Do, 10. Juli 2025
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Gewalt gegen Frauen:
Theaterabend „TAT.SACHEN“ gibt den Betroffenen eine Stimme

Theater gegen das Schweigen: „TAT.SACHEN“ gibt am 4. Januar in Schwerin den Opfern von Gewalt eine Stimme und fordert zum gesellschaftlichen Handeln auf.

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  • Veröffentlicht Dezember 31, 2024
 M*Halle des Mecklenburgischen Staatstheaters
Die M*Halle des Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­aters. Foto: Silke Win­kler

 

Am 4. Jan­u­ar 2025 wid­met sich das Meck­len­bur­gis­che Staat­sthe­ater in Schw­erin einem drän­gen­den gesellschaftlichen The­ma: Gewalt gegen Frauen. In der M*Halle bringt das Schaus­pie­lensem­ble des Haus­es den The­at­er­abend „TAT.SACHEN“ auf die Bühne. Basierend auf Tex­ten aus „AktenEin­sicht“ von der Recht­san­wältin und Autorin Christi­na Clemm, wer­den die Geschicht­en von Frauen erzählt, die in den Sta­tis­tiken zu Gewal­topfern oft unsicht­bar bleiben.

Alarmierende Zahlen und dahinterstehende Schicksale

Die Zahlen sprechen eine erschreck­ende Sprache: Alle vier Minuten wird eine Frau in Deutsch­land Opfer von Gewalt durch ihren Part­ner oder Ex-Part­ner. Allein im Jahr 2023 wur­den 360 Frauen durch Fem­izide getötet, und fast 13.000 Frauen schw­er oder gefährlich ver­let­zt. Hin­ter diesen Zahlen ver­ber­gen sich Einzelschick­sale, die sel­ten Gehör find­en – ein Umstand, den „TAT.SACHEN“ ändern will.

„Es geht nicht nur um die Einzelfälle, son­dern um struk­turelle Prob­leme“, schreibt Christi­na Clemm in ihrem Vor­wort zu „AktenEin­sicht“. Ihr Buch dient als Grund­lage für den The­at­er­abend. Clemm will den Blick auf die betrof­fe­nen Frauen und ihren Kampf lenken und gle­ichzeit­ig einen gesellschaftlichen Diskurs über geschlechtsspez­i­fis­che Gewalt anstoßen.

Theaterabend als gesellschaftlicher Weckruf

Unter der Regie von Mar­it Pesch und Han­nah Win­kler, die mit „TAT.SACHEN“ ihr Regiede­but am Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­ater geben, beleuchtet der Abend nicht nur die Tragik der Gewalt und die Ver­säum­nisse von Sys­te­men, son­dern wagt auch einen Blick nach vorn. Neben Raum für Wut und Verzwei­flung geht es um Strate­gien des Weit­er­ma­chens und mögliche Wege aus der Gewalt­spi­rale.

Ein Höhep­unkt des Abends ist ein Gespräch mit der Schw­er­iner Recht­san­wältin Inke Mar­quordt-Schulze und Liane Dom­mer, Lei­t­erin des Schw­er­iner Frauen­haus­es. Die Exper­tin­nen disku­tieren Fra­gen wie: Wie kann Gewalt ver­hin­dert wer­den? Wie kön­nen die beste­hen­den Hil­f­ssys­teme verbessert wer­den? Was kann jede*r Einzelne tun?

Mehr als nur Theater

„TAT.SACHEN“ ist mehr als eine The­at­er­auf­führung – es ist ein Appell, hinzuschauen und zu han­deln. Mit einem Mix aus doku­men­tarischen Tex­ten, inten­siv­er schaus­pielerisch­er Darstel­lung und fach­lich­er Exper­tise bietet der Abend einen umfassenden Ein­blick in ein The­ma, das nach wie vor in der Gesellschaft zu wenig Beach­tung find­et.

Die Ver­anstal­tung begin­nt um 19:30 Uhr. Karten sind an der The­aterkasse Schw­erin erhältlich unter 0385 53 00–123 oder per E‑Mail an kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen: www.mecklenburgisches-staatstheater.de.