Preisverleihung beim 34. FILMKUNSTFEST MV:
Großer Gewinner beim Filmkunstfest: „Ungeduld des Herzens“ holt Hauptpreis
„Ungeduld des Herzens“ gewinnt den Hauptpreis beim 34. Filmkunstfest MV. Auch in den Kategorien Nachwuchs, Dokumentarfilm und Publikumspreis wurden starke, berührende Werke ausgezeichnet.

Mit einer feierlichen Preisverleihung im Mecklenburgischen Staatstheater ging am Samstagabend das 34. FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern zu Ende. Der diesjährige große Gewinner des Festivals ist der Spielfilm „Ungeduld des Herzens“ von Lauro Cress, der gleich doppelt ausgezeichnet wurde.
Der Regisseur erhielt für sein Werk den renommierten „Fliegenden Ochsen“, den Hauptpreis im Spielfilmwettbewerb, dotiert mit 10.000 Euro und gestiftet von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns. Darüber hinaus überzeugte der Film auch in der Kategorie Nachwuchsdarstellung: Ladina von Frisching und Giulio Brizzi wurden gemeinsam für ihre schauspielerische Leistung geehrt und teilen sich den mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis der Stadtwerke Schwerin.
Die Jury würdigte zudem Bettina Stucky, die für ihre Rolle in „Bagger Drama“ den Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt (3.500 Euro, gestiftet von LOTTO MV). Der NDR-Regiepreis (5.000 Euro) ging an Pia Hierzegger für „Altweibersommer“.
Publikumspreis und Filmkritik setzen starke Zeichen
Das Publikum zeigte Herz für den Film „Ich sterbe, kommst du?“ von Benjamin Kramme, der mit dem Publikumspreis (3.000 Euro) und zusätzlich dem Förderpreis der DEFA-Stiftung (4.000 Euro) ausgezeichnet wurde.
Einen besonderen Ehrenmoment bot die Verleihung des Goldenen Ochsen an Schauspielikone Barbara Sukowa, die für ihr Lebenswerk geehrt wurde.
Die FIPRESCI-Jury der deutschsprachigen Filmkritik zeichnete „Hysteria“ von Mehmet Akif Büyükatalay aus. Die Juroren lobten das Werk als mutigen und genreübergreifenden Film, der Fragen zu Erinnerungskultur, Verantwortung und Identität aufwirft.
Dokumentarfilme mit Tiefgang und starker Bildsprache
Im Dokumentarfilmbereich überzeugten zwei Werke besonders: „Briefe aus der Wilcza“ von Arjun Talwar und „Fassaden“ von Alina Cyranek wurden gemeinsam mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet (je 5.000 Euro, gestiftet von der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin). Zusätzlich erhielt Talwar auch den Preis für die beste Bildgestaltung im Dokumentarfilm (2.500 Euro). Die Jury hob insbesondere die poetische und politisch aufgeladene Bildsprache von „Briefe aus der Wilcza“ hervor, während „Fassaden“ mit seiner eindringlichen Darstellung häuslicher Gewalt überzeugte.
Nachwuchs und Kurzfilm: Mutige Geschichten und starke Stimmen
Der LEO-Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm ging an „Grüße vom Mars“ von Sarah Winkenstette, ein feinfühliges Werk über Träume, Autismus und Selbstfindung. Eine Lobende Erwähnung erhielt „Paternal Leave“ von Alissa Jung.
Im Kurzfilmwettbewerb setzte sich der poetisch-dichte Beitrag „Saarvocado“ von Victor Orozco Ramirez durch (4.000 Euro). Gleich doppelt erfolgreich war Seraina Nyikos, deren Film „Tunnels“ sowohl den Publikumspreis als auch den Jury-Preis der Kurzfilmnacht der Designschule Schwerin erhielt.
Der Förderpreis „Gedreht in MV“ (5.000 Euro), vergeben von der MV Filmförderung und der Film Commission, ging an „Im Osten was Neues“ von Loraine Blumenthal.
Mit einem emotionalen, vielfach ausgezeichneten Wettbewerbsprogramm und einem großen Finale hat sich das 34. FILMKUNSTFEST MV einmal mehr als bedeutende Bühne für den deutschsprachigen Filmnachwuchs und mutige filmische Handschriften erwiesen.