Debatte um Umgang mit der AfD:
Brandmauer überparteilich beenden – FDP-Stadtvertreter Paul Bressel fordert ein Umdenken
FDP-Stadtvertreter Paul Bressel fordert ein Ende der „Brandmauer“ zur AfD und warnt vor gesellschaftlicher Spaltung. Warum er FDP und CDU zu einem neuen Kurs aufruft – jetzt im Interview.

In einem Post, das am vergangenen Dienstag auf dem Instagram-Kanal des Bündnisses „Allianz für Freiheit” (AFF) veröffentlicht wurde, schrieb Paul Bressel, AFF-Vorstandsmitglied und FDP-Stadtvertreter, dass „die Brandmauer dringend überparteilich beendet werden” müsse.
Im Interview mit SNO|Schwerin Lokal spricht er darüber, warum er die „Brandmauer” gegenüber der AfD infrage stellt. Ist sie wirklich ein Schutz der Demokratie – oder eher ein taktisches Machtinstrument? Bressel fordert ein Umdenken im Umgang mit der Partei und betont, dass Ausgrenzung zur Radikalisierung führen könne. Doch wo zieht er selbst die Grenze, und unter welchen Bedingungen wäre eine Zusammenarbeit für ihn denkbar?
Sie kritisieren die „Brandmauer“, also den Beschluss Ihrer Partei und der CDU nicht mit der AfD in einer Koalition oder ähnlichen Konstellationen zusammenzuarbeiten. Was genau verstehen
Sie unter Demokratie, und inwiefern widerspricht eine Abgrenzung zu bestimmten Parteien diesem Prinzip?
Ich kritisiere nicht den Beschluss meiner Partei. Ich möchte lediglich, dass wir anfangen, neu zu denken. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass wir die AfD nicht mit Lichterketten und Brandmauern klein machen können. Daher sollten wir uns schnellstens überlegen, welche Wege es
noch gibt. Hier im Land liegt die AfD aktuell bei über 30 Prozent – das hat seine Gründe.
Zumal wir auch bedenken müssen, dass die Brandmauer ein Instrument der woken links-grünen Parteienlandschaft ist, um sicherzustellen, dass freiheitliche Koalitionen und liberal-konservative Politik nicht umgesetzt werden können. Mit ihr sichern sich die genannten Parteien stets eine Regierungsbeteiligung und verhindern freiheitlich-konservative Regierungen.
Aber ist die „Brandmauer“ nicht viel mehr eine politische Entscheidung als ein antidemokratisches Instrument? Parteien haben doch das Recht, Koalitionen nach ihren inhaltlichen Überzeugungen zu gestalten.
Das ist absolut korrekt! Das Problem liegt vielmehr darin, dass wir das Souverän langfristig ignorieren, gesellschaftliche Mehrheiten moralisieren und ausgrenzen. Das funktioniert nur so lange, bis sich die bürgerlichen Mehrheiten radikalisieren und den Glauben an die Demokratie
verlieren. Das müssen wir verhindern!
Andernfalls gefährden wir die Demokratie in unserem Land.
Zumal wir auch bedenken müssen, dass die Brandmauer ein Instrument der woken links-grünen Parteienlandschaft ist, um sicherzustellen, dass freiheitliche Koalitionen und liberal-konservative Politik nicht umgesetzt werden können.
Paul Bressel, FDP-Stadtvertreter
Bedeutet Ihr Statement, dass Sie für eine Aufweichung oder gar eine Abschaffung der Brandmauer gegenüber der AfD eintreten?
Ja, genau! Das Statement ruft dazu auf, aktiv nach neuen Wegen zu suchen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Demokratie zu schützen. Wenn das Souverän ignoriert und Mehrheiten moralisiert oder ausgegrenzt werden, kann das zu Radikalisierung führen.
Daher ist es wichtig, offen für Dialog zu bleiben, unterschiedliche Meinungen ernst zu nehmen und konstruktive Lösungen zu finden.
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Die FDP grenzt sich offiziell von der AfD ab. Widersprechen Sie hier der Parteilinie?
Nein, ich grenze mich auch von der AfD ab! Solange ein Björn Höcke, der für mich ein absoluter Antikapitalist und völkischer Sozialist ist, sein Unwesen in dieser Partei treibt, ist mit dieser Partei nichts anzufangen. Wenn die AfD es wirklich ernst meint, muss sie anfangen, sich von den völkischen, antikapitalistischen und sozialistischen Flügeln und Personen zu trennen.
Warum betrachten Sie Koalitionen zwischen FDP, CDU und AfD als „freiheitlich“, obwohl gerade die AfD vielfach als illiberal eingestuft wird?
Die AfD ist aktuell keine freiheitliche Partei. Allerdings würde sie, rein theoretisch betrachtet, in einer Koalition mit zum Beispiel der FDP und der CDU unter Kontrolle stehen und demokratische Politik mitgestalten. Das könnte zur Konsequenz eine Entradikalisierung bedeuten. Dies wäre wünschenswert, um langfristig wieder freiheitlich-konservative Regierungen zu etablieren.
Welche konkreten Inhalte der AfD würden Sie als mit der liberalen DNA der FDP vereinbar ansehen?
Beim Thema Wirtschaft haben wir in unseren Wahlprogrammen, also die der FDP, CDU und der AfD durchaus Überschneidungen.
Wie stehen Sie zu den Positionen der AfD in Bezug auf Bürgerrechte, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft – klassische liberale Kernthemen?
Nein, wenn man den Aussagen einiger AfD-Politiker folgt, erkennt man eine absolute Unvereinbarkeit mit Bürgerrechten und Rechtsstaatlichkeit. Auch beim Thema freie Marktwirtschaft gibt es in der AfD Aussagen von Politikern, die eher sozialistische und antikapitalistische Tendenzen aufweisen.
Wäre eine Koalition mit der AfD für Sie denkbar, falls diese sich „moderater“ gibt oder ihre radikalen Strömungen abspaltet?
Absolut, ja! Unter der Voraussetzung, dass die AfD endlich anfängt, bei sich aufzuräumen und sich von antidemokratischen, völkischen sowie antikapitalistischen Strömungen trennt.
Auch beim Thema freie Marktwirtschaft gibt es in der AfD Aussagen von Politikern, die eher sozialistische und antikapitalistische
Tendenzen aufweisen.
Paul Bressel, FDP-Stadtvertreter
Die FDP versteht sich als Partei der individuellen Freiheit und des Rechtsstaats. Glauben Sie, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD diese Prinzipien gefährden könnte?
Nein, das glaube ich nicht. Die FDP steht im Kern für ihre eigenen Themen. In unserer parlamentarischen Demokratie ist es jedoch üblich, Debatten über verschiedene Themen zu führen und die bestmögliche Lösung im Sinne der Menschen zu finden. Das sollte das Ziel aller sein!
Welche Werte halten Sie für unverhandelbar in der Zusammenarbeit mit anderen Parteien?
Die Wahrung der individuellen Menschenrechte, die Gleichheit vor dem Gesetz, die Freiheit, die Sicherheit und das Eigentum sind grundlegende Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft und sind nicht verhandelbar. Sowie die Wahrung der freien Marktwirtschaft.
»Lies auch: Auch Schweriner Politiker in Vergangenheit von radikalen Muslimen bedroht
Wie reagieren Sie auf Vorwürfe, dass eine Aufweichung der „Brandmauer“ der AfD Legitimität verschafft und somit indirekt deren radikale Positionen normalisiert?
Das halte ich für puren Populismus der Linken. Ich frage mal umgekehrt: Wäre die AfD so radikal, wenn sich die CDU und die FDP in der Vergangenheit den Themen der Migration gestellt hätten? Ich denke nicht. Das Thema Migration hätte schon vor Jahren ein Thema der Mitte sein müssen – nur so hätten wir den massiven Aufstieg der AfD verhindern können.
Falls die FDP in Ihrem Kreisverband mit der AfD zusammenarbeiten würde – glauben Sie, dass dies bundespolitische Konsequenzen für Ihre Partei hätte?
Auf kommunal-parlamentarischer Ebene gibt es keine Brandmauer. Hier geht es um die Sache – und das ist auch gut so! Nach wie vor gilt, dass wir keine Anträge mit der AfD umsetzen. Allerdings werde ich auch keine Anträge mit den Linken – der Ex-SED und den Grünen gemeinsam stellen.
Vielen Dank für das Interview!
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