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Bleibt die weltweite Inflation in den nächsten Jahren hoch

Jeder und jede spürt es derzeit im eigenen Geldbeutel – die Einkäufe werden signifikant teurer, auch in den übrigen Lebensbereichen haben die Preise merklich angezogen. Grund dafür ist die rekordverdächtig

  • Veröffentlicht August 30, 2022
Beinahe könnte man meinen, die Inflation wächst exponentiell an.

Jeder und jede spürt es derzeit im eigenen Geldbeutel – die Einkäufe werden signifikant teurer, auch in den übrigen Lebensbereichen haben die Preise merklich angezogen. Grund dafür ist die rekordverdächtig hohe Inflationsrate im Euroraum sowie in weiten Teilen der Welt. Renommierte Ökonomen befürchten schon heute, dass uns dieses Phänomen in den nächsten Jahren wohl erhalten bleiben wird. Aber wie konnte es so weit eigentlich kommen und wird es wirklich so schlimm?

Spurensuche in der Vergangenheit

 Als mitverantwortlich für die globale Inflation sehen viele die über Jahre praktizierte expansive Fiskalpolitik der Vereinigten Staaten, die auch Joe Biden zunächst fortführte. Unter anderem sollte für ein groß angelegtes Infrastrukturprogramm die ungeheuerliche Summe von knapp 1,9 Billionen US-Dollar ausgegeben werden, wodurch allerdings wiederum die Staatsfinanzen erheblich belastet würden. Dabei sind die Schulden der USA bereits jetzt alles andere als unerheblich.

Neben den angedachten Milliardeninvestitionen spielen für die Geldpolitik der FED natürlich auch die seit mittlerweile 2020 anhaltend wütende Corona-Pandemie sowie der seit Anfang diesen Jahres aufgeflammte Krieg in der Ukraine eine zentrale Rolle. Die Lieferengpässe und die teils knappe Energie tun derweil ihr Übriges.

 Welche Gegenmaßnahmen werden zurzeit in Angriff genommen?

Um die übermäßig hohe Inflation wieder in den Griff zu bekommen, arbeiten die weltweiten Notenbanken aktuell tatkräftig an adäquaten Lösungen. Eine entscheidende Rolle kommt dabei vor allem den Zinsen zu. Vor wenigen Monaten entschied sich die FED bereits, einen kräftigen Zinsanstieg von 0,75 Prozentpunkten zu wagen. Momentan steht zur Debatte, ob im September eine zusätzliche Erhöhung durchgeführt werden sollte. Derzeit bewegt sich die Zinsspanne in den USA zwischen 2,25% und 2,50% und damit deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre.

Lange Zeit hatte die EZB gezögert, sich letztlich aber auch für den Schritt einer sukzessiven Zinserhöhung entschieden. Einigen Kritikern geht das allerdings nicht weit genug. Sie befürchten, dass die gegenwärtige Geldpolitik der dominierenden Notenbanken bei weitem nicht ausreicht, um den fortschreitenden Preisanstiegen, die zudem den Wohlstand vieler Menschen bedrohen, Einhalt zu gebieten. Über die weiteren Entwicklungen können Sie sich übrigens auch bei Easymarkets informieren.

Was wäre denn so schlimm an einer anhaltend hohen Inflation?

 Hier kommt ein Schlagwort zum Einsatz – die sogenannte Lohn-Preis-Spirale, die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern quasi gleichermaßen gefürchtet wird. Grundsätzlich besagt sie, dass hohe Lebenshaltungskosten die Forderung nach höheren Gehältern befeuern. Entscheiden sich Unternehmen diesem Wunsch nachzukommen, müssen sie selbst wiederum die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weitergeben. Das Leben wird in der Folge noch teurer und der Kreislauf beginnt von vorne.

 

Was sagen nun aber die echten Experten?

 

Bis 2026 dürfte Westeuropa mit dann 2,4% die weltweit niedrigste Inflationsrate aufweisen. Auch in Nordamerika sollen die Preissteigerungen in den kommenden Jahren wieder abnehmen und schließlich noch moderate 2,6% betragen. Schwieriger sieht es dagegen in Lateinamerika aus, wo bis 2026 weiterhin hohe Inflationsraten von mehr als 7% beibehalten werden könnten, so die Ökonomen.

 

 

 

 

 

 

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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