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Freitag ist Prüfung auf der Drehleiter

Schaulustige Passanten stehen in der Altstadt und beobachten in luftiger Höhe zwei Feuerwehrleute im Korb der Drehleiter vor einem der Fenster des Weinhauses Uhle in der 1. Engen Straße und

  • Veröffentlicht Juni 28, 2019
Foto: Carl Otte

„Ihr könnt runterkommen“, ruft Steffen Maync, einer der Ausbilder seinen zwei Kollegen auf der Drehleiter zu. Aber ganz langsam geht der Korb mit den Männern der Schweriner Berufsfeuerwehr erst einmal in die Höhe. Vorsichtig zirkelt der Feuerwehrmann auf dem Fahrzeug die mächtige Leiter mit der Steuerung vorbei an dem Firmenschild des Weinhauses Uhle, bevor es wieder runter auf den Boden geht.

„Nein, ein Einsatz ist das nicht.“, so Steffen Maync „Es ist eine Übung und Freitag ist Prüfung. Die Kollegen sind ausgebildete Feuerwehrleute und nehmen an einem Lehrgang teil, damit sie die Drehleiter sicher bedienen und im Notfall auch einsetzten können.“

Etwa einmal pro Jahr führt die Berufsfeuerwehr diese Trainings und Übungen durch und dafür sucht sie sich knifflige Ecken in der Schweriner Altstadt. „Am besten ist es, wenn wir die Technik gar nicht einsetzen müssen. Aber wenn es darauf ankommt, dann muss es ja gerade dort klappen, wo es schwierig ist.“

 

Foto: Carl Otte

Ein paar Häuser weiter ist der Ausbilder Nickel mit einem zweiten Fahrzeug im Trainingseinsatz. Drei Drehleiter-Fahrzeuge, im Fachjargon Hubrettungsfahrzeuge, sind im Fuhrpark der Berufsfeuerwehr in Schwerin. Die Freiwiligen Feuerwehren könnten so eine Maschine nicht bezahlen. Heute kostet so ein Fahrzeug etwa eine Million Euro, denn diese Fahrzeuge sind Sonderanfertigungen, die den besonderen Bedingungen in den Einsatzgebieten gerecht werden müssen. So hat das Fahrzeug vor dem Weinhaus Uhle eine drehbare Hinterachse und an der Leiterspitze einen abwinkelbaren Leiterteil, einen Arm den man knicken kann. Damit kann man in der Altstadt auch über die Dächer hinweg in den hinteren Bereich der Häuser kommen und das Fahrzeug im Bereich der Straßenbahnoberleitungen einsetzen.

 

Foto: Carl Otte

Nach den erfolgreichen Übungen machen die Feuerwehrleute eine kurze Mittagspause auf dem Markt. Dann geht es ins Seminar. „Naja, Vorbereitung auf die Theoretische Prüfung muss sein. Und dann mal sehen, was sich unsere Ausbilder für den praktischen Prüfungsteil einfallen lassen.“, lächelt einer der „Drehleiter-Azubis“ zuversichtlich.

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Carl Otte

Carl Otte ist freier Journalist. Mail: redaktion@sn-o.de

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