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Von der Bohne zur Tasse:
Die erstaunliche Reise des Kaffees

  Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee, der reichhaltige Geschmack in der Tasse – hinter jedem Schluck verbirgt sich eine erstaunliche Reise, die die Kaffeebohnen zurückgelegt haben. Wer das nächste

  • Veröffentlicht Oktober 16, 2024
Foto von <a href="https://unsplash.com/de/@yaanapi?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Yanapi Senaud</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/fotos/person-die-kaffeebohnen-auf-eine-maschine-giesst-6HR8vpjYUHo?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>
Foto von Yanapi Senaud auf Unsplash

 

Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee, der reichhaltige Geschmack in der Tasse – hinter jedem Schluck verbirgt sich eine erstaunliche Reise, die die Kaffeebohnen zurückgelegt haben. Wer das nächste Mal einen Schluck von dem Heißgetränk genießt, sollte sich dies vergegenwärtigen. Es gibt kaum ein bekannteres und längeres Beispiel für die globalisierte Welt.

 

Die Geburt einer Kaffeebohne

Die Reise beginnt in den üppigen Bergregionen rund um den Äquator. In Ländern wie Brasilien, Costa Rica, Äthiopien oder Kolumbien wachsen die Kaffeepflanzen in Höhen von 600 bis 2.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die Kaffeepflanze selbst ist ein Strauch, der bei guter Pflege bis zu 30 Jahre alt werden kann. Nach etwa drei bis vier Jahren trägt er zum ersten Mal Früchte – die sogenannten Kaffeekirschen. In diesen Kirschen verstecken sich jeweils zwei Kaffeebohnen, die eigentlich die Samen der Pflanze sind. Allerdings ist Kaffeebohne nicht gleich Kaffeebohne. Es gibt verschiedene Sorten, doch Arabica genießt bei Connaisseurs einen besonderen Ruf. Daher setzt unter anderem auch die italienische Qualitätsmarke Illy Kaffee auf diese Bohne. 

 

Arabica: Die Königin unter den Kaffeebohnen

Unter den verschiedenen Kaffeesorten nimmt die Arabica-Bohne eine besondere Stellung ein. Sie macht etwa 60 bis 70 % der weltweiten Kaffeeproduktion aus und wird für ihren feinen, aromatischen Geschmack geschätzt. Arabica-Pflanzen gedeihen am besten in Höhenlagen zwischen 900 und 2.000 Metern. Sie sind empfindlicher als andere Sorten und benötigen ein ausgeglichenes Klima mit Temperaturen zwischen 15 und 24 Grad Celsius. Der höhere Aufwand bei der Kultivierung spiegelt sich im Preis wider, doch Kaffeeliebhaber schätzen das komplexe Aromaprofil mit Noten von Früchten, Nüssen oder Schokolade. Wer ein besonderes Aroma sucht, sollte sich überlegen, diese Kaffeebohnen zu kaufen.

 

Die Ernte und Aufbereitung: Handarbeit trifft Präzision

Wenn die Kaffeekirschen eine tiefrote Farbe angenommen haben, ist es Zeit für die Ernte. In vielen Regionen geschieht dies noch immer in sorgfältiger Handarbeit. Pflücker gehen von Strauch zu Strauch und pflücken nur die reifen Kirschen. Ein geübter Pflücker kann an einem Tag bis zu 90 Kilogramm Kaffeekirschen ernten – das entspricht etwa 18 Kilogramm gerösteten Bohnen.

 

Nach der Ernte müssen die Bohnen schnellstmöglich aus dem Fruchtfleisch befreit werden. Dies geschieht entweder durch die „nasse“ oder die „trockene“ Methode. Auf welche die Wahl fällt, hat einen erheblichen Einfluss auf den späteren Geschmack des Kaffees: Die nasse Methode führt oft zu einem klareren, säurebetonteren Geschmack, während die trockene Methode eher vollmundige, körperreiche Kaffees hervorbringt.

 

Die große Reise in die Röstereien

Nachdem die Bohnen getrocknet sind, werden sie in Säcke verpackt und treten ihre Reise um die Welt an. In der dortigen Rösterei angekommen, erfolgt ihre Weiterverarbeitung. Bei Temperaturen zwischen 180 und 240 Grad Celsius werden sie geröstet. Dabei verändert sich nicht nur ihre Farbe von grün zu braun, sondern es entwickeln sich auch die charakteristischen Aromen und Öle, die den Kaffee ausmachen. Das Rösten ist eine Kunst für sich. Die Röstmeister müssen genau wissen, wie lange und bei welcher Temperatur sie die Bohnen rösten müssen, um das gewünschte Geschmacksprofil zu erzielen. Selbst wenige Sekunden können den Unterschied zwischen einem perfekten und einem verbrannten Kaffee ausmachen.

 

Das große Finale: Von der Mühle in die Tasse

Der letzte Schritt der Reise führt die gerösteten Bohnen in Haushalte oder Cafés. Hier werden sie frisch gemahlen und mit heißem Wasser übergossen. Nach einer Reise von Tausenden von Kilometern und monatelanger Vorbereitung ist der Kaffee nun bereit zum Genuss. Allein in Deutschland geben sich diesem rund 66 Millionen Menschen hin.

 

Written By
Dario Rochow

ist Videoredakteur bei SNO | Schwerin-Lokal. Kontakt unter redaktion@sn-o.de

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