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Schwerins Haushalt in der Krise:
„Finanzkollaps droht!“ – Strauß warnt vor Millionenverlusten!

Manfred Strauß spricht im Interview über die Herausforderungen Schwerins: Finanzprobleme, Zusammenarbeit mit der FDP und dem Umgang mit einer starken AfD-Fraktion in der Stadtvertretung.

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  • Veröffentlicht September 25, 2024
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In einem aus­führlichen Inter­view mit TV Schw­erin sprach der Vor­sitzende der Frak­tion der Unab­hängi­gen Bürger/FDP in der Schw­er­iner Stadtvertre­tung, Man­fred Strauß mit Thomas Böhm über die aktuelle poli­tis­che Lage und die Her­aus­forderun­gen der Kom­mu­nalpoli­tik. Die Wahlergeb­nisse der Unab­hängi­gen Bürg­er (UB) haben sich bei  der let­zten Kom­mu­nal­wahl erhe­blich ver­schlechtert.

Erre­ichte die Wäh­lerge­mein­schaft 2019 noch 14,1 Prozent der Stim­men, hal­bierte sich das Ergeb­nis im Juni mit 7,2 Prozent fast auf die Hälfte. Strauß führt dieses Ergeb­nis vor allem auf die „ehrliche Poli­tik” der UB zurück.

Seine Wäh­lerge­mein­schaft habe wed­er bun­de­spoli­tis­che The­men ange­sprochen, die auf kom­mu­naler Ebene nicht gelöst wer­den kön­nen, noch uner­füll­bare Ver­sprechen gemacht, betonte der Frak­tion­schef.  „Lieber ehrlich zu den Leuten sein, als Ver­sprechun­gen machen, die man nicht hal­ten kann“, betonte er. Den­noch bleibt die Konkur­renz durch pop­ulis­tis­che Parteien wie die AfD, die mit ein­fachen Antworten gewin­nen, ein Prob­lem.

Zusammenarbeit in der Fraktion

In der ver­gan­genen Zeit gab es Unstim­migkeit­en der gemein­samen Frak­tion der Unab­hängi­gen Bürg­er und der FDP, die jedoch inzwis­chen gelöst wur­den. Ein inten­siv­er Aus­tausch in der Som­mer­pause hat­te dazu geführt, die Quere­len zu über­winden und die Frak­tion­sstärke zu erhal­ten. Strauß lobte hier­bei beson­ders die Ver­mit­tlungsar­beit von Gert Güll, der sel­ber bis Juni für die FDP in der Stadtvertre­tung saß. „Das war ein guter Neustart, und wir sind auf einem guten Weg“, gab sich Strauß opti­mistisch.

Auseinandersetzung mit der AfD

Die AfD, die in der Stadtvertre­tung an Stim­men dazuge­won­nen hat, bleibt ein The­ma. Strauß plädiert für eine sach­liche Auseinan­der­set­zung mit der Partei und warnt davor, diese ein­fach in eine Ecke zu schieben. Er kri­tisiert jedoch, dass die AfD The­men auf die kom­mu­nale Ebene bringe, die eigentlich Sache der Bun­des- und Lan­despoli­tik sind. Viele ihrer Ver­sprechen klin­gen zwar für viele Bürg­er attrak­tiv, seien aber am Ende nicht umset­zt­bar, so Strauß.

Haushaltssorgen und Nachdenken

Die finanzielle Lage der Stadt Schw­erin bleibt ges­pan­nt. Für 2024 rech­net die Stadt mit einem „schwarzen Null“, jedoch ohne den geforderten Über­schuss von drei Mil­lio­nen Euro, der notwendig wäre, um Kon­so­li­dierung­shil­fen in Höhe von neun Mil­lio­nen Euro vom Land  zu erhal­ten. Bis 2029 kön­nten der Stadt so rund 45 Mil­lio­nen Euro fehlen. Strauß äußerte sich pes­simistisch darüber, wie die Stadt diese Hürde ergreifen soll. „Wenn das Land und der Bund uns nicht unter­stützen, wird es sehr schw­er“, so das Resüme.

Investitionen trotz schwieriger Lage

Trotz der finanziellen Prob­leme plant die Stadt weit­er­hin wichtige Investi­tio­nen, ins­beson­dere im Bil­dungs­bere­ich. Die Fer­tig­stel­lung der Friedenss­chule sowie weit­ere Baupro­jek­te im

Schul­bere­ich ste­hen an. Diese Investi­tio­nen wer­den jedoch haupt­säch­lich durch Kassenkred­ite und För­der­mit­tel durchge­führt, so der UB/FDP-Frak­tion­schef.

Ein Licht­blick für Schw­erin sei die Auf­nahme der Stadt in die Liste der UNESCO-Wel­terbestät­ten. Strauß ist überzeugt, dass dieser Sta­tus zu einem deut­lichen Anstieg der Besucherzahlen führen wird, ähn­lich wie in Wis­mar und Stral­sund. „Das wird die Stadt inter­na­tion­al bekan­nter machen und ist ein großer Gewinn für den Touris­mus und die lokale Wirtschaft“, sagt Strauß.

Es steht kultureller Herbst bevor

Neben den poli­tis­chen Her­aus­forderun­gen ste­ht auch der kul­turelle Herb­st bevor. Beson­ders der Tag der Deutschen Ein­heit, der vom 2. bis 4. Okto­ber in Schw­erin gefeiert wird, ist für Strauß ein High­light. Er erin­nert sich noch gut an die let­zte Feier in Schw­erin und freut sich auf ein erfol­gre­ich­es Event, in dem sich die Stadt gut repräsen­tieren kann.

 

 

 

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