Di, 18. November 2025
Close

3. Handball-Bundesliga:
Erst Punkt verloren und dann am Ende doch einen gewonnen?

Ein Spiel mit Höhen und Tiefen endete für Grün-Weiß Schwerin mit einem 22:22. Die Handballerinnen erzielten in der Schlussminute den Treffer zum Ausgleich.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht September 22, 2025
Daria Ras­sau erzielte kurz vor Schluss den Aus­gle­ich zum 22:22. Foto: Max Krause

Diese Frage stell­ten sich nach dem Abp­fiff des 22:22 (13:9) zwis­chen dem SV Grün-Weiß Schw­erin und TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck viele Zuschauer.

Tak­tis­che Umstel­lung bringt Gäste zurück ins Spiel

Es war das erwartete enge Spiel gegen die Ost­west­fälin­nen. Train­er Johannes Pro­th­mann set­zte auf seine bewährte Anfangssieben, die ersten Minuten waren jedoch von Fehlern auf bei­den Seit­en geprägt. Beson­ders auf­fäl­lig: Char­lotte Zufelde, die zwis­chen der acht­en und zehn­ten Minute einen lupen­reinen Hat­trick erzielte und das Spiel vom 4:4 auf 7:4 stellte. In dieser Phase vertei­digte Grün-Weiß aggres­siv und belohnte sich mit Ball­gewin­nen.

Nach ein­er Auszeit der Gäste änderte TuS-Train­er Dustin Lohde sein Angriff­sspiel und spielte immer wieder Übergänge zu einem zweit­en Kreis­läufer und stellte die Schw­er­iner Abwehr damit vor Prob­leme. For­t­an entwick­elte sich ein Spiel auf Augen­höhe. Erwäh­nenswert in Hal­bzeit eins: das Heimde­büt von Kreis­läuferin Rebec­ca Rap­pitsch und das Come­back von Anna Sophie Schulz.

Span­nung bis zur let­zten Sekunde

Mit ein­er 13:9‑Führung ging es in die Kabine, doch diese war nach einem 0:3‑Lauf des TuS schnell dahin. Biele­feld spielte wach­er und beweglich­er, zwang Schw­erin zu Abspielfehlern. Im Angriff nutzte sich Han­na Schulz aufopfer­ungsvoll ab, kon­nte jedoch nur sel­ten Ertrag erzie­len. Pro­th­mann sah sich gezwun­gen, bere­its in der 44. Minute seine let­zte Auszeit zu nehmen – zu diesem Zeit­punkt lag sein Team 17:19 zurück.

Nach 20 schwachen Minuten mit nur drei Tre­f­fern schien das Spiel beim 17:20 (50.) zu kip­pen. Doch Grün-Weiß kämpfte sich zurück, beim 19:20 war der Anschluss geschafft. In der 59. Minute erzielte Daria Ras­sau das 22:22.

Die let­zte Minute hat­te es in sich: Zunächst pari­erte Zoe Lorisch einen Sieben­meter, anschließend ver­gab Schw­erin die Chance auf den Sieg. Auch der let­zte Ver­such der Gäste brachte nichts mehr – am Ende blieb es beim 22:22.

Train­er Johannes Pro­th­mann bilanzierte

„Es war ein Spiel mit zwei Gesichtern. Wir haben es ver­säumt, unsere Führung auszubauen, und in der zweit­en Hälfte zu viele Fehler gemacht. Aber die Moral der Mannschaft, noch ein­mal zurück­zukom­men, war stark. Daran wollen wir anknüpfen.“

Das Faz­it: Ein Punk­t­gewinn nach einem Rück­stand, aber auch ein Hin­weis darauf, dass Grün-Weiß über 60 Minuten kon­stan­ter auftreten muss. Pos­i­tiv war neben der kämpferischen Leis­tung die Rück­kehr von Anna Sophie Schulz und das Heimde­büt von Rebec­ca Rap­pitsch.

Am kom­menden Son­ntag geht es zu den Fre­un­den aus Todes­felde – ein Wieder­se­hen mit vie­len bekan­nten Gesichtern, bei dem die Fre­und­schaft jedoch für 60 Minuten ruhen muss.