65. Jubiläum:
Warnitzer Feuerwehr ist Herz des Stadtteils
Die Freiwillige Feuerwehr Warnitz feiert 65 Jahre Einsatz für Sicherheit und Zusammenhalt – mit großem Rückhalt, starkem Nachwuchs und klaren Plänen für die Zukunft.

Mit einer festlichen Veranstaltung hat die Freiwillige Feuerwehr Warnitz am vergangenen Samstag ihr 65-jähriges Bestehen gefeiert. Seit ihrer Gründung im Jahr 1960 ist die Wehr ein fester Bestandteil des Brand- und Katastrophenschutzes der Landeshauptstadt Schwerin. Doch nicht nur in Notfällen sind die Kameradinnen und Kameraden zur Stelle – auch im kulturellen und gesellschaftlichen Leben des Stadtteils spielt die Feuerwehr eine zentrale Rolle.
Mit der Drehleiter in luftige Höhe
Den Auftakt zum Festtag bildete ein besonderer Moment: Oberbürgermeister Rico Badenschier und Warnitz’ Wehrführer Jens Frehse wagten sich gemeinsam in luftige Höhe. Von der Drehleiter der Feuerwehr aus genossen sie einen Rundumblick über Warnitz – sinnbildlich für die Perspektive und Weitsicht, mit der die Feuerwehr nicht nur in den Einsatz geht, sondern auch in die Zukunft blickt.
Badenschier nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr hervorzuheben: „Unsere kleinen Feuerwehren sind neben ihrem Dienst ein wichtiger kultureller Anlaufpunkt. Sie haben einen großen Anteil am gesellschaftlichen Leben in den Stadtteilen.“ In Warnitz sei das besonders sichtbar – bei Festen wie dem Oster- oder Herbstfeuer, beim Laternenumzug oder durch Besuche in den Kindergärten des Stadtteils.
Einsatz über die Stadtgrenzen hinaus
Im laufenden Jahr 2024 wurde die Feuerwehr Warnitz bereits zu 76 Einsätzen gerufen – ein deutliches Plus gegenüber dem Durchschnitt von etwa 50 Einsätzen pro Jahr. „Das waren überdurchschnittlich viele“, erklärte Wehrführer Jens Frehse. Die hohe Einsatzbereitschaft sei aber kein Zufall. Mit einer schnellen Ausrückzeit und moderner Ausrüstung sei die Wehr in der Lage, jeden Einsatz zu bedienen – und das nicht nur im Stadtgebiet Schwerin. Auch im benachbarten Landkreis Nordwestmecklenburg leistet die Warnitzer Feuerwehr regelmäßig Unterstützung.
Aktuell zählt die Wehr 39 aktive Mitglieder, acht Reservisten und fünf Ehrenmitglieder. Besonders erfreulich ist die Stärke der Jugendfeuerwehr, in der derzeit 16 Jugendliche aktiv sind. Und das Interesse reißt nicht ab: „Wir haben sogar eine Warteliste“, so Frehse. Der Grund: Mehr als 16 Jugendliche können derzeit nicht betreut werden – denn mit zwei Transportern stoße man logistisch an Grenzen. „Wenn wir unterwegs sind, dann sind unsere Fahrzeuge mit 16 Jugendlichen voll.“
Wunsch nach Floriangruppe – aber Betreuer fehlen
Das große Engagement der Jugend zeigt, wie wichtig die Nachwuchsarbeit für die Wehr ist. Und auch jüngere Kinder interessieren sich bereits für die Feuerwehr. Eine sogenannte Floriangruppe für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter wäre möglich – sofern sich ausreichend ehrenamtliche Betreuer finden. „Idealerweise wären das Eltern, die Spaß an der pädagogischen Arbeit mit Kindern haben“, betont Frehse. Man sei auf dem besten Weg, sich von einer klassischen Dorffeuerwehr zu einer „Familienfeuerwehr“ weiterzuentwickeln.
Die Warnitzer Feuerwehr ist nicht wegzudenken
Am Abend ergriff auch Stadtpräsident Sebastian Ehlers (CDU) das Wort und bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren langjährigen Einsatz: „Die Freiwillige Feuerwehr Warnitz kümmert sich um die Sicherheit der Menschen im Nordwesten unserer Stadt. Sie hat aber auch eine wichtige soziale Funktion. Durch die hervorragende Jugendarbeit werden junge Leute an die Feuerwehr herangeführt. Ob Osterfeuer oder Laternenumzug – die Freiwillige Feuerwehr ist aus Warnitz nicht wegzudenken.“
Diese Worte spiegeln wider, wie sehr die Feuerwehr in den Stadtteil eingebettet ist. Für viele Warnitzerinnen und Warnitzer ist die Feuerwehr nicht nur ein Einsatzdienst, sondern ein Stück Heimat – ein Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und des Mitmachens.
Blick in die Zukunft: Mehr Platz und ein neues Fahrzeug
Im Rahmen der Feierlichkeiten sprach Wehrführer Jens Frehse auch offen über die Herausforderungen und Wünsche für die kommenden Jahre. Ganz oben auf der Liste steht ein zweites Löschfahrzeug. Dieses würde nicht nur die Einsatzfähigkeit stärken, sondern auch Flexibilität im Alltag schaffen. Außerdem ist ein Anbau an das bestehende Gerätehaus dringend erforderlich, um Platz für Ausrüstung, Ausbildung und organisatorische Abläufe zu schaffen.
Feuerwehr als Anker im Stadtteil
Nach 65 Jahren zieht die Freiwillige Feuerwehr Warnitz eine stolze Bilanz – nicht nur in Zahlen, sondern vor allem in ihrer Wirkung auf die Gemeinschaft. Sie ist Einsatzkraft, Jugendförderer, Veranstalter, Kulturträger und Nachbarschaftszentrum in einem. Mit einem starken Team, motiviertem Nachwuchs und klaren Vorstellungen von der Zukunft ist sie bestens gerüstet für viele weitere Jahre im Dienst der Menschen – in Warnitz und darüber hinaus.