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Von der Natur zur Medizin:
Die Rolle von Cannabis in der modernen Therapie

Lange Zeit hatte Cannabis keinen allzu guten Ruf. Das hat jetzt allerdings ein Ende: Was Naturvölker schon lange wussten, ist heute ein wichtiger Baustein in der modernen Medizin.

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  • Veröffentlicht März 11, 2025

 

Wie Cannabis einen medi­zinis­chen Nutzen erfüllt und auf welche Weise es in der Ther­a­pie angewen­det wer­den kann, zeigt dieser Artikel.

 

Cannabis in der Medizin

Medi­zinis­che Cannabis­blüten, wie man sie beispiel­sweise bei Can­Doc kaufen kann, Öle mit den Wirk­stof­fen THC und CBD sowie Fer­ti­garzneimit­tel wie Sprays, die sich Anwen­der in den Mund sprühen – die Anwen­dungsmöglichkeit­en von Cannabis zu medi­zinis­chen Zweck­en sind vielfältig. Doch was steckt dahin­ter? Wie wirkt Cannabis, damit es sich ther­a­peutisch ein­set­zen lässt?

Viele verbinden Cannabis nach wie vor mit der berauschen­den Wirkung, die erzeugt wird, wenn man einen soge­nan­nten Joint raucht oder spezielle Brown­ies zu sich nimmt. Allerd­ings ist das nicht das, worauf man bei der Ver­wen­dung medi­zinis­chen Cannabis abzielt.

In Cannabis sind vor allem zwei Wirk­stoffe enthal­ten, soge­nan­nte Cannabi­noide, die für die Wirkung in der Ther­a­pie wichtig sind:

 

  • Tetrahy­dro­cannabi­nol (THC)
  • Cannabid­i­ol (CBD)

 

Sie bei­de dock­en an das kör­pereigene Endo­cannbi­noid-Sys­tem an, das auch als „Anti-Stress-Sys­tem“ beze­ich­net wird. Es steuert das Empfind­en von Schmerz, die Funk­tion des Immun­sys­tems sowie die Reg­ulierung des Appetits. Auch die Stim­mungslage kann bee­in­flusst wer­den, indem beispiel­sweise die Entste­hung von Angst gehemmt wird. Und auch der Schlafrhyth­mus lässt sich durch die Cannabi­noide bee­in­flussen.

Somit lässt sich Cannabis zu vielfälti­gen medi­zinis­chen Zweck­en ver­wen­den.

 

Wirkstoffe von Cannabis im Detail – so vielfältig ist die Pflanze

Neben Cannabi­noiden sind in der Hanf­pflanze noch viele weit­ere, für die men­schliche Gesund­heit wertvolle Stoffe enthal­ten. Dazu gehören unter anderem die Ter­pene – über 200 ver­schiedene Ter­pene sind in Cannabis enthal­ten. Sie liegen oft­mals auch in Form von ätherischen Ölen vor, woher der charak­ter­is­tis­che Cannabis-Geruch kommt. Ter­pene haben die Auf­gabe, die Wirkung von Cannabi­noiden im Kör­p­er zu unter­stützen.

Des Weit­eren enthält die Hanf­pflanze Flavonoide. Sie gehören zu der Gruppe der Polyphe­nole und sind damit eben­falls den sekundären Pflanzen­stof­fen zuzuord­nen. Eigentlich han­delt es sich dabei in erster Lin­ie um den Farb­stoff, der die Pflanze vor schädlichen Umwel­te­in­flüssen schützt. Doch auch im Kör­p­er des Men­schen ent­fal­ten sie eine schützende Wirkung: Sie sollen freie Radikale binden und damit die kör­pereigene Abwehr fördern. Forsch­er gehen davon aus, dass sie sog­ar Krebs vor­beu­gen kön­nten. Dies wird aber bis­lang noch erforscht.

 

Das Zusammenspiel der Wirkstoffe von Cannabis

Cannabis ist eine einzi­gar­tige Pflanze. Sie liefert nicht nur eine Rei­he wertvoller Inhaltsstoffe, die eine Wirkung im men­schlichen Kör­p­er erzeu­gen. Diese Stoffe ste­hen auch in ein­er Wech­sel­wirkung zueinan­der. Man spricht bei diesem Zusam­men­spiel auch von einem Entourage-Effekt.

In der Phar­mazie kommt es häu­fig vor, dass Inhaltsstoffe isoliert und einzeln verabre­icht wer­den. Allerd­ings macht es Sinn, bes­timmte Stoffe gezielt zu kom­binieren. Die Hanf­pflanze macht dies ganz automa­tisch: Sie vere­int Wirk­stoffe, die sich gegen­seit­ig ver­stärken. 

 

Wie kommt Cannabis in der Therapie zum Einsatz?

Es gibt vielfältige Anwen­dungsmöglichkeit­en, wenn man Cannabis medi­zinisch ver­wen­den möchte. So gibt es zum Beispiel Tees, Cremes, Sal­ben, Kapseln, Sprays oder Tablet­ten. Auch die Ver­damp­fung ist eine mögliche Verabre­ichungs­form. Wovon abge­se­hen wer­den sollte, ist das Rauchen von Cannabis. Beim Ver­bren­nung­sprozess entste­hen giftige Stoffe, die sog­ar Krebs aus­lösen kön­nen.

Der Geset­zge­ber schreibt nicht klar vor, wann medi­zinis­ches Cannabis zu ther­a­peutis­chen Zweck­en ver­wen­det wer­den kann. Es ist lediglich vorgegeben, dass eine schw­er­wiegende Erkrankung vor­liegen muss, bei der keine andere Ther­a­piemöglichkeit beste­ht. Es liegt also immer beim Arzt, wann Cannabis verord­net wird und wann nicht.

Da es immer mehr Stu­di­en darüber gibt, wie pos­i­tiv sich Cannabis auf den Kör­p­er auswirken kann, steigen die Akzep­tanz und auch das Ange­bot. So gilt es beispiel­sweise inzwis­chen gesichert, dass Cannabis eine pos­i­tive Wirkung bei neu­ropathis­chen Schmerzen hat, die man mit herkömm­lichen Schmerzmit­teln kaum behan­deln kann. Zudem gibt es vielver­sprechende Ansätze bei Mul­ti­pler Sklerose – sowohl auf die Spastiken als auch auf die Schmerzen bezo­gen.

Häu­fig kommt medi­zinis­ches Cannabis heute schon als Schmerzther­a­pie zum Ein­satz. Das Ziel beste­ht darin, die Schmerzen zu lin­dern und gle­ichzeit­ig die Ein­nahme von Opi­oiden zu reduzieren. 

Doch auch bei psy­chis­chen Beschw­er­den wird immer häu­figer zu Cannabis gegrif­f­en. Es gibt inzwis­chen Ansätze, die zeigen, dass eine kon­trol­lierte Gabe von THC und CBD Angst­störun­gen oder depres­sive Ver­stim­mungen lin­dern kann. Jedoch sind hierzu noch mehr Stu­di­en nötig.

 

 

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