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Denkmal als Schule:
Friedensschule behält historischen Charme und wird zeitgemäße Schule

Mit Fingerspitzengefühl und nachhaltigen Lösungen wird die Friedensschule bis 2026 umfassend modernisiert.

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  • Veröffentlicht März 22, 2025
Alte Steine werden nach Sanierung wieder eingebaut, Foto: maxpress
Alte Steine wer­den nach Sanierung wieder einge­baut. Foto: max­press

Das ZGM lässt die Friedenss­chule seit Sep­tem­ber 2023 umfassend sanieren. Dabei wer­den der his­torische Charme des denkmalgeschützten Baus und Anforderun­gen an eine zeit­gemäße Schule in Ein­klang gebracht. Zum Schul­jahr 2026/2027 soll das Gebäude wieder startk­lar sein. Das Schul­ge­bäude wurde zwis­chen 1884 und 1885 als Real­gym­na­si­um errichtet und diente nach dem Zweit­en Weltkrieg als Grund­schule. Mit sein­er markan­ten Back­ste­in­fas­sade und der großen Aula mit neogo­tis­chen Ele­menten zählt es zu den architek­tonis­chen Schätzen Schw­erins. Doch die Zeit hat Spuren hin­ter­lassen: Der Bau benötigte drin­gend eine Sanierung, um einen mod­er­nen Schul­be­trieb zu gewährleis­ten.

Sanierung mit Fingerspitzengefühl

Der Schw­er­punkt der Bau­maß­nah­men liegt auf der denkmal­gerecht­en Instand­set­zung. So wer­den unter anderem die charak­ter­is­tis­che Back­ste­in­fas­sade restau­ri­ert und die his­torischen Fen­ster aufgear­beit­et. Auch die beein­druck­ende Aula mit ihrer Ton­nen­decke und Holzvertäfelung bleibt erhal­ten. Eine wesentliche Rolle spie­len auch bauliche Anpas­sun­gen, um brand­schutztech­nis­che Vor­gaben zu erfüllen. „Ins­ge­samt bleibt die Gebäud­e­struk­tur mit nur ger­ingfügi­gen Grun­dris­sän­derun­gen erhal­ten. Wir nutzen die gegebe­nen Flächen best­möglich aus“, erk­lärt Grit Janek vom ZGM, die das Pro­jekt fed­er­führend betreut.

Mehr Energieeffizienz mit Lüftung und Solarenergie

Gle­ichzeit­ig wird das Schul­ge­bäude an aktuelle Stan­dards angepasst. Eine neue Haustech­nik steigert in Kom­bi­na­tion mit ein­er besseren Däm­mung die Energieef­fizienz. Für ein besseres Raumk­li­ma sorgt zukün­ftig eine zen­trale Lüf­tungsan­lage. „Die Idee ein­er Belüf­tung lag damals beim ursprünglichen Bau buch­stäblich schon in der Luft, denn das Gebäude hat viele Kanäle in den Innen­wän­den, die wir für das Lüf­tungssys­tem nutzen kön­nen“, erzählt Grit Janek. Auf dem Dach wird eine PV-Anlage instal­liert. „Dafür nehmen wir 1.700 Solarziegel, sodass die Anlage nicht sicht­bar ist. Wir sind stolz, dass es in Schw­erin erst­ma­lig erlaubt wurde, auf einem denkmalgeschützten Gebäude Solartech­nik einzuricht­en. Damit haben wir ein Pilot­pro­jekt ini­ti­iert, das Nach­haltigkeit mit Denkmalschutz vere­int“, so die Architek­tin.

Architektin Grit Janek, Foto:ZGM
Architek­tin Grit Janek. Foto:ZGM

Raumkonzept für modernes Lernen

Die Friedenss­chule wird eine dreizügige Grund­schule mit 336 Schülern. Um den Unter­richt opti­mal zu gestal­ten, wird das vorhan­dene Rau­mange­bot gezielt angepasst: Neben reg­ulären Klassen­z­im­mern entste­hen Teilungsräume für Grup­pe­nar­beit­en sowie eine Lehrküche im Untergeschoss. Ein „Grünes Klassen­z­im­mer“ am Südgiebel dient als zusät­zlich­er Ler­nort. Ein Aufzug sowie bar­ri­ere­freie Zugänge verbessern die Erre­ich­barkeit für alle Schüler und Lehrer. „Das Kel­lergeschoss wird ins­ge­samt tiefer gelegt. Das ist die einzige größere Umbau­maß­nahme im Pro­jekt“, fügt Grit Janek hinzu.

Fördermittel für Schulhof mit mehr Grünanlagen

Zusät­zliche För­der­mit­tel wur­den beantragt, um den Schul­hof zu sanieren. Hier gilt es, das Schwamm­stadt-Prinzip umzuset­zen. „Das heißt mehr Bepflanzung – auch mehr Zierpflau­men, die alten Bäume bleiben erhal­ten. Wir pflastern nur die Hauptwege, sodass Wass­er bess­er ver­sick­ern kann. Eine Zis­terne fängt es auf, sodass es wiederum für die Bewässerung der Pflanzen genutzt wer­den kann“, erk­lärt Grit Janek.

Investition in die Zukunft

Rund 14 Mil­lio­nen Euro fließen in die Sanierung der Friedenss­chule – eines der größten Schul­baupro­jek­te der Stadt. 8,5 Mil­lio­nen Euro stam­men aus Städte­bauför­der­mit­teln. „Wir liegen gut im Zeit- und Kosten­plan“, bilanziert Grit Janek.

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