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Bronzestatue von Stefan Thomas:
Die Ziege der Schelfstadt

Seit 1982 findet die Ziege auf dem Ziegenmarkt ihren Platz. Ursprünglich stand die Bronzestatue gar nicht auf dem Ziegenmarkt, da ihr eigentlich auf dem Dreesch Land zum Weiden zugeteilt wurde.

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  • Veröffentlicht August 22, 2024
Die Ziege auf dem Ziegen­markt | Foto: max­press

 

Schw­erin • Der Ziegen­markt befind­et sich in der Schelf­s­tadt, Schw­erins zweitäl­testem Stadt­teil. Ein Blick auf die Geschichte des Platzes zeigt eine span­nende Entwick­lung. Einst hieß der Ziegen­markt Fis­chmarkt – das zeigt der Stadt­plan von 1747. Bis zum 17. Jahrhun­dert ließen sich dort Fis­ch­er nieder und betrieben den Fis­chmarkt. Da der Platz zu weit weg vom Markt ent­fer­nt lag, beka­men die Fis­ch­er einen Stan­dortwech­sel. Im Andenken an diese Zeit wurde eine Fis­ch­plas­tik auf die Trep­pen­stufen gestellt.

 

Von der Idee zur Kuh bis zum Umzug auf den Ziegen­markt

Seit 1843 ist der Name Ziegen­markt unter den Schw­er­inern geläu­fig, da an diesem Platz der Verkauf von Ziegen stattge­fun­den hat. 1982 fand die heute bekan­nte Ziege dort ihr neues Zuhause. Die ursprünglichen Pläne, die Bronzes­tat­ue in der ehe­ma­li­gen Frunse‑, heute Mar­tin-Luther-King-Straße wei­den zu lassen, wur­den ver­wor­fen. Auch die Über­legung, statt der Kuh eine Ziege zu erschaf­fen, stand im Raum. Jet­zt ist die Bronzes­tat­ue Kult und ein Teil der Schelf­s­tadt.

Der Kün­stler hin­ter der bekan­nten Bronzes­tat­ue

Der Kün­stler Ste­fan Thomas wurde am 1. Feb­ru­ar 1932 in Tilsit geboren und lebt heute in Darze Aus­bau in Meck­len­burg. Er hat Kun­stschulen in Heili­gen­damm und Dres­den besucht und schafft zum über­wiegen­den Teil men­schliche Skulp­turen. Dabei hat er ein sen­si­bles Gespür für deren Gesicht­szüge und Kör­per­hal­tun­gen und porträtierte auch gerne Per­sön­lichkeit­en, die unangepasst daherka­men – unter ihnen der Ringer und kom­mu­nis­tis­che Wider­stand­skämpfer Wern­er See­len­binder oder die wichtige Vertreterin der Arbeit­er­be­we­gung Rosa Lux­em­burg.
Ste­fan Thomas ver­ste­ht sich selb­st weniger als Stein­schläger, son­dern vielmehr als Mod­el­lier­er. Er arbeit­et mit Gips, Beton, Ton und formt nur einige der Plas­tiken später als Met­all­guss. „Die Ziege“ aus Bronze ist eine davon.