3. Handball-Bundesliga:
Erst Punkt verloren und dann am Ende doch einen gewonnen?
Ein Spiel mit Höhen und Tiefen endete für Grün-Weiß Schwerin mit einem 22:22. Die Handballerinnen erzielten in der Schlussminute den Treffer zum Ausgleich.

Diese Frage stellten sich nach dem Abpfiff des 22:22 (13:9) zwischen dem SV Grün-Weiß Schwerin und TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck viele Zuschauer.
Taktische Umstellung bringt Gäste zurück ins Spiel
Es war das erwartete enge Spiel gegen die Ostwestfälinnen. Trainer Johannes Prothmann setzte auf seine bewährte Anfangssieben, die ersten Minuten waren jedoch von Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Besonders auffällig: Charlotte Zufelde, die zwischen der achten und zehnten Minute einen lupenreinen Hattrick erzielte und das Spiel vom 4:4 auf 7:4 stellte. In dieser Phase verteidigte Grün-Weiß aggressiv und belohnte sich mit Ballgewinnen.
Nach einer Auszeit der Gäste änderte TuS-Trainer Dustin Lohde sein Angriffsspiel und spielte immer wieder Übergänge zu einem zweiten Kreisläufer und stellte die Schweriner Abwehr damit vor Probleme. Fortan entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Erwähnenswert in Halbzeit eins: das Heimdebüt von Kreisläuferin Rebecca Rappitsch und das Comeback von Anna Sophie Schulz.
Spannung bis zur letzten Sekunde
Mit einer 13:9‑Führung ging es in die Kabine, doch diese war nach einem 0:3‑Lauf des TuS schnell dahin. Bielefeld spielte wacher und beweglicher, zwang Schwerin zu Abspielfehlern. Im Angriff nutzte sich Hanna Schulz aufopferungsvoll ab, konnte jedoch nur selten Ertrag erzielen. Prothmann sah sich gezwungen, bereits in der 44. Minute seine letzte Auszeit zu nehmen – zu diesem Zeitpunkt lag sein Team 17:19 zurück.
Nach 20 schwachen Minuten mit nur drei Treffern schien das Spiel beim 17:20 (50.) zu kippen. Doch Grün-Weiß kämpfte sich zurück, beim 19:20 war der Anschluss geschafft. In der 59. Minute erzielte Daria Rassau das 22:22.
Die letzte Minute hatte es in sich: Zunächst parierte Zoe Lorisch einen Siebenmeter, anschließend vergab Schwerin die Chance auf den Sieg. Auch der letzte Versuch der Gäste brachte nichts mehr – am Ende blieb es beim 22:22.
Trainer Johannes Prothmann bilanzierte
„Es war ein Spiel mit zwei Gesichtern. Wir haben es versäumt, unsere Führung auszubauen, und in der zweiten Hälfte zu viele Fehler gemacht. Aber die Moral der Mannschaft, noch einmal zurückzukommen, war stark. Daran wollen wir anknüpfen.“
Das Fazit: Ein Punktgewinn nach einem Rückstand, aber auch ein Hinweis darauf, dass Grün-Weiß über 60 Minuten konstanter auftreten muss. Positiv war neben der kämpferischen Leistung die Rückkehr von Anna Sophie Schulz und das Heimdebüt von Rebecca Rappitsch.
Am kommenden Sonntag geht es zu den Freunden aus Todesfelde – ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern, bei dem die Freundschaft jedoch für 60 Minuten ruhen muss.



