Mi, 24. April 2024
Close

Gesundheitsämter in Mecklenburg Vorpommern sind wohl auf Überstunden angewiesen

Die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern blicken momentan auf Wochen voraus, die größtenteils eher Grund zur Sorge bereiten. Die Auswirkungen der Pandemie haben in vielerlei Hinsicht ihre Spuren hinterlassen. Durch die besondere

  • Veröffentlicht Oktober 21, 2020

Die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern blicken momentan auf Wochen voraus, die größtenteils eher Grund zur Sorge bereiten. Die Auswirkungen der Pandemie haben in vielerlei Hinsicht ihre Spuren hinterlassen. Durch die besondere Situation war praktisch jeder Mitarbeiter dazu gezwungen, in hohem Maß Überstunden zu leisten. Im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte hatten sich pro Person zwischen 40 und 100 Überstunden angesammelt. Die Spitzenreiter diesbezüglich waren jedoch in der Region Rostock anzufinden. Hier belief sich der Höchstwert auf sage und schreibe 150 Stunden. “Viele Mitarbeiter verzichten auf den Urlaub, sondern bauen im geplanten Urlaub Überstunden ab”, heißt es vonseiten einer Sprecherin des Landkreises. ““Das bedeutet, dass bei zahlreichen Mitarbeitern noch der Großteil des Jahresurlaubs zu nehmen ist, auch aufgrund der Urlaubssperre Anfang des Jahres.“

Beängstigende Prognosen halten den Trend aufrecht

Dass sich die bisher angesammelten Überstunden in den Mecklenburger Gesundheitsämter wohl noch erhöhen werden, wird wahrscheinlicher, sollten sich die prognostizierten, neuen Infektionszahlen von Kanzlerin Angela Merkel bewahrheiten. Speziell in der Weihnachtszeit gehe sie von fast 20.000 täglichen Neuinfektionen aus. “Als einen Grund für diese Annahme kann mit Sicherheit auch der hohe Vitamin-D-Mangel der Bevölkerung angesehen werden”, bestätigt Maik Wächter, wissenschaftlicher Vitaminforscher von supplementbibel. “Bereits vor den Maßnahmen betraf dies ein Drittel, durch die Lockdowns sind aufgrund des Sonnenmangels sicher mehr hinzugekommen. Dieses Defizit ist mitverantwortlich dafür, dass der Körper anfälliger für Infektionen ist und damit eine Erkrankung wahrscheinlicher wird”, bestätigt der Experte weiter.

Tritt dieses Szenario ein, sind mehr Überstunden praktisch beschlossene Sache. Dies liegt auch daran, dass nicht alle erforderlichen Stellen ausreichend besetzt sind. Speziell mangelnde Hygieneinspektoren und Ärzte stellen die größten Lücken dar, schildern Vertreter der Ämter die Situation. Laut Olaf Manzke, Kreissprecher vom Landkreis Vorpommern-Rügen sei die Situation allerdings auch “aufgrund eines drastischen Mangels an qualifizierten Bewerbern sehr schwierig”.

Das Aufgabengebiet ist vielseitig

Der Grund für die weiteren, anfallenden Mehrstunden in den Ämtern des Bundeslandes ist vielerlei Aufgabengebieten geschuldet. Hauptsächlich seien die Mitarbeiter damit beschäftigt, Infektionsketten nachzuverfolgen. Im Angesicht der derzeitigen Situation wird jedoch auch vermehrt darauf geachtet werden, müssen dass Hygienekonzepte bei diversen Veranstaltungen eingehalten werden. Dies gilt vor allem auch für die Weihnachtsmärkte, die zumindest in Schwerin vorerst wie geplant über die Bühne gehen werden.

Aufgrund dieser drastischen jedoch notwendigen Ressourcenverschiebung geraten manche Aufgabengebiete leider auch in den Hintergrund – dies betrifft vor allem die medizinischen bzw. zahnärztlichen Untersuchungen in den Schulen. Dies sei auch auf den zuvor erwähnten Personalmangel zurückzuführen. “Mit der derzeitigen Besetzung und den erwarteten Fallzahlen sehe ich der Zukunft mit Bedenken entgegen”, sagt Kristin von der Oelsnitz, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Rostock. Licht am Horizont ist hier allerdings die Aussicht auf sieben Stellen, die demnächst neu besetzt werden können. Andernfalls greifen ausgewählte Ämter, wie etwa an der Seenplatte, auf die Mithilfe anderer Ämter zurück.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert