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Museumssammlung:
Fielmann AG übergibt historische Kupferstichplatte

Eine Kupferstichplatte von 1735 mit dem Porträt Herzog Carl Leopolds bereichert die Schweriner Museumssammlung. Sie gibt Einblick in Mecklenburgs bewegte Geschichte.

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  • Veröffentlicht März 6, 2025
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Kupferstich
Dr. Con­stanze Köster und Lau­ra Bergmann über­gaben als Vertreterin­nen der Fir­ma Fiel­mann die wertvolle Spende an Kul­tur­dez­er­nent Sil­vio Horn. Foto: LHS

Eine wertvolle his­torische Schenkung hat die städtis­che Muse­umssamm­lung in Schw­erin erhal­ten: Am 26. Feb­ru­ar 2025 über­gaben Dr. Con­stanze Köster von der Fiel­mann AG sowie Lau­ra Bergmann von der Schw­er­iner Nieder­las­sung des Unternehmens eine Kupfer­stich­plat­te aus dem Jahr 1735 an Kul­tur­dez­er­nent Sil­vio Horn. Die Druck­plat­te zeigt das Porträt des meck­len­bur­gis­chen Her­zogs Carl Leopold und wird kün­ftig im Res­i­denz-Muse­um-Schw­erin der Öffentlichkeit präsen­tiert.

Ein seltenes Kunstwerk mit besonderem Wert

Kupferstich
Foto: LHS

Die beson­dere Bedeu­tung dieses Kunst­werks liegt nicht nur in sein­er kün­st­lerischen Qual­ität, son­dern auch in sein­er Sel­tenheit. Die Kupfer­stich­plat­te stammt aus dem Ate­lier des Ham­burg­er Kupfer­stech­ers Chris­t­ian Fritzsch (1695–1769), der zu den renom­miertesten Porträtis­ten des 18. Jahrhun­derts gehörte. Bekan­nt sind seine Darstel­lun­gen bedeu­ten­der Herrsch­er wie des rus­sis­chen Zaren Peter I., des säch­sis­chen Kur­fürsten August des Starken und des schwedis­chen Königs Karl XII. Eine Druck­vor­lage aus sein­er Hand galt bish­er jedoch als nicht über­liefert. „Dass eine solche Kupfer­plat­te erhal­ten geblieben ist, ist außergewöhn­lich. Üblicher­weise wur­den sie so lange genutzt, bis sie für den Druck nicht mehr brauch­bar waren“, erk­lärte Dr. Con­stanze Köster bei der Über­gabe.

Neben der kun­sthis­torischen Bedeu­tung offen­bart die Kupfer­stich­plat­te auch eine span­nende poli­tis­che Geschichte. Das Jahr 1735 markierte den Höhep­unkt eines erbit­terten Brud­erzwists im Her­zogshaus Meck­len­burg. Obwohl Carl Leopold seit 1728 nicht mehr offiziell regierte – sein Brud­er Chris­t­ian Lud­wig II. war als Admin­is­tra­tor einge­set­zt –, ließ er sich auf der Plat­te weit­er­hin als „regieren­der Her­zog“ darstellen. Experten gehen davon aus, dass er damit seinen Mach­tanspruch visuell unter­mauern wollte. Dass nur wenige Abzüge der Druck­plat­te existieren und diese kaum Abnutzungsspuren aufweist, deutet darauf hin, dass sein Vorhaben erfol­g­los blieb.

Kulturelle Bereicherung für Schwerin

Kul­tur­dez­er­nent Sil­vio Horn zeigte sich bei der Über­gabe im Schw­er­iner Rathaus begeis­tert von der Spende. „Diese Kupfer­stich­plat­te ist nicht nur ein kun­sthis­torisch wertvolles Stück, son­dern auch ein bedeu­ten­des Zeug­nis unser­er Stadt- und Lan­des­geschichte. Ich danke der Fiel­mann AG her­zlich für ihr kul­turelles Engage­ment.“

Das Kunst­werk wird kün­ftig im Res­i­denz-Muse­um-Schw­erin zu sehen sein und damit allen Inter­essierten einen Ein­blick in die wech­selvolle Geschichte Meck­len­burgs bieten.

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