Von Gänsedieben bis Kindermördern:
True Crime auf Mecklenburger Art (Podcast)
Bert Lingnau gräbt wahre Verbrechen aus 900 Jahren Mecklenburg aus – spannend, skurril und mit Sprachwitz erzählt.

Modern ausgedrückt ‚geht es in den Büchern von Bert Lingnau um „True Crime“. Aber er ist Germanist. „Ich spreche lieber von „alten Kriminalfällen“, sagt Bert Lingnau, der für seine Bücher zahlreiche größere und kleinere Verbrechen aus Mecklenburg und Vorpommern recherchiert und niedergeschrieben hat.
„Der älteste Fall, den ich beschrieben habe, ist ein wahres Verbrechen aus dem Jahre 1135 aus Anklam und der jüngste ist ein Fall aus dem Jahr 1985, der sich südlich von Ludwigslust zugetragen hat“, so Lingnau. Insgesamt hat er seit 2010 bisher knapp 200 wahre Kriminalfälle aus fast 900 Jahren in seinen 5 Büchern veröffentlicht.
Nach Studium Kriminalfälle recherchiert
Außer Germanistik hat er in Greifswald auch Geschichte studiert – und mit dem Magister Artium abgeschlossen, wie er betont. Zwangsläufig musste er sich während des Studiums mit alten Akten beschäftigen. „Bei der Beschäftigung mit alten Handschriften und Dokumenten habe ich im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt“, lächelt Bert Lingnau vielsagend, „Und nach dem Studium habe ich damit begonnen, alte Kriminalfälle zu recherchieren.“
Mal sind es Gerichtsakten, mal ist es Schriftverkehr zwischen Anwälten und ihren Klienten, mal Zeitungsausschnitte oder anderes in den Archiven der Städte und Gemeinden, in denen Lingnau die Informationen für seine Fälle findet.
Eine besonders gute „Fundgrube“ ist das Mecklenburgische Landeshauptarchiv in Schwerin mit seinen Außenstellen. Dort lagern Akten aus fast 1.000 Jahren Mecklenburgischer Geschichte. Hier findet Lingnau unter anderem auch die Geschichte des Kindermörders Adolf Seefeld, der in ganz Norddeutschland – auch in Schwerin – sein Unwesen getrieben hat, wie er in dieser Podcast-Folge erzählt.
Mit Sprachwitz erzählt
Aber es ist geht nicht nur um Mord und Totschlag in seinen Fällen. Auch Skurriles und Witziges findet sich dort. Vom klassischen Nachbarschaftsstreit über Zechpreller, Gänsediebe und Betrüger bis zum Wunderheller geht die Bandbreite der Missetäter.
Mit einer ordentlichen Portion Sprachwitz und der einen oder anderen Geschichte auf vorpommerschem Platt füllt er seine Bücher und zieht mit diesen durch die Lande. Seine Lesungen, wie aktuell aus seinem neuesten Buch „Steile Hechte“, erschienen 2023, sind gut besucht. Hier trägt er aus seinen Büchern vor und gibt einen kleinen Einblick in seine persönliche Lebensgeschichte.
Welche Stadt ist die „Verbrechenshauptstadt“ Mecklenburg-Vorpommerns? Welche Vorlieben hatte der Kindermörder Adolf Seefeld? Was geschah 1985 in der Nähe von Techentin und wie ist Bert Lingnau überhaupt auf die Idee gekommen, Journalist und Buchautor zu werden? Antworten gibt er in dieser guten halben Stunde im Podcast „Man müsste mal …“ mit Andreas Lußky und Claus Oellerking.
Zum Podcast
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