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Faire Welt in Schwerin

(sr). In den Regalen stehen Kaffeepäckchen, Schokolade, Säfte, pikante Gewürze, Schulbedarf und Geldbörsen. Sogar T-Shirts kann man hier in der Puschkinstrasse 18 kaufen. Mittendrin steht Sabine Hilmes, die Ladenkoordinatorin, zusammen

  • Veröffentlicht Juni 29, 2013

Schon die Kleinen begeistern sich für den fairen Handel
Schon die Kleinen begeistern sich für den fairen Handel

(sr). In den Regalen stehen Kaffeepäckchen, Schokolade, Säfte, pikante Gewürze, Schulbedarf und Geldbörsen. Sogar T-Shirts kann man hier in der Puschkinstrasse 18 kaufen. Mittendrin steht Sabine Hilmes, die Ladenkoordinatorin, zusammen mit einer jungen Verkäuferin, die hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ableistet. Für beide ist dieser Laden mehr als die Arbeitsstätte. Das merkt man sofort, wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt. Im Weltladen Schwerin steckt ihr Herzblut. Sabine Hilmer berichtet begeistert davon, wie sie in Stade mit dem Fairen Handel in Berührung gekommen ist und sich seit dem erst ausschließlich ehrenamtlich und nun auch auf Basis eines Minijobs für eine gerechtere Welt engagiert.

 

Blick auf das Sortiment
Blick auf das Sortiment

»Fairtrade« ist im Moment in Schwerin in aller Munde. Im November letzten Jahres hat die Stadt beschlossen, sich als Fairtrade-Stadt zu bewerben und startete die Kampagne »Fairtrade ist Schwerin«. Seitdem diese Entscheidung gefallen ist, unterstützen immer mehr Menschen in der Landeshauptstadt dieses Ansinnen. Sabine Hilmes freut sich über die verstärkte Wahrnehmung der Arbeit der Aktionsgruppe eine Welt e.V., die nicht nur den Weltladen in der Puschkinstrasse betreibt, sondern auch der Motor der Initiative im Hinblick auf die Bewerbung Schwerins als Fairtrade-Stadt ist. Sie hebt hervor, dass die Oberbürgermeisterin, Angelika Gramkow (LINKE) von Anfang an zu einer kräftigen Unterstützerin dieses Projektes gehörte. Aber auch die heimische Wirtschaft greift unter die Arme. Das Schlossparkcenter zum Beispiel, gab der Aktionsgruppe zusammen mit der Hilfsorganisation unicef, Budni und den Dreescher Werkstätten die Möglichkeit, sich eine Woche kostenlos den Besucherinnen und Besuchern des Centers zu präsentieren. Auch das Kino »Capitol« bot spontan an, Informationsmaterial zum Thema Fairtrade-Stadt während der Kurzfilmwoche auszulegen. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen in Schwerin gehört seit einiger Zeit zur Stammkundschaft des Weltladens. Das alles ist eine Aufmerksamkeit, von der der Weltladen vor über 20 Jahren, als er sich in Schwerin gründete, nur träumen konnte.

 

Am vergangen Mittwoch, hat die Oberbürgermeisterin die Bewerbung als Fairtrade-Stadt auf den Weg gebracht, da die daran gebundenen Kriterien von der Stadt erfüllt wurden. Im September könnte Schwerin dann schon das Fairtrade-Siegel tragen und sich damit bei Städten wie Aachen, Dortmund, Düsseldorf, Gießen, Hamburg, Heidelberg und Köln einreihen können.

 

Immer mehr Verbraucher möchten mit gutem Gewissen einkaufen können. Das haben inzwischen auch große Einkaufsketten wie Lidl, Real oder Aldi erkannt. Sie beteiligen sich daher an der Fairtrade-Kampagne und bieten dementsprechende Produkte in ihren Warensortimenten an. Der faire Handel in Deutschland boomt – die Gesamtumsätze haben sichtbar zugenommen. Damit die Weltläden als Pioniere des fairen Handels  zwischen dem Wettbewerb um ein immer attraktiver werdendes Marktsegment nicht zwischen den Großen zerrieben werden, müssen sich die Läden immer wieder neu erfinden. Sie müssen noch stärker als früher die hohen Ansprüche an die eigene Arbeit nachweisen und kommunizieren. Der Weltladen in Schwerin stellt sich diesen Herausforderungen. So ist es selbstverständlich, dass die Kunde beim Kauf von Produkten im Laden auch nachvollziehen können, woher genau die Ware stammt.

Frau Hilmes zeigt das Taschensortiment des Weltladens. Anhand eines »Beipackzettels« kann sie sofort sagen, wer die Ware wo gefertigt hat. Für den Kunden bedeutet diese Information zusätzliche Sicherheit und Transparenz. Glaubwürdigkeit ist das wichtigste Argument beim Kunden, damit er  mehr Geld für eine Ware ausgibt. Dieses Höchstmaß an Sicherheit kann der Weltladen durchgehend bieten. Die Kunden wissen diese Tatsache zu schätze. Ein steigender Kundenstamm zeigt, dass sich der Laden hier auf dem richtigen Weg befindet.

Auch Schulbedarf kann fair gekauft werden
Auch Schulbedarf kann fair gekauft werden

Übrigens sucht der Weltladen Schwerin immer wieder Verstärkung und Unterstützung durch ehrenamtliche Mitarbeiter. Ob beim Verkauf im Weltladen, im Schweriner Dom oder an den den Aktionsständen, für die Projektarbeit in Schulen oder Kindergärten oder einfach nur wenn es darum geht, Waren auszupacken, auszuzeichnen und zu präsentieren – Arbeit gibt es mehr als genug. Besonders bei den immer vielfältig werdenden Veranstaltungen im oder außerhalb des Ladens, würden sich die Verantwortlichen darüber freuen, wenn sich eine Gruppe von Menschen finden würde, die diese Dinge eigenverantwortlich organisieren würden. Keiner lebt ganz für sich allein, alles hängt mit allem zusammen. Das ist sicherlich die sich einprägende Erkenntnis eines Besuchs im Weltladen.

 

Weltladen Schwerin

Puschkinstraße 18

19055 Schwerin

www.weltladen-schwerin.de

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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