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Aus Grau wird Bunt: Jugendliche gestalten Wand in der Weststadt

Die Graue Wand in der Hans-Fallada-Straße war schon lange für die Bewohner ein Ärgernis. Seit Sonntag ist die Wand nun bunt.

  • Veröffentlicht Oktober 30, 2019

 

Eine triste graue Wand dominierte bis vor Kurzem das Straßenende in der Hans-Fallada-Straße in der Weststadt. Für die meisten Anwohner war dieses Grau in Grau schon seit mehreren Jahren ein Ärgernis. „Wir feiern an dieser Stelle öfters mal Straßenfeste. Und immer wieder dieser Blick auf die graue Wand.“, so ein Einwohner. Die Schweriner Stadtvertreterin Silvia Rabethge (CDU) bekam diesen Ärger im Wahlkampf zu spüren. „Als ich damals Wahlmaterial verteilte, da wurde ich von einer Anwohnerin auf die Wand angesprochen. Ob ich hier nicht unterstützen könnte, dass sich etwas verändert“, erzählt die CDU-Kommunalpolitikerin. Rabethge sagte ihre Unterstützung zu und vergaß ihr Versprechen auch nach der Wahl nicht. 

Zusammen mit den Anwohnern entstand schnell die Idee, die triste graue Wand mit Graffiti bunter zu gestalten. „Loslegen konnten wir nicht sofort. Hier waren verschiedene Genehmigungen der Eigentümer notwendig.“, erzählt eine Einwohnerin. Auch die Finanzierung musste geklärt werden. Im Ortsbeirat der Weststadt fand man einen wohlgesonnenen Partner, der das Projekt unterstützte. Am Ende fehlten nur noch die Künstler, die sich der Wand annehmen würden. Die ursprüngliche Idee der Einwohner und Silvia Rabethge war es,  junge Menschen aus der Straße für eine Gestaltung der Wand zu gewinnen. „Diesen Plan haben wir aber dann aufgegeben.“, so ein Anwohner am Sonntag. 

 

Stadtteilgeschichte als Bild festgehalten 

 

Man wandte sich an Egbert Hesse, den Leiter des Jugendhauses in Lankow. Dieser hat mit seinen Jugendlichen schon mehrere Graffiti-Projekte in der Stadt umgesetzt. Hesse half auch dieses Mal wieder. Am vergangenen Sonntag konnte die Aktion dann, nach gut fünf Monaten Vorbereitung, starten. 

An nur einem entstand ein Gesamtkunstwerk, dass sich sehen lassen kann. Das alte Heizwerk, dass auf diesem Gebiet einmal stand und schon vor Jahren abgerissen wurde, konnte ebenso in das Bild verewigt werden wie das alte Gymnasium, das inzwischen auch abgerissen wurde. „Für uns war es wichtig, dass an der Wand auch die Geschichte des Stadtteils abgebildet wird.“, sagt Silvia Rabethge. Das ist nun hervorragend gelungen und für die Bewohner ist ein langjähriges Ärgernis verschwunden. Aus grau wurde bunt. 

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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