Corona in Schwerin: Einzelinfektionen an Schulen bereiten Sorge

Mit dem gestrigen Freitag verabschiedet sich eine unerwartet bewegte Woche in Sachen Coronavirus in Schwerin ins Wochenende. Dabei gestaltete sich der Start noch recht entspannt und ließ sogar weitere Lockerungen auf Stadtebene zu. Dann aber entwickelte sich das Infektionsgeschehen doch überraschend intensiv. Aus einer stabilen gelben Ampelphase schoss die Stadt binnen zwei Tagen wieder in die rote Stufe. Dieses Mal allerdings, erstaunlicherweise, ohne jede weitere Reaktion seitens des Krisenstabs, geleitet von Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. Reagierte man dort doch recht strikt, als Schwerin zuletzt Risikogebiet wurde, und ging dabei auch über Landesregelungen hinweg, kam es nun zu keinerlei neuen Maßnahmen.

Elf Neuinfektionen am gestrigen Freitag

Nach 12 Neuinfektionen am Mittwoch, 19 am Donnerstag – bislang Spitzenwert in Schwerin für 24 Stunden – verzeichnete die Landeshauptstadt nun am gestrigen Freitag 11 neue Corona-Fälle. Vier davon betrafen bereits identifizierte Kontaktpersonen. Damit ist wieder ein nicht unwesentlicher Teil auf Personen zurückzuführen, die sich durch intensive Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sowie der hinzugezogenen Verstärkung bereits in Quarantäne befanden und somit keine weiteren Personen mehr anstecken konnten. In zwei Fällen fielen vorstationäre Tests positiv aus, die vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt erforderlich sind.

Neue Einzelfälle an drei Schulen in Schwerin

Für die Stadtverwaltung Schwerin stellen aktuell erneute Einzelinfektionen an Schulen einen Grund zur Sorge dar. In Zwei Fällen meldeten dabei Hausärzte Infektionen, die mit Schulen verbunden waren. Diese Personen hatten also aufgrund bereits aufgetretener Symptome bereits Kontakt zu ihren Ärzten aufgenommen. Da bekannt ist, dass die Ansteckung Dritter oftmals bereits vor Symptomauftreten möglich ist, erscheint die Besorgnis seitens der Verwaltung nachvollziehbar. Konkret handelt es sich um eine Lehrerin der John-Brinkmann-Grundschule. Dort muss nun die betroffene 2. Klasse in Quarantäne. Auch erwies sich das Testergebnis eines Schülers der IGS Bertold Brecht als positiv. Hier laufen die Ermittlungen der Kontaktpersonen seitens des Gesundheitsamtes derzeit. Neben diesen beiden Fällen kam es auch zu einem positiven Testergebnis eines Schülers an der Beruflichen Schule Wirtschaft und Verwaltung (Niklotschule). Auch seine Klasse begibt sich in Quarantäne und es sind Test der Lehrkräfte angeordnet, um klassenübergreifende Infektionsketten ausschließen zu können.

Nur einer von 35 Tests bei Vitanas positiv

Die bereits angekündigten Tests von 35 Kontaktpersonen einer am Corona-Virus erkrankten Bewohnerin des Vitanas-Seniorenzentrums am Schlossgarten ergaben eine weitere Infektion einer Bewohnerin. Damit fielen alle Mitarbeiter-Tests negativ aus. Da die Pressestelle der Stadt keine neuen Angaben zum Infektionsgeschehen im Augusten-Stift machte, kann man davon ausgehen, dass hier wohl keine neuen Infektionen bekannt wurden.