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Camping-Boom: Auch Schweriner Unternehmen profitiert

Der Campingurlaub mit Wohnmobil oder Wohnwagen hat Hochkonjunktur – und das in ganz Europa. Stellplätze sprießen wie Pilze aus dem Boden, sind immer luxuriöser ausgestattet und ziehen Urlauber aller Altersklassen

  • Veröffentlicht September 25, 2017

Der Campingurlaub mit Wohnmobil oder Wohnwagen hat Hochkonjunktur – und das in ganz Europa. Stellplätze sprießen wie Pilze aus dem Boden, sind immer luxuriöser ausgestattet und ziehen Urlauber aller Altersklassen ins Grüne. Von diesem Boom profitiert auch der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern – und ein Schweriner Unternehmen, das auf den Ausbau von Campingbussen spezialisiert ist.

Dank Shared Economy immer mehr junge Camper

Die Ausgangslage: Camping mit dem Wohnmobil ist in den letzten Jahren deutlich vielfältiger geworden und spricht inzwischen alle Alters- und Gehaltsklassen an. Während luxuriöse, vollintegrierte Wohnmobile teils weit über 50.000 oder sogar 100.000 Euro kosten und sich über Jahre relativ wertstabil halten, sind Leichtbau-Caravans auch günstiger zu bekommen. Zudem hat auch die Shared Economy den Caravaning-Markt erreicht: So können Besitzer ihre Fahrzeuge über Plattformen wie Campanda vermieten und so von dem Wohnwagen profitieren, während sie ihn selbst nicht nutzen. Gründer Chris Möller erklärt im Interview mit Business-on.de sogar, dass einige private Besitzer „ihr Fahrzeug durch die Vermietung innerhalb von vier Jahren amortisiert haben“. Mieter wiederum kommen günstig ins Grüne, ohne selbst investieren zu müssen.

Mecklenburg-Vorpommern ist Camping-Vizemeister

Das Modell erreicht vor allem jüngere Menschen und Familien, die sich selbst kein eigenes Wohnmobil kaufen können oder möchten. In einem Trend-Überblick des Nordkuriers war kürzlich zu lesen, dass der durchschnittliche Reisemobilkäufer 55 Jahre oder älter ist, Mieter hingegen „deutlich jünger“ seien. Die hohe Nachfrage nach diesem Urlaubsformat und die größer werdende Zielgruppe schlagen sich auch auf die Übernachtungszahlen nieder: Für das vergangene Jahr zählte der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland 30,4 Millionen Übernachtungen – ein Plus von 4 Prozent gegenüber 2015. Mecklenburg-Vorpommern rangiert im Bundesvergleich mit rund 5 Millionen Übernachtungen nur knapp hinter Bayern (5,2 Millionen) auf dem zweiten Platz.

Die Firma Campmobil aus Schwerin: Ausbau von Campingbussen seit 1995

Von dem Camping-Boom profitiert auch eine inzwischen seit über 20 Jahren bestehende Firma aus Schwerin: Die Brüder Höhne bauen mit ihrer Firma Campmobil in Leezen seit 1995 Kleinbusse wie den VW Transporter zu Campingmobilen aus. Nach dem Heckküchenkonzept fertigen sie und ihre Mitarbeiter in ihrer Leezener Werkstatt maßgeschneiderte Lösungen ganz nach Kundenwünschen. So wird aus dem Nutzfahrzeug ein Wohn- und Schlaffahrzeug mit ausreichend Sitzplätzen und Stauraum für Familienurlaube. Sogar die überregionale Presse ist auf die vom Yachtbau inspirierten Fahrzeuge aus Schwerin aufmerksam geworden. So lobt beispielsweise ein Artikel von N-TV, dass „jeder Millimeter Raum für eine sinnvolle Detaillösung genutzt wird“. Von dem Campingboom der letzten Jahre profitiert somit auch die heimische Wirtschaft: Bis 2016 wurden laut der Firmenwebsite bereits rund 550 Fahrzeuge zu Campingmobilen ausgebaut.


Bildrechte: Flickr Volkswagen Type 2 John Shepherd CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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