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Benefizkonzert im Werk3: Wenigstens ein bischen helfen

  (sr). Am letzten Donnerstag fand ein Konzert statt, das nachdenklich machte. Die Menschenrechtlerin Marina Schubarth berichtete von der Situation in der Ukraine.    Wie ist die Situation in der

  • Veröffentlicht April 27, 2015

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(sr). Am letzten Donnerstag fand ein Konzert statt, das nachdenklich machte. Die Menschenrechtlerin Marina Schubarth berichtete von der Situation in der Ukraine. 

 

Wie ist die Situation in der Ukraine? Diese Frage stellen sich viele Menschen im Moment. Die Nachrichten, die immer wieder in den Medien zu lesen sind, beängstigen. Eine Privatinitiative von Schwerinerinnen und Schweriner wollte den Menschen in der Kriegsregion ganz konkret helfen. Als Unterstützer konnten sehr schnell die Theaterprogrammkneipe Werk3 , die private Musikschule Ataraxia, der Biomarkt Karo, die Eventagentur DIE AGENTIN und die Internetzeitung Schwerin-Lokal gewonnen werden.

 

Am vergangenen Donnerstag fand ein Benifizkonzert im Werk3 statt. Gejazzt sollte für einen guten Zweck werden, und viele Besucher kamen an diesem Abend. Zuerst berichtete die Menschenrechtsaktivistin und Leiterin des »Dokumentationstheaters Berlin«, Marina Schubarth über ihre Eindrücke aus der Ukraine. Schubarth, die selber gebürtige Ukrainerin ist und seit dem Aufstand auf dem Maidan im November 2013 die Ereignisse in ihrer Heimat nahe dran verfolgt, berichtete anschaulich über ihre Eindrücke. Was mit den ersten Protesten von Studenten auf dem zentralen Platz in Kiew begann, endete heute in einem Krieg und der Annektion der Krim. Marina Schubarth, war damals 90 Tage auf dem Maidan und konnte aus erster Hand berichten, was sich dort zugertragen hat. Der Konflikt mit Russland hat aber ältere Ursachen als die Maidanbewegung. Schubarth geht daher in ihrem Lichtbildervortrag auf die wechselvolle Geschichte der Ukraine ein, einem Land das krisengeschüttelt ist, unter Stalin beinahe verhungert wäre und sich seinen Freiheitswillen bis heute bewahrt hat. Vieles was die Regisseurin an diesem Abend erzählte, machte es den Anwesenden leichter, die momentane Situation einordnen zu können. Deutlich wurde an diesem Abend aber auch, dass es keine Rollenverteilung »gut« und »böse« in diesem Konflikt gibt. Das so liebgewonnene Schwarz-Weiss-Schema, in diesem Konflikt taugt es wenig zum Verständnis.

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Deutlich wird die Menschenrechtsaktivistin, die im Jahr 2002 für ihren Einsatz für die Rechte der ehemaligen Zwangsarbeiter, Ghetto- und KZ-Insassen des II. Weltkrieges aus dem Osten die renommierte Ossietzky-Medaille erhalten hat, wenn es um die Beurteilung der jetzigen Situation geht. »In der Ukraine herrscht Krieg. Keine Krise, sondern ein Krieg. Und dieser Krieg findet auf mehreren Ebenen statt, und das bereits seit der Maidan-Revolution.«, sagt Schubarth. Mit Sorge betrachtet sie, dass in Europa die Meinung über die Ursachen und die Rolle Russlands zur Spaltung der Gesellschaft geführt hat. »So sind manche Freundschaften und Familien auseinander gebrochen, und das betrifft bei weitem nicht nur die Ukrainer, sondern findet auch hier im Westen Europas statt.«, so Schubarth.

 

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Die Bilder aus dem Kriegsgebiet, die Marina Schubarth mitgebracht hat, machen deutlich, wie dramatisch die Lage im Moment ist. Hier einen kleinen Hilfsbeitrag leisten zu könne, der die Not zumindest in ganz kleinen Punkten lindern kann, das möchte das Benefizkonzert errreichen. »Noch vor dem Krieg war die medizinische Versorgung in der Ukraine katastrophal. Auf einen Krieg war das Land weder militärisch, noch medizinisch vorbereitet. In den Krankenhäusern liegen viele Verwundete und oft fehlt es an Medikamenten, die entweder gänzlich fehlen oder finanziell unerschwinglich sind. Mit dem Erlös aus der Benefizveranstaltung werden wir nach der Anweisung der versorgender Ärzte vor Ort, Medizin und spezielle blutstillende Verbände besorgen und dieses persönlich in die Ukraine bringen.«, sagt Marina Schubarth.

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Das Konzert eröffnete die Formation »SessioNNoisseS«. Sie präsentierten ihre Improvisionen. Ein kleiner Höhepunkt dabei, war als der ukrainische Musiker Gregory Nemirovsky das traditionelle, über drei Meter lange, Blasinstrument aus den Karpaten – Trembita – vorstellte und damit die Band begleitete. »Mary Jane and the Baltic Sweet Jazz Orchestra«, die beliebte Schweriner Strassenjazz-Band (launiger New Orleans Jazz und Swing), sorgte im Anschluss für weitere Stimmung. Den Konzertabschluß bildete eine bunte, vielfältige Session einschlägiger Schweriner Musikakteure wie, Roland Brock, Sascha Dorfmann, Reinhard Lippert, Jochen Nickel, Matthias Strauch und Albert Thönnissen.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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