Radsportzentrum Schwerin wächst trotz Gegenwind:
Hoffnung auf Spitzensportler und Trainer
Ein Zentrum mit Signalwirkung: In Schwerin wächst derzeit mehr als nur Beton – es entsteht ein Ort für sportliche Zukunft.

Beste Bedingungen für den Spitzensport und ideale Voraussetzungen für die Nachwuchsförderung soll die neue Radsporthalle am Olympiastützpunkt Schwerin bieten. Im Februar dieses Jahres wurde feierlich der Grundstein gelegt, nachdem die Stadtvertretung leidenschaftlich und emotional über Für und Wider des Bauwerkes diskutiert hatte. Prominentester Befürworter war der Schweriner Radsprinter und Olympiamedaillengewinner Stefan Nimke. Dennoch gibt es Schweriner, die den Bau der Halle nicht sinnvoll finden, oder das Geld der Investition eher woanders eingesetzt gesehen hätten. Immerhin liegen die Investitionskosten bei insgesamt 25 Millionen Euro. Die werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit 16,5 Millionen Euro unterstützt, der Bund gibt vier Millionen Euro und die Landeshauptstadt beteiligt sich 4,5 Millionen Euro.
Rohbau nimmt Gestalt an
Aktuell wächst das Radsportzentrum Stück für Stück in die Höhe. „Die Pfeiler, auf denen die Halle stehen wird, sind in der Erde und mit den Unterzügen und der Decke wird der Rohbau bis Ende August abgeschlossen sein“, erklärt Wieland Scheible von der Lambrechtsgrund Betriebsgesellschaft den Stand der Bauarbeiten. „Danach beginnt der Stahlbau, sodass der planmäßigen Fertigstellung bis Mitte 2026 nichts im Wege steht. Außerdem bekommen die Schweriner unter der Radsporthalle eine der größten überdachten Parkflächen der Stadt“, ergänzt Scheible. Auf den Gegenwind zum Projekt angesprochen erklärt er: „Wo es ein Angebot gibt, wird es auch eine Nachfrage geben.“ Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes kann die Kritik an der Investition nachvollziehen, ist sich jedoch sicher, dass das Radsportzentrum Talente aus dem Land anziehen und zu Spitzensportlern ausbilden wird. „Sofern wir die Trainer – die von uns finanziert werden – dafür finden“, sagt er.
Ein Zentrum für Talente und Synergien
Uwe Meinke vom Radsportverband MV brennt für die Halle. Er sieht das Radsportzentrum als Leuchtturmprojekt, um dessen Entstehung er jahrelang gerungen hat. „Wir mussten im Vorfeld Kaderlisten einreichen, um darzulegen, dass das Radsportzentrum ausreichend genutzt werden wird“, berichtet Uwe Meinke. „Schon bald werden wir in der neuen Halle den norddeutschen Radsport-Nachwuchs sichten können, nicht nur Sprinter auch Ausdauerfahrer.“ Er freut sich über die Umsetzung des Projektes und ist sich sicher, dass für die Nachwuchs-Radsportler ähnliche Synergieeffekte entstehen, wie bei den Boxern. Diese kommen auch aus ganz Deutschland hierher, weil sie in Schwerin zum Beispiel von namhaften Trainern gecoacht werden und die örtlichen Bedingungen extrem gut sind.