Do, 10. Juli 2025
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Grün-Weiß Schwerin:
Es fehlte nur der krönende Abschluss

Die Drittliga-Handballerinnen von Grün-Weiß Schwerin wollten eine tolle Saison mit dem Aufstieg in Liga 2 beenden. Aber daraus wurde nichts.

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  • Veröffentlicht Mai 27, 2024
Die Entt­täuschung über den ver­passen Auf­stieg war den Grün-Weißen im Gesicht abzule­sen. Foto: Diet­mar Albrecht

„Grün-Weiß, Grün-Weiß”, skandierten die Fans in der rest­los ausverkauften Reifer­bahn-Sporthalle. Wenige Meter weit­er sah man rei­hen­weise weinende junge Frauen, die ger­ade einen großen Traum ver­passt haben. Noch ein paar Meter weit­er zogen die Spielerin­nen des Ber­gis­chen HC die T‑Shirts mit der Auf­schrift „Auf­steiger 2. Liga 2024” aus den Taschen.

Mit 27:22 hat­ten sich die Gäste aus Nor­drhein-West­falen in der „Hölle”, wie es der Hal­len­sprech­er zu Spiel­be­ginn for­mulierte, durchge­set­zt. Grün-Weiß Schw­erin hat­te das Nach­se­hen, die Krö­nung ein­er äußerst erfol­gre­ichen Spielzeit blieb ver­wehrt. Da half auch die promi­nente Unter­stützung von OB Rico Baden­schi­er und Stadt­präsi­dent Sebas­t­ian Ehlers nicht. Und das Höllen-Spek­takel, das die gut 200 Fans während der gesamten Par­tie abliefer­ten, auch nicht.

Schon nach fünf Minuten waren die Weichen gestellt

Sportlich war für die Grün-Weißen an diesem Spät­nach­mit­tag schlicht und ergreifend nichts zu holen. Fünf Minuten und 21 Sekun­den dauerte es, bis Schw­erin die unüberse­hbare Anfangs-Ner­vosität halb­wegs im Griff hat­te und der Ball erst­mals im geg­ner­ischen Netz lan­dete. Aber der hat­te bis dahin schon dreimal getrof­fen.

„Der Ber­gis­che HC war abge­zock­ter, hat abgek­lärter und clev­er­er gespielt als wir und dementsprechend auch ver­di­ent mit fünf Toren Unter­schied gewon­nen”, brachte es Grün-Weiß-Train­er Johannes Pro­th­mann später auf den Punkt. Dass seine Mannschaft gegen eine starke Deck­ung nur sel­ten die richti­gen Mit­tel fand, war ein weit­er­er wichtiger Punkt für den Spielver­lauf.

Die Gäste hat­ten immer die richtige Antwort

Den kleinen Vor­sprung aus der Anfangsphase ließ sich der Gast nicht mehr nehmen. Selb­st wenn Grün-Weiß mal auf einen Tre­f­fer her­ankam und die Halle wieder förm­lich kochte, hat­ten die Ber­gis­chen die richtige Antwort und lagen wenig später wieder mit drei, vier Tre­f­fern vorn. So wur­den beim Stand von 10:13 die Seit­en gewech­selt.

„Der Ber­gis­che HC war ein­fach bess­er beset­zt als wir”, analysierte GW-Geschäftsstel­len­leit­er Stef­fen Franke, der als Train­er­schein-Inhab­er dur­chaus kom­pe­tent urteilt. Und als nach 35 Minuten eine der besten BHC-Akteurin­nen wegen Foul­spiels mit Rot­er Karte vom Feld musste, kon­nten die Gäste diesen Ver­lust prob­lem­los kom­pen­sieren. Mit einem Fünf-Tore-Vor­sprung eine Vier­tel­stunde vor Abp­fiff hat­te der Ber­gis­che HC die Fron­ten endgültig gek­lärt.

Neues Spiel­jahr, neuer Ver­such

„Ich bin natür­lich trau­rig”, ges­tand Johannes Pro­th­mann nach Spielschluss ein. „Wir haben eine tolle Sai­son in der 2. Liga gespielt, sind dort sou­verän Zweit­er gewor­den. Ich mache mein­er Mannschaft kein­er­lei Vor­wurf, sie hat sich die ganze Spielzeit über toll präsen­tiert. Das haben auch die Fans heute hon­ori­ert. Es fehlte eigentlich nur noch die Krö­nung mit dem Auf­stieg. Aber egal, wir greifen wieder an!”.