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Corona in Schwerin: 33 Neuinfektionen – und doch bleibt Hoffnung

Die vergangene Woche hatte vor allem auch in der Landeshauptstadt Schwerin durchaus viele positive Signale in der Entwicklung der Corona-Pandemie mit sich gebracht. Mehr oder weniger von Tag zu Tag

  • Veröffentlicht Januar 27, 2021
Die Coronazahlen für Schwerin und ganz MV vom 26. Januar 2021. | Abbildung: LAGUS MV

Die vergangene Woche hatte vor allem auch in der Landeshauptstadt Schwerin durchaus viele positive Signale in der Entwicklung der Corona-Pandemie mit sich gebracht. Mehr oder weniger von Tag zu Tag sank die 7-Tage-Inzidenz auf zuletzt deutlich unter 100 Fälle je 100.000 Einwohner. Vor allem auch die durchweg eher niedrigen Meldungen von Hausärzten gaben Grund zur Hoffnung. Je geringer dieser Wert ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass kein diffuses Geschehen mit schwer nachverfolgbaren Infektionsketten vorliegt. Ähnlich positiv gestaltete sich auch die Entwicklung für das gesamte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Bei regionalen Unterschieden sanken Neuinfektionszahlen und 7-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich erkennbar. 

 

Leicht gestiegene Nueinfektionszahl im Land – keine Landkreise über Inzidenz von 200

Mit Spannung blickten daher viele auf die gestrigen Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales MV. Denn in der Regel sind die Dienstags-Werte die ersten wirklich vergleichbaren Zahlen. Noch vergleichbarer sind dann die Zahlen vom Mittwoch bis einschließlich Freitag, will man einen Trend ablesen. Schaut man also auf die gestrigen Neuinfektionszahlen für Mecklenburg-Vorpommern, so lagen diese mit 381 durchaus leicht über dem Wert der Vorwoche (363). Daher dürften die kommenden Tage hinsichtlich der Frage, ob sich der Abwärtstrend fortsetzt, interessant sein.

Als durchaus positiv lässt sich ablesen, dass der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (144,5), der nach dem Jahreswechsel zum ersten Hochrisikogebiet im Land wurde, inzwischen sogar unter die neue Grenze von 150 Fällen je 100.000 Einwohner binnen 7 tagen fiel. Auch Vorpommern-Greifswald scheint sich vorsichtig von der 200er-Marke zu entfernen. Mit einer Inzidenz von 194,0 ist dort allerdings noch kein klarer Trend ablesbar. Auch ansonsten kam es in den Landkreisen und der Hansestadt Rostock gestern im Vergleich zum Vortag zu keinen nennenswerten Bewegungen des Inzidenzwertes. Dies ließe, sollte es so bleiben, eher auf eine Stagnation schließen. Aber wie gesagt, hier gilt es die Zahlen von morgen und übermorgen abzuwarten.

 

21 positive Tests bei flächendeckendem Test in Pflegeheim in Schwerin

Einzig in der Landeshauptstadt Schwerin stiegen die Zahlen gestern doch deutlicher. So veränderte sich der 7-Tage-Inzidenzwert von 87,4 am Vortag auf nun 100,4 gestern. Hintergrund dabei waren die gemeldeten 33 Neuinfektionen binnen 24 Stunden (lt. LAGUS MV). Zehn mehr als noch am Dienstag der Vorwoche. Ein genauerer Blick auf die Zusammensetzung lässt aber an der hoffnungsvollen Annahme einer insgesamt sinkenden Entwicklung festhalten. Denn unter den Neuinfektionsfällen sind 21 positive Tests als Ergebnis einer flächendeckenden Testung seitens des Gesundheitsamtes im Pflegeheim „Im Casino“. Dort war es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Ausbrüchen und Quarantänemaßnahmen gekommen. Daher nun die Komplett-Testung.

Damit bleiben „nur“ 12 Fälle aus dem nicht mit dieser angeordneten Testung verbundenen Geschehen in Schwerin. Sechs Fälle meldeten dabei Hausarztpraxen. Berücksichtigt man, dass hier eine erhöhte Anzahl an Tests nach dem testfreien Wochenende erfolgt sein dürfte, ist dies ein durchaus die Hoffnung bestärkender Wert. Daher darf auch Schwerin weiter auf sinkende Infektionszahlen und eine Beruhigung des Infektionsgeschehens hoffen. Allerdings darf dieser Umstand nicht zu Leichtsinn verleiten. Denn andere Länder zeigen, wie schnell zu unvorsichtiges Handeln einen guten Trend kippen lässt. Zudem bleibt vorerst noch das Risiko der mutierten Virenstämme aus Großbritannien, Südafrika und auch Brasilien. Um so wichtiger ist und bleibt es, auch weiterhin die bestehenden Regeln und Vorgaben bestmöglich einzuhalten. 

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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