Do, 16. Januar 2025
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Gewalt gegen Frauen:
Theaterabend „TAT.SACHEN“ gibt den Betroffenen eine Stimme

Theater gegen das Schweigen: „TAT.SACHEN“ gibt am 4. Januar in Schwerin den Opfern von Gewalt eine Stimme und fordert zum gesellschaftlichen Handeln auf.

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  • Veröffentlicht Dezember 31, 2024
 M*Halle des Mecklenburgischen Staatstheaters
Die M*Halle des Mecklenburgischen Staatstheaters. Foto: Silke Winkler

 

Am 4. Januar 2025 widmet sich das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin einem drängenden gesellschaftlichen Thema: Gewalt gegen Frauen. In der M*Halle bringt das Schauspielensemble des Hauses den Theaterabend „TAT.SACHEN“ auf die Bühne. Basierend auf Texten aus „AktenEinsicht“ von der Rechtsanwältin und Autorin Christina Clemm, werden die Geschichten von Frauen erzählt, die in den Statistiken zu Gewaltopfern oft unsichtbar bleiben.

Alarmierende Zahlen und dahinterstehende Schicksale

Die Zahlen sprechen eine erschreckende Sprache: Alle vier Minuten wird eine Frau in Deutschland Opfer von Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Allein im Jahr 2023 wurden 360 Frauen durch Femizide getötet, und fast 13.000 Frauen schwer oder gefährlich verletzt. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Einzelschicksale, die selten Gehör finden – ein Umstand, den „TAT.SACHEN“ ändern will.

„Es geht nicht nur um die Einzelfälle, sondern um strukturelle Probleme“, schreibt Christina Clemm in ihrem Vorwort zu „AktenEinsicht“. Ihr Buch dient als Grundlage für den Theaterabend. Clemm will den Blick auf die betroffenen Frauen und ihren Kampf lenken und gleichzeitig einen gesellschaftlichen Diskurs über geschlechtsspezifische Gewalt anstoßen.

Theaterabend als gesellschaftlicher Weckruf

Unter der Regie von Marit Pesch und Hannah Winkler, die mit „TAT.SACHEN“ ihr Regiedebut am Mecklenburgischen Staatstheater geben, beleuchtet der Abend nicht nur die Tragik der Gewalt und die Versäumnisse von Systemen, sondern wagt auch einen Blick nach vorn. Neben Raum für Wut und Verzweiflung geht es um Strategien des Weitermachens und mögliche Wege aus der Gewaltspirale.

Ein Höhepunkt des Abends ist ein Gespräch mit der Schweriner Rechtsanwältin Inke Marquordt-Schulze und Liane Dommer, Leiterin des Schweriner Frauenhauses. Die Expertinnen diskutieren Fragen wie: Wie kann Gewalt verhindert werden? Wie können die bestehenden Hilfssysteme verbessert werden? Was kann jede*r Einzelne tun?

Mehr als nur Theater

„TAT.SACHEN“ ist mehr als eine Theateraufführung – es ist ein Appell, hinzuschauen und zu handeln. Mit einem Mix aus dokumentarischen Texten, intensiver schauspielerischer Darstellung und fachlicher Expertise bietet der Abend einen umfassenden Einblick in ein Thema, das nach wie vor in der Gesellschaft zu wenig Beachtung findet.

Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr. Karten sind an der Theaterkasse Schwerin erhältlich unter 0385 53 00-123 oder per E-Mail an kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de.

Weitere Informationen: www.mecklenburgisches-staatstheater.de.

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