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65. Jubiläum:
Warnitzer Feuerwehr ist Herz des Stadtteils

Die Freiwillige Feuerwehr Warnitz feiert 65 Jahre Einsatz für Sicherheit und Zusammenhalt – mit großem Rückhalt, starkem Nachwuchs und klaren Plänen für die Zukunft.

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  • Veröffentlicht Juni 23, 2025
Feuerwehr Warnitz
Wehrführer Jens Frehse und Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er beim Feuer­wehrfest in War­nitz. Foto: Astrid Rochow

Mit ein­er fes­tlichen Ver­anstal­tung hat die Frei­willige Feuer­wehr War­nitz am ver­gan­genen Sam­stag ihr 65-jähriges Beste­hen gefeiert. Seit ihrer Grün­dung im Jahr 1960 ist die Wehr ein fes­ter Bestandteil des Brand- und Katas­tro­phen­schutzes der Lan­deshaupt­stadt Schw­erin. Doch nicht nur in Not­fällen sind die Kam­eradin­nen und Kam­er­aden zur Stelle – auch im kul­turellen und gesellschaftlichen Leben des Stadt­teils spielt die Feuer­wehr eine zen­trale Rolle.

Mit der Drehleiter in luftige Höhe

Den Auf­takt zum Fest­tag bildete ein beson­der­er Moment: Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er und War­nitz’ Wehrführer Jens Frehse wagten sich gemein­sam in luftige Höhe. Von der Drehleit­er der Feuer­wehr aus genossen sie einen Run­dum­blick über War­nitz – sinnbildlich für die Per­spek­tive und Weit­sicht, mit der die Feuer­wehr nicht nur in den Ein­satz geht, son­dern auch in die Zukun­ft blickt.

Baden­schi­er nutzte die Gele­gen­heit, um die Bedeu­tung der Frei­willi­gen Feuer­wehr her­vorzuheben: „Unsere kleinen Feuer­wehren sind neben ihrem Dienst ein wichtiger kul­tureller Anlauf­punkt. Sie haben einen großen Anteil am gesellschaftlichen Leben in den Stadt­teilen.“ In War­nitz sei das beson­ders sicht­bar – bei Fes­ten wie dem Oster- oder Herb­st­feuer, beim Lat­er­nenumzug oder durch Besuche in den Kindergärten des Stadt­teils.

Einsatz über die Stadtgrenzen hinaus

Im laufend­en Jahr 2024 wurde die Feuer­wehr War­nitz bere­its zu 76 Ein­sätzen gerufen – ein deut­lich­es Plus gegenüber dem Durch­schnitt von etwa 50 Ein­sätzen pro Jahr. „Das waren über­durch­schnit­tlich viele“, erk­lärte Wehrführer Jens Frehse. Die hohe Ein­satzbere­itschaft sei aber kein Zufall. Mit ein­er schnellen Aus­rückzeit und mod­ern­er Aus­rüs­tung sei die Wehr in der Lage, jeden Ein­satz zu bedi­enen – und das nicht nur im Stadt­ge­bi­et Schw­erin. Auch im benach­barten Land­kreis Nord­west­meck­len­burg leis­tet die War­nitzer Feuer­wehr regelmäßig Unter­stützung.

Aktuell zählt die Wehr 39 aktive Mit­glieder, acht Reservis­ten und fünf Ehren­mit­glieder. Beson­ders erfreulich ist die Stärke der Jugend­feuer­wehr, in der derzeit 16 Jugendliche aktiv sind. Und das Inter­esse reißt nicht ab: „Wir haben sog­ar eine Warteliste“, so Frehse. Der Grund: Mehr als 16 Jugendliche kön­nen derzeit nicht betreut wer­den – denn mit zwei Trans­portern stoße man logis­tisch an Gren­zen. „Wenn wir unter­wegs sind, dann sind unsere Fahrzeuge mit 16 Jugendlichen voll.“

Wunsch nach Floriangruppe – aber Betreuer fehlen

Das große Engage­ment der Jugend zeigt, wie wichtig die Nach­wuch­sar­beit für die Wehr ist. Und auch jün­gere Kinder inter­essieren sich bere­its für die Feuer­wehr. Eine soge­nan­nte Flo­ri­an­gruppe für Kinder im Vorschul- und Grund­schu­lal­ter wäre möglich – sofern sich aus­re­ichend ehre­namtliche Betreuer find­en. „Ide­al­er­weise wären das Eltern, die Spaß an der päd­a­gogis­chen Arbeit mit Kindern haben“, betont Frehse. Man sei auf dem besten Weg, sich von ein­er klas­sis­chen Dorf­feuer­wehr zu ein­er „Fam­i­lien­feuer­wehr“ weit­erzuen­twick­eln.

Die Warnitzer Feuerwehr ist nicht wegzudenken

Am Abend ergriff auch Stadt­präsi­dent Sebas­t­ian Ehlers (CDU) das Wort und bedank­te sich bei den Kam­eradin­nen und Kam­er­aden für ihren langjähri­gen Ein­satz: „Die Frei­willige Feuer­wehr War­nitz küm­mert sich um die Sicher­heit der Men­schen im Nord­west­en unser­er Stadt. Sie hat aber auch eine wichtige soziale Funk­tion. Durch die her­vor­ra­gende Jugen­dar­beit wer­den junge Leute an die Feuer­wehr herange­führt. Ob Oster­feuer oder Lat­er­nenumzug – die Frei­willige Feuer­wehr ist aus War­nitz nicht wegzu­denken.“

Diese Worte spiegeln wider, wie sehr die Feuer­wehr in den Stadt­teil einge­bet­tet ist. Für viele War­nitzerin­nen und War­nitzer ist die Feuer­wehr nicht nur ein Ein­satz­di­enst, son­dern ein Stück Heimat – ein Ort der Begeg­nung, der Gemein­schaft und des Mit­machens.

Blick in die Zukunft: Mehr Platz und ein neues Fahrzeug

Im Rah­men der Feier­lichkeit­en sprach Wehrführer Jens Frehse auch offen über die Her­aus­forderun­gen und Wün­sche für die kom­menden Jahre. Ganz oben auf der Liste ste­ht ein zweites Löschfahrzeug. Dieses würde nicht nur die Ein­satzfähigkeit stärken, son­dern auch Flex­i­bil­ität im All­t­ag schaf­fen. Außer­dem ist ein Anbau an das beste­hende Geräte­haus drin­gend erforder­lich, um Platz für Aus­rüs­tung, Aus­bil­dung und organ­isatorische Abläufe zu schaf­fen.

Feuerwehr als Anker im Stadtteil

Nach 65 Jahren zieht die Frei­willige Feuer­wehr War­nitz eine stolze Bilanz – nicht nur in Zahlen, son­dern vor allem in ihrer Wirkung auf die Gemein­schaft. Sie ist Ein­satzkraft, Jugend­förder­er, Ver­anstal­ter, Kul­turträger und Nach­barschaft­szen­trum in einem. Mit einem starken Team, motiviertem Nach­wuchs und klaren Vorstel­lun­gen von der Zukun­ft ist sie bestens gerüstet für viele weit­ere Jahre im Dienst der Men­schen – in War­nitz und darüber hin­aus.