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Corona in Schwerin: Eher positive Tendenz hält weiter an

In vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns geht diese Woche mit einem doch deutlichen Hoffnungsschimmer in Bezug auf die Entwicklung der Corona-Zahlen zu Ende. Schien der Dienstag mit 364 Neuinfektionen noch ein wenig

  • Veröffentlicht Januar 23, 2021
Die Coronazahlen für Schwerin und ganz MV vom 22. Januar 2021. | Abbildung: LAGUS MV

In vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns geht diese Woche mit einem doch deutlichen Hoffnungsschimmer in Bezug auf die Entwicklung der Corona-Zahlen zu Ende. Schien der Dienstag mit 364 Neuinfektionen noch ein wenig Zweifel offen zu lassen – wenngleich dies schon deutlich weniger als eine Woche zuvor waren, so blieben in den drei folgenden tagen die Zahlen auf ähnlichem Niveau und erkennbar unter 300. 

 

Im Rückblick durchaus eine Woche, die Hoffnung macht

Gestern meldete das LAGUS MV dabei konkret 286 neue Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Land ging leicht zurück auf einen Wert von nun 105,8. Nachdem am Vortag „nur“ vier Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet wurden, waren es gestern allerdings wieder 11. Eventuell auch zwölf. Denn die Landeshauptstadt Schwerin meldete leider auch erneut einen solchen Todesfall, der in der LAGUS-Statistik noch nicht auftauchte. Bei den Landkreisen und kreisfreien Städten bleibt es aktuell bei einem Süd-Nord- und Ost-West-Gefälle. Durchaus positiv ist dabei, dass neben der Hansestadt Rostock (41,6) gestern auch die Landkreise Nordwest-Mecklenburg (45,8) und Rostock (47,3) unter der wichtigen Inzidenzgrenze von 50 Fällen je 100.000 Einwohnern binnen 7 Tagen lagen. Weiter abnehmend gestaltete sich gestern noch der Wert im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 141,2.

 

Es bleiben aber noch „Problem“-Kreise

Während die Mecklenburgische Seenplatte zwar von Donnerstag zu gestern wieder einen Anstieg der Inzidenz auf nun 165,8 zu verzeichnen hat, dürfte man dort dennoch mit einem guten Gefühl aus dieser Woche gehen. Noch vor einer Woche lag dieser Wert knapp über 200. Das bedeutete Hochrisikogebiet. In diesen Bereich rutschte nun allerdings Vorpommern-Greifswald. Gestern stand dort zuletzt ein Wert von 200,7 in den Tabellen des LAGUS. Während für die Seenplatte definitiv noch bis Monatsende die Regeln für Hochrisikogebiete gelten (15-Kilometer-Bewegungsradius, Ausgangssperren, Schul- und Kita-Schließungen etc.), tritt dieses nun auch für Vorpommern Greifswald in Kraft. Damit darf man nun auch in beide Landkreise nicht mehr aus tagestouristischen Gründen fahren. Auch nicht Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern, die nicht in dem jeweiligen Landkreis wohnen. 

 

Land verschärft Maßnahmen nochmals – Inzidenz von 150 nun markante Grenze

Allerdings verschärfte der gestern in Schwerin stattgefundene MV-Gipfel die bislang geltenden Regelungen für Landkreise mit einer hohen Inzidenz nochmals spürbar. Dabei greift man einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom Dienstag auf. Dort hatten Bund und Länder sich darauf verständigt, dass auch unterhalb der bisherigen 200-er-Grenze entsprechende Zusatzregelungen gelten sollen. Vor allem dann, wenn erkennbar ist, dass kein spürbarer Abwärtstrend besteht, der den Zielwert einer Inzidenz von 50 realistisch erscheinen lässt. Zukünftig gelten die bisher nur bei Hochrisikogebieten zur Anwendung kommenden, zusätzlichen Maßnahmen (Ausgangssperre, 15-Kilometer-Bewegungsradius etc.) bereits ab einer Inzidenz von 150 Fällen je 100.000 Einwohnern binnen 7 Tagen. Während Vorpommern-Greifswald damit definitiv in diesen Bereich fällt, und es nun auch die Mecklenburgische Seenplatte wieder ist, bleibt die Entwicklung für Ludwigslust-Parchim noch abzuwarten. Dies dürfte die nächste Woche zeigen.

 

Auch für Schwerin deutlich hoffnungsvolle Werte

In Schwerin dürfte bei dieser Entwicklung, die durchaus eine zumindest grundsätzliche Verschärfung bedeutet, die momentane Erleichterung doch noch spürbarer sein. Denn so lange ist es noch nicht her, dass auch hier Inzidenzen von um und auch über 150 Realität waren. Der beschriebene hoffnungsvolle Blick aber gilt inzwischen auch für Schwerin. Denn erneut meldete die Landeshauptstadt gestern „nur“ 13 Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz blieb somit stabil unter 100 bei konkret 95,1. Ein ganz besonders positives Zeichen kam dabei aus den Hausarztpraxen. Denn von dort kamen lediglich zwei neue Fälle. Ein echter Niedrigwert. Weshalb dieser Wert so wichtig ist, haben wir u.a. im gestrigen Artikel erläutert. Ein Wermutstropfen gestern war und ist natürlich ein erneuter Todesfall im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Bei aller Hoffnung und Zuversicht, die die positiven Zahlen machen, dürfen wir in keinem Moment den Schmerz vergessen, der mit jedem einzelnen Todesfall verbunden ist. 

 

Jetzt ist gemeinsame Kraftanstrengung für eine Festigung des positiven Trends erforderlich

Bleibt also zu hoffen, dass sich die positiven Tendenzen, die in einem Teil des Landes durchaus zu erkennen sind, fortsetzen. Und dass die noch mit deutlich zu hohen Inzidenzwerten kämpfenden Landkreise ebenfalls von dieser guten Entwicklung mitgezogen werden. Dafür allerdings ist eine nun wirklich gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung nochmals erforderlich. Egal ob Befürworter oder Kritiker der Maßnahmen: Jetzt gilt es, zusammenzuhalten, die geltenden regeln einzuhalten, und so die positive Entwicklung durch eigenes Handeln zu unterstützen.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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