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Dicke Luft im Ortsbeirat Neu Zippendorf: Bürger wütend über Abrisspläne

(pm/red) Vor keiner leichten Aufgabe standen Verantwortliche der WGS, als sie im Zuge der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates teils aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern in Neu Zippendorf Rede und Antwort über

  • Veröffentlicht März 22, 2015

Unsanierte Plattenbauten Neu Zippendorf

(pm/red) Vor keiner leichten Aufgabe standen Verantwortliche der WGS, als sie im Zuge der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates teils aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern in Neu Zippendorf Rede und Antwort über das Schicksal der Hochhäuser in der Rostocker Straße stehen mussten.

Für viele Bürger sind die vor 40 Jahren erbauten Häuser in erster Linie preisgünstiger Wohnraum im früheren Zentrum des Großen Dreesch, gut gelegen und vor allem mit hervorragendem Ausblick auf den See.

Die Mieter der Hochhäuser erhielten vor einigen Jahren von der ehemaligen Geschäftsführung der WGS zudem noch die Zusicherung, dass die Blocks bis 2014 saniert würden. Unlängst machte die Stadt für den Berliner Platz eine komplexe Planung für eine grundlegende Umgestaltung.

Am Ende kam aller aber komplett anders: Die Mieter erhielten eine Einladung für den 11.01.2015, wo ihnen durch die jetzige WGS-Leitung ohne Wenn und Aber gesagt wurde, die Hochhäuser würden bis 2016 leer gezogen und 2017 abgerissen. Begründung: Die WGS habe noch größere Schulden als die Stadt, dazu kämen noch 18 Prozent Leerstand. Es sei keine Kapazität für eine Rekonstruktion der scheinbar maroden Gebäude da.

WGS hält Abriss aus Kostengründen für unausweichlich

WGS-Chef Köchig erläuterte, dass der Brandschutz allein pro Haus über eine Million Euro koste. Der Ortsbeiratsvorsitzende Georg-Christian Riedel erfuhr von den Plänen der WGS erst durch Anrufe betroffener Bürger. Der Ortsbeirat war weder durch die Stadt noch durch die WGS eingebunden, was seitens der Vertreter scharf kritisiert wurde.

Zur jüngsten Ortsbeiratssitzung war mit 150 Besuchern eine rekordverdächtige Kulisse zu verzeichnen, allerdings war die Stimmung durchaus geladen und der Unmut war an allen Ecken und Enden zu spüren.

Ortsbeirat Neu Zippendorf will weiter für Erhalt der Häuser kämpfen

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Baudezernent Bernd Nottebaum, WGS-Aufsichtsratsvorsitzender Daniel Mestlin, WGS-Chef Thomas Köchig und sämtliche Stadtvertreter waren eingeladen. Erschienen sind lediglich Herr Köchig und als Vertretung für den Dezernenten Andreas Thiele.

Auch von den Stadtvertretern waren lediglich die Ortsbeiratsmitglieder Georg-Christian Riedel und Arndt Müller erschienen. Als Ergebnis der auch emotional geführten Debatte versprach der Ortsbeirat, sich der Problematik weiterhin intensiv anzunehmen und sich durch einen Antrag in der Stadtvertretung für den Erhalt der Hochhäuser einzusetzen. „Hierbei sind alle Varianten zu prüfen, wie zum Beispiel Verkauf, Teilverkauf oder Rekonstruktion nur eines Hauses“, betonte der Ortsbeiratsvorsitzende.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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