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25 Jahre Jazzleidenschaft:
Die inspirierende Geschichte hinter der Schweriner Jazznacht

Marianne Wöhrle-Braun verwandelt die Schweriner Jazznacht in ein Festival: Seit über 25 Jahren organisiert sie Jazzkonzerte für den guten Zweck. Über 300 Musiker hat sie so schon nach Schwerin gelockt.

  • Veröffentlicht Oktober 14, 2024
Bild von der Schweriner Jazznacht
Seit vielen Jahren ist die Jazznacht in Schwerin eine feste kulturelle Institution. Foto: Hartmut F. Braun | Jazznacht

 

Ende April war es die Nummer 15. Seit 2009 gibt es die Schweriner Jazznacht bereits. „Angefangen hat es mit einem Konzert im Schweriner Schloss. Heute, 2024, ist daraus ein Schweriner Jazznacht-Wochenende, das „Schweriner Jazznacht Festival“ mit 6 wunderbaren Konzerten, geworden.“, so Marianne Wöhrle-Braun, die Organisatorin.

Gut 25 Jahre organisiert sie Jazz-Konzerte unter dem Motto „Jazz meets Business in Benefit“. Zunächst im Süden Deutschlands. Ihr damaliger Mann war begeisterter Jazz-Musiker. Günther hat meine Leidenschaft für den Jazz regelrecht „angefixt“, sagt sie. Eine unheilbare Krankheit stellt ihn und die Familie völlig unerwartet vor große Herausforderungen. Gemeinsam gründen sie die Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V. und bemühen sich die Erforschung und Aufklärung über die seltene Erkrankung zu fördern.

Damals entstand auch die Idee zu den Benefizkonzerten und mit einer Konzertreihe in Karlsruhe ging es los.“, erinnert sie sich. Die Idee, ihr Netzwerk, ihre Begeisterung dafür, mit etwas Schönen auch Gutes zu tun, bringt sie mit nach Schwerin und setzt ihr Engagement in der Landeshauptstadt fort.

Türen standen von Anfang an offen

Marianne Wöhrle-Braun
Marianne Wöhrle-Braun ist die Frau hinter der Jazznacht. Foto: privat

Die Türen standen hier in der Landeshauptstadt von Beginn an weit offen. Und ich hoffe, dass dies auch so bleibt.“, schmunzelt sie und denkt dabei an die Spielstätten, die im nächsten Jahr nicht wir bisher zur Verfügung stehen. „Das Theater wird renoviert und auch das Dach der Schelfkirche muss dringend saniert werden.“ Wöhrle-Braun hat mit der Landesbibliothek in der Johannes-Stelling-Straße bereits eine Alternative im Blick und auch schon erprobt. Der Trompeter Markus Stockhausen und der Pianist Vladyslav Sendecki begeisterten dort das Publikum im April mit einem wunderbaren Konzert. Auch im Modehaus Kressmann und im Konferenzraum der HN Holding Schwerin, im ehemaligen Offizierskasino gab es bereits Konzerte.

Der Jazz ist unglaublich facettenreich und dies in seiner ganzen Bandbreite abzubilden, wäre ein zu großes Vorhaben.“, so Wöhrle-Braun. Es gibt die großen Festivals und die großen Namen. Einige davon waren während der Jazznacht bereits auf den Schweriner Bühnen. „Vor ein paar Jahren war das Konzert von Till Brönner und Dieter Ilg war innerhalb weniger Tage ausverkauft. Und auch das Tingvall Trio, das weltweit unterwegs ist, hat 2024 sehr schnell das Große Haus des Staatstheaters gefüllt. Das ist wunderbar. Und ich mag es auch die Neugier zu wecken und Musikerinnen und Musiker, Spielarten des Jazz zu präsentieren, die nicht jedem bekannt sind.“

Mehr als 300 Musikerinnen und Musiker nach Schwerin geholt

Mehr als 300 Musikerinnen und Musiker hat Marianne Möhrle-Braun bereits nach Schwerin geholt hat. „Nach der Jazznacht ist vor der Jazznacht“, lacht sie, wenn sie von den umfangreichen Vorbereitungen erzählt. „Das dauert meist 9 Monate und manchmal auch länger. Wenn ich aber zu Beginn eines Konzertes die Künstler ankündige, mich dann gelegentlich wundere, dass wieder alles funktioniert hat, setzte ich mich in das Publikum und bin Gast. Da mache ich mir das schönste Geschenk selbst.“

Das meiste bei der Vorbereitung macht Wöhrle-Braun selbst. „Ich habe ein gutes Netzwerk und inzwischen viel Erfahrung. Aber ohne Freunde, die beim Kartenverkauf oder am Einlass, ohne die Sponsoren und ohne meinen Mann, Hartmut Braun, wäre das alles nicht möglich. Alles ehrenamtlich und unbezahlt. In meiner Tasche landet keine Mark!“, lacht sie.

Der Überschuss der Schweriner Jazznacht geht an gemeinnützige Einrichtungen und schafft die Möglichkeit Förderpreise für junge Künstlerinnen und Künstler auszuloben.

Wer wissen möchte, wen Marianne Wöhrle-Braun gerne noch in Schwerin auf der Bühne sehen würde und wie weit die Vorbereitungen der Schweriner Jazznacht 2025 gediehen sind, erfährt das in dieser Podcast Folge „Man müsste mal …“ mit Andreas Lußky und Claus Oellerking.

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Written By
Carl Otte

Carl Otte ist freier Journalist. Mail: redaktion@sn-o.de

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