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Preisverleihung beim 34. FILMKUNSTFEST MV:
Großer Gewinner beim Filmkunstfest: „Ungeduld des Herzens“ holt Hauptpreis

„Ungeduld des Herzens“ gewinnt den Hauptpreis beim 34. Filmkunstfest MV. Auch in den Kategorien Nachwuchs, Dokumentarfilm und Publikumspreis wurden starke, berührende Werke ausgezeichnet.

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  • Veröffentlicht Mai 12, 2025
Filmkunstfest MV 2025
Im Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­ater fand die Preisver­lei­hung statt. Foto: Silke Win­kler

Mit ein­er feier­lichen Preisver­lei­hung im Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­ater ging am Sam­stagabend das 34. FILMKUNSTFEST Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu Ende. Der diesjährige große Gewin­ner des Fes­ti­vals ist der Spielfilm „Ungeduld des Herzens“ von Lau­ro Cress, der gle­ich dop­pelt aus­geze­ich­net wurde.

Der Regis­seur erhielt für sein Werk den renom­mierten „Fliegen­den Ochsen“, den Haupt­preis im Spielfilmwet­tbe­werb, dotiert mit 10.000 Euro und ges­tiftet von der Lan­desregierung Meck­len­burg-Vor­pom­merns. Darüber hin­aus überzeugte der Film auch in der Kat­e­gorie Nach­wuchs­darstel­lung: Lad­i­na von Frisching und Giulio Brizzi wur­den gemein­sam für ihre schaus­pielerische Leis­tung geehrt und teilen sich den mit 2.500 Euro dotierten Nach­wuch­spreis der Stadtwerke Schw­erin.

Die Jury würdigte zudem Bet­ti­na Stucky, die für ihre Rolle in „Bag­ger Dra­ma“ den Preis für die beste darstel­lerische Leis­tung erhielt (3.500 Euro, ges­tiftet von LOTTO MV). Der NDR-Regiepreis (5.000 Euro) ging an Pia Hierzeg­ger für „Altweiber­som­mer“.

Publikumspreis und Filmkritik setzen starke Zeichen

Das Pub­likum zeigte Herz für den Film „Ich sterbe, kommst du?“ von Ben­jamin Kramme, der mit dem Pub­likum­spreis (3.000 Euro) und zusät­zlich dem Förder­preis der DEFA-Stiftung (4.000 Euro) aus­geze­ich­net wurde.

Einen beson­deren Ehren­mo­ment bot die Ver­lei­hung des Gold­e­nen Ochsen an Schaus­pielikone Bar­bara Sukowa, die für ihr Lebenswerk geehrt wurde.

Die FIPRESCI-Jury der deutschsprachi­gen Filmkri­tik zeich­nete „Hys­te­ria“ von Mehmet Akif Büyükata­lay aus. Die Juroren lobten das Werk als muti­gen und gen­reüber­greifend­en Film, der Fra­gen zu Erin­nerungskul­tur, Ver­ant­wor­tung und Iden­tität aufwirft.

Dokumentarfilme mit Tiefgang und starker Bildsprache

Im Doku­men­tarfilm­bere­ich überzeugten zwei Werke beson­ders: „Briefe aus der Wilcza“ von Arjun Tal­war und „Fas­saden“ von Ali­na Cyranek wur­den gemein­sam mit dem Preis für den besten Doku­men­tarfilm aus­geze­ich­net (je 5.000 Euro, ges­tiftet von der Sparkasse Meck­len­burg-Schw­erin). Zusät­zlich erhielt Tal­war auch den Preis für die beste Bildgestal­tung im Doku­men­tarfilm (2.500 Euro). Die Jury hob ins­beson­dere die poet­is­che und poli­tisch aufge­ladene Bild­sprache von „Briefe aus der Wilcza“ her­vor, während „Fas­saden“ mit sein­er ein­dringlichen Darstel­lung häus­lich­er Gewalt überzeugte.

Nachwuchs und Kurzfilm: Mutige Geschichten und starke Stimmen

Der LEO-Preis für den besten Kinder- und Jugend­film ging an „Grüße vom Mars“ von Sarah Winken­stette, ein fein­füh­liges Werk über Träume, Autismus und Selb­stfind­ung. Eine Lobende Erwäh­nung erhielt „Pater­nal Leave“ von Alis­sa Jung.

Im Kurz­filmwet­tbe­werb set­zte sich der poet­isch-dichte Beitrag „Saar­vo­ca­do“ von Vic­tor Oroz­co Ramirez durch (4.000 Euro). Gle­ich dop­pelt erfol­gre­ich war Seraina Nyikos, deren Film „Tun­nels“ sowohl den Pub­likum­spreis als auch den Jury-Preis der Kurz­film­nacht der Design­schule Schw­erin erhielt.

Der Förder­preis „Gedreht in MV“ (5.000 Euro), vergeben von der MV Film­förderung und der Film Com­mis­sion, ging an „Im Osten was Neues“ von Loraine Blu­men­thal.

Mit einem emo­tionalen, vielfach aus­geze­ich­neten Wet­tbe­werb­spro­gramm und einem großen Finale hat sich das 34. FILMKUNSTFEST MV ein­mal mehr als bedeu­tende Bühne für den deutschsprachi­gen Film­nach­wuchs und mutige filmis­che Hand­schriften erwiesen.