„Glanzstücke im Dialog“ – Gemälde und Kunsthandwerk treffen aufeinander

Wer derzeit die Treppen des Staatlichen Museums in Schwerin vom Alten Garten aus hinaufsteigt, hat oben angekommen angesichts der sommerlichen Temperaturen nicht nur wirklich etwas geleistet. Ihn oder sie dürfte auf plötzlich ein Schreck ereilen. Denn die Türen sind zu. Das Museum ist auf längere Zeit geschlossen. Ein Blick in google hätte da verraten. Allerdings sind an den beiden Aufgängen zur Treppe oder an der Treppe selbst keinerlei Hinweise zu finden. Da könnte das Museum noch nachsteuern. Geschlossene Türen bedeuten aber nicht, dass Schwerin für Kunstinteressierte derzeit keine Reise wert ist.

Gemälde und Kunsthandwerk treffen ab 8. Juli im Schloss aufeinander

Denn das Staatliche Museum nutzt nun auch andere Möglichkeiten, um interessante Ausstellungen zu realisieren. So treffen vom 8. Juli 2022 bis 7. Januar 2024 Gemälde und Kunsthandwerk aufeinander. In der Ausstellung „Glanzstücke im Dialog“ arrangiert das Museum Begegnungen unterschiedlicher Kunstgattungen. Präsentiert in der Intimität der ehemaligen herzoglichen Kinderzimmer des Schweriner Schlosses verspricht die Schau eine intensive Betrachtung der ausgewählten Glanzstücke. Es sind herausragende Werke aus den verschiedensten Materialien wie Porzellan, Elfenbein, Glas, Perlmutt, Gold oder Silber. Sie treten in einen Dialog mit bekannten Gemälden der weltweit renommierten Sammlung niederländischer und flämischer Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts.

„Mit dieser Ausstellung möchten wir den Kunstfreunden auch während der Schließung Kunstgenuss auf höchstem Niveau bieten. Dazu haben wir einige unserer glanzvollsten Stücke ausgewählt und präsentieren sie im wunderschönen Schweriner Schloss. Damit wollen wir auch die Lust und Vorfreude auf die Wiedereröffnung des Museums wecken“, so Museums-Direktorin Dr. Pirko Kristin Zinnow.

Zusammenspiel von Malerei, Kunsthandwerk und Münzen

Gespannt sein können die Besucherinnen und Besucher auf 70 Werke des Museumsbestandes gespannt sein – ein Zusammenspiel von Malerei, Kunsthandwerk und Münzen. So treffen opulente Blumenstillleben auf erlesene Trink- und Prunkgläser. Franz Hals’ „Lachender Knabe“ prostet den „Freimaurern“ aus Porzellan von Johann Joachim Kändler und Johann Friedrich Eberlein zu. Neben Fabritius’ „Torwache“ stemmt sich auf einer Medaille die Glücksgöttin Fortuna gegen die Stürme des Lebens.

„Glanzstücke im Dialog“
Schloss Schwerin
8.7.2022 bis 7.1.2024
Frühjahr/Sommer: Di – So | 10 – 18 Uhr
Herbst/Winter: Di – So | 10 – 17 Uhr

Vielfalt der Werke neu erschließen

Die Werke wurden inhaltlich und zeitlich in Beziehung gesetzt. Dabei entstanden aus Themenräumen Facetten des menschlichen. Aspekte wie Glück, Religiosität, Alltag, weltumspannender Handel oder Natur laden die Besucherinnen und Besucher ein, die Vielfalt der Werke und ihrer unterschiedlichen Sinnschichten und Zusammenhänge zu erschließen. Einen weiteren wichtigen Akzent in der Ausstellung setzt die eigens für das Projekt geschaffene Lichtinstallation der Künstlerin Katrin Bethge. Prologartig verschmelzen die präsentierten Werke zu einer traumhaft anmutenden, vielstimmigen Komposition.

Verschiedene Angebote ergänzen Ausstellung

Ein reich bebilderter Katalog, ein Kinderheft sowie Führungen, museumspädagogische Angebote und Vorträge begleiten zudem die Ausstellung. Dabei finden ab August jeden ersten Donnerstag im Monat auch thematisch begleitende Rendezvous in der Ausstellung statt.

Der Katalog zur Ausstellung mit 112 Seiten und ausschließlich farbigen Abbildungen ist im Museumsshop und im Buchhandel erhältlich.
Weitere Informationen sind auf www.museum-schwerin.de/ausstellungen/glanzstuecke zu finden.