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Bikertipp 2022: Auf der Bobber durch Mecklenburg-Vorpommen

Jetzt, da die Herbst- und Winterzeit gekommen ist, blickt die Bikerszene bereits auf die kommende Saison. Welches neue Motorrad soll es sein, und wohin könnte es gehen? Wie wäre es

  • Veröffentlicht Dezember 1, 2021

Die Weihnachtszeit steht bevor. Allerorten Lichterketten, Weihnachtsmärkte und das Säuseln der bei den einen beliebten von den anderen eher gemiedenen weihnachtlichen Songs. Alles wirkt so heimelig und romantisch. So nett es auch sein mag: Eines fehlt. Das Knattern und Aufheulen der der Motoren – kurzum, die Zeit der Motorräder ist für dieses Jahr im Wesentlichen vorbei. Vom nassen Laub bedeckte Straßen, erste Reif- oder gar Eisglätte, der erste Schnee – all das ist für viele Fans der Motorradszene nicht das optimale Wetter. Natürlich sind die Zweiräder, die im unterschiedlichsten Gewand daherkommen, auch jetzt nicht ganz von den Straßen verschwunden. Aber der Freizeitspaß Motorrad ruht derzeit bei den meisten.

Echte Biker blicken bereits auf das kommende Jahr

Das heißt aber natürlich nicht, dass der Gedanke an das Gefühl des Fahrtwindes, an das Vorbeiziehen der Natur, auch an gemeinsame Touren mit dem besonderen Gemeinschaftsgefühl jetzt vorbei ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die echten Fans der Szene blicken schon wieder auf das kommende Frühjahr, wenn es wieder losgeht. Und nicht wenige denken bereits an die Anschaffung eines neuen Motorrades und auch daran, wohin es sie im Jahr 2022 führen könnte.

Neue Bikes im Blick: Wir wäre es mit einer Bobber?

Immer mehr Szenefans blicken dabei auch auf eine bei Laien eher weniger bekannte Reihe der Zweiräder. Auf die Bobber. Abisolierte Werksmotorräder, die die unnötigen Teile nicht mehr an Bord haben. So verringert sich das Gesamtgewicht des Motors, so dass dieser etwas schneller laufen kann. In der Regel haben die den Choppern ähnlichen Bobber zudem keinen Kotflügel vorn und nur einen sehr kleinen, fest und den Reifen montierten, hinten. Auch fehlen die Vorderradgabel und der längere Radstand. Aktuelle Modelle sind zudem auch von Fahrtrichtungsanzeigern befreit. Häufig ist ein eher minimalistischer Bobbersitz montiert, auf dem der Fahrer förmlich zu schweben scheint. Und tatsächlich haben die Solositze in der Regel zwei Federn und ein Scharnier, das am Rahmen montierbar ist. Alles in allem überzeugen die Bobber, die wie ein „nacktes Motorrad“ ohne viel Farbe und Chrom daherkommen, letztendlich durch einen bemerkenswerten Minimalismus, der kein Stück vom Fahrgefühl und Fahrspaß nimmt.

MV im Blick – Mit der Bobber auf Tour gehen

Ein Fahrspaß, der sich natürlich am besten auf einer echten Tour erleben lässt. Wie wäre es da mit kurvenreichen Straßen, aber eben ganz ohne das Panorama hoher Gebirgszüge? Einfach dahingleiten zwischen null und im Zweifel eher zwölf als 2000 Metern Meereshöhe. Dennoch aber mit hügeliger Natur bis zu 180 Metern Höhe – im Einzelfall. Naturbelassen, unterbrochen durch kleine Dörfer und Städte, unzählige Seen und die Chance auf Sandstrand am Meer. Die Rede ist von einer Tour durch Mecklenburg-Vorpommern, das von immer mehr Liebhabern der Biker-Szene entdeckt wird. Ein nicht unwesentlicher Grund, weshalb die frühzeitige Planung, gerade in Zeiten der „Faszination Deutschlandurlaub“ durchaus sinnvoll ist. Denn wer sich früh entscheidet, kann noch zwischen typischem Bikerhotel und Luxusherberge, zwischen Zeltplatz und Ferienwohnung wählen und ist damit frei in der Wahl seiner Route.

Von Schwerin auf die Ostseeinsel Rügen

Beispielsweise mit einem Start in der Landeshauptstadt Schwerin mit dem wohl einzigartigsten Märchenschloss Deutschlands, einer traumhaft sanierten Altstadt und zahlreichen Möglichkeiten für ein, zwei oder drei Tage Aufenthalt. Von dort aus lohnt dann eine Tour hin zur beliebten Insel Rügen. Wer den schnellen Weg wählen will, nutzt eine traumhafte Allee nach Wismar, eine von Backsteingotik geprägte Hansestadt direkt an der Ostsee, Welterbestadt, in der ein Stopp definitiv ein Muss ist. Von dort aus geht es dann über die A20 nach Stralsund – von der Beschreibung beinahe ein Déjà Vu – Backsteingotik, Welterbestadt, Ostseelage. Einen Stopp wert. Aber, wir kommen hierher zurück. Wir überfahren den Strelasund und nutzen die Wittower Fähre entlang des Westens von Rügen zur Halbinsel Wittow. Natürlich sind auch traumhafte Straßenstrecken durch den Westen möglich, die sich individuell in die Tour einbinden lassen. Zwischen dem Ostseebad Breege-Juliusruh und Glowe lässt sich hier ein wundervoller, kilometerlanger Sandstrand erleben.

Rügen an einem Tag erleben

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Königsstuhl, der von Hagen aus erreichbar ist. Allerdings kommen auch Biker nicht bis an den einmaligen, naturgeformten Ort heran. Daher bleibt das Motorrad auf dem Parkplatz. Pendelbusse verkehren zum Nationalpark Jasmund.
Weiter geht’s über die Insel nach Prora. Hier erwartet uns ein ca. 4,5 Kilometer langes „Wohnsilo“, dessen Bau in den 1930er Jahren als eines der größten Erholungsprojekte der damaligen Zeit startete. Inzwischen beherbergt es unzählige Ferienwohnungen. Nur ein Block ist noch unsaniert. Hier findet sich auch ein Dokumentationszentrum. Wieder rauf auf’s Bike und ab nach Binz. Prunkvolle Villen, zahlreiche Hotels und im Sommer touristisch durchaus überlaufen. Wer Bäderarchitektur ohne Massentourismus erleben möchte, baut übrigens Putbus in seine Tour mit ein.

Über die Deutsche Alleenstraße geht die Strecke dann über Garz bis nach Glewitz. Von dort aus geht es dann per Fähre zurück auf das Festland nach Stahlbrode und wieder nach Stralsund. Hier können wir unsere Bobber sicher abstellen und in einem der vielen Hotels übernachten, um in den nächsten Tagen das überwiegend natrbelassene Land weiter zu erkunden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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