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Football in Schwerin: Mecklenburg Bulls führen lange Tradition fort

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  • Veröffentlicht Februar 5, 2018

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Gestern Nacht hieß es in den USA wieder Super Bowl. Auch in Deutschland erfreut sich American Football einer immer größer werdenden Beliebtheit. Die Community wächst und wächst. Viele Menschen saßen um 0.30 Uhr vor den Fernsehgeräten, als es für die New England Patriots und den Philadelphia Eagles Kick Off hieß. Auch in Schwerin kamen im Bolero die Fans von American Football zusammen, um das sportliche Großereignis live mitzuverfolgen.

 

 

Gestern Nacht hieß es auch im Bolero Super Bowl. Gut 120 Football-Fans schauten sich das Finale in den USA auf einer Leinwand an. Foto: MB

Es waren gut 80 Football-Begeisterte, die sich die Nacht um die Ohren schlugen, um auf der Leinwand beim Super Bowl dabei sein zu können. Viele der Fans kennen das Spiel nicht nur aus dem Fernsehen, sondern spielen selber aktiv Football in Schwerin. 

 

1993 gründet sich erstes Football-Team in Schwerin 

 

Auch wenn bis vor einigen Jahren  diese Sportart vielen Menschen fremd war, kann Schwerin auf eine lange Tradition des Sports zurückblicken. Mit den Vikings gründete sich schon 1993 die erste American-Football-Mannschaft in Schwerin. „Damit gehörte Schwerin damals zu einer der ersten Städte in Ostdeutschland, in denen Football gespielt wurde.“, sagt Martin Gonschorek. Leider kam der Sport im Jahr 2000 mangels Nachwuchs zum Erliegen. Der zweite Anlauf startete dann 2005 und war anfangs ziemlich erfolgreich. 2008 musste die Mannschaft dann wieder wegen Nachwuchsmangel zumachen. Alle gute Dinge sind aber drei.

So setzten sich im vergangenen Jahr drei alte Schweriner Football-Recken zusammen und dachten darüber nach, wie man Football am Ende dauerhaft in Schwerin etablieren kann. Die Zeit ist im Moment sicherlich für so einen Plan besser wie nie zuvor. Zwar brachten die US-Amerikaner den ovalen Ball bereits nach dem Zweiten Weltkrieg mit nach Deutschland, der große Boom kam aber erst in den vergangenen Jahren. Wobei sicherlich auch ein Fernsehsender mit seinen wöchentlichen Live-Übertragungen aus der US-amerikanischen National Football League (kurz: NFL) dazu beigetragen hat.

Bei den Mecklenburger Stieren e.V. fanden die Footballer dann auch schnell die richtigen Ansprechpartner. Dort hatte man offensichtlich schon seit einiger Zeit den Gedanken, den Football-Sport in Schwerin wieder zu beleben. Die Stiere waren daher sofort bereit, Football als eigene Abteilung in ihren Verein aufzunehmen. Blieb nur die Hürde, nun interessierte Menschen zu finden.

 

Interview mit Martin Seggert | Sportlicher Leiter Mecklenburg Bulls

 

Die Initiatoren Martin Seggert, Frank Bartz und Martin Gonschorek erstellten im Herbst letzten Jahres eine Veranstaltung auf Facebook. „Wir rührten die Werbetrommel und luden zum Probetraining für Jedermann, einem „Try Out“, ein. Dieses wurde von knapp 120 interessierten Sportlern aller Altersgruppen und beider Geschlechter hervorragend angenommen. Und legte den Grundstein für unser seither regelmäßiges Training.“, so Gonschorek. 

 

Auf dem Weg zur Liga-Reife

 

Auch am vergangenen Freitag hieß es um 16.00 Uhr im Sportpark Lankow Training. Gut 40 Leute nahmen teil. Zwei mal die Woche, am Montags und am Freitag, finden die Training statt. Für Martin Gonschorek ist die gute Teilnahme an diesem Tag nichts Ungewöhnliches. „Man braucht schon für das Training eine größere Anzahl an Teilnehmern. Das ist allerdings im Moment wirklich gut gegeben.“. Die Teilnehmer am Freitag sind ein Querschnitt aller Altersgruppen zwischen 18 und 40 Jahren. Die ehemaligen Vikings-Aktivisten stehen den Anfängern nun als Trainer zu Seite. Zwischen drei und vier Monaten trainieren die meisten Footballer bereits. Bis zur Liga-Reife ist es aber noch ein weiter Weg. 

 

Die wichtigsten Begriffe und Regeln

 

Yard

Das ist eine Längeneinheit. Ein Yard ist etwas kürzer als ein Meter. Das Feld beim Football ist in Yards eingeteilt. Deshalb sind auf dem Spielfeld viele Linien zu sehen. Die Mannschaften versuchen, mit Ball vorwärtszukommen. Ziel ist die Endzone des Gegners am anderen Ende des Feldes.

Down

Eine Mannschaft hat vier Versuche, um zehn Yards auf dem Spielfeld voranzukommen. Diese Versuche nennt man Downs. Schafft es die Mannschaft, bekommt sie erneut vier Versuche für die nächsten zehn Yards. Schafft sie es nicht, bekommen die Gegner den Ball.

 

Touchdown

Diese Aktion bringt die meisten Punkte auf einmal. Für einen Touchdown  muss die Mannschaft den Ball in die Endzone bringen. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Ein Spieler kann den Ball in die Endzone des Gegners tragen. Oder er fängt den Pass eines Mitspielers in dem Bereich.

 

 

Hauptziel in diesem Jahr ist es, mehrere Mannschaften spielfähig zu machen. Im Vordergrund stehen die sogenannten „Flag Teams“. Beim Flag-Football kommt es anders als beim Tackle-Football nicht zum Körperkontakt. Die softere Spielweise ist daher für die Neueinsteiger ein guter Beginn. Die Mannschaften in der kontaktlosen Variante des Footballs soll es in den Klassen Junior (ab 8 Jahren), Youth (ab 13 Jahren) und Senior (ab 16 Jahren) geben. Alle Teams können im „Mixed“ antreten und sind somit etwas ganz Besonderes, um Mädchen und Jungen, Männer und Frauen zusammen zu bringen.

 

Interviews mit Spielern 

 

Im kommenden Jahr, so die Planungen, möchten die Bulls dann in der Liga in Mecklenburg-Vorpommern mitspielen. Erste Freundschaftsspiele, so die Planung, wird es aber schon in diesem Jahr geben. Schließlich muss man die Motivation der Mannschaft im Auge haben. Die geben an diesem Tag beim Training alles. 

 

Football ein Spiel für Jeden

 

Football kann wirklich jeder spielen“, sagt Sportdirektor der Mecklenburg Bulls Martin Seggert. Die großen Jungs bräuchte es in der Defensive, um den Gegner daran zu hindern, Punkte zu machen. Die schnellen und wendigen gehen in die Offensive. Anders als beim Fußball ist während eines Footballs-Spiels nur ein Teil der Mannschaft auf dem Platz: der Angriff oder die Verteidigung. Spezialeinheiten, Teams im Team. Siegen, das ist sicherlich das Spannende am Spiel, kann man beim Football nur, wenn alle Mannschaftsteile ihren Job machen. 

Zum Schluss versammeln sich die Mecklenburg Bulls im Mittelkreis. Sie ballen Hände und Fäuste, recken sie in die Luft und schreien: Bulls! 

 
 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer der digitalen Tageszeitung "Schwerin-Lokal". Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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