­nung der Lage. Die Zuweisun­gen aus dem Gesund­heits­fonds wer­den voraus­sichtlich erneut nicht aus­re­ichen, um die Kosten für vul­ner­a­ble Grup­pen wie Pflegebedürftige, Arbeit­slose, Erwerb­s­min­derungsrent­ner und zuzahlungs­be­fre­ite Ver­sicherte zu deck­en. Dies zwinge die Krankenkassen zu Beitragser­höhun­gen, die für viele Ver­sicherte eine erhe­bliche finanzielle Mehrbe­las­tung darstellen.

Beson­ders hohe Aus­gaben entste­hen der AOK durch die Finanzierung von Kranken­häusern, die 2023 mit 3,1 Mil­liar­den Euro zu Buche schlu­gen. Weit­ere große Kosten­punk­te sind Arzneimit­tel mit 1,6 Mil­liar­den Euro und die ärztliche Ver­sorgung mit 1,4 Mil­liar­den Euro. Ohne nach­haltige Refor­men und eine ver­lässliche Finanzierung werde sich die finanzielle Schieflage im Gesund­heitssys­tem weit­er ver­schär­fen, warnt die Krankenkasse.

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