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Gleichberechtigung bleibt ein langer Weg

(sr). Der 5. Mai ist seit 1992 europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Seither ist viel geschehen. Inklusion ist zwar in aller Munde, richtig anzufangen weiß damit aber

  • Veröffentlicht Mai 6, 2015

Tag der Gleichberechtigung 5

(sr). Der 5. Mai ist seit 1992 europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Seither ist viel geschehen. Inklusion ist zwar in aller Munde, richtig anzufangen weiß damit aber kaum jemand etwas. Gleichberechtigung ist daher auch heute noch ein Thema.

 

Was ist mit Inklusion genau gemeint, wo muss mehr getan werden und was wünschen sich Menschen mit Handicap? Dieser Frage konnte man gestern am Südufer des Paffenteichs nachgehen. Dort hatte der Behindertenrat der Landeshauptstadt, zusammen mit Behindertenverbänden, eine Bühne aufgestellt und viele Menschen nutzten an diesem Tag die Gelegenheit, sich über die Arbeit der Behindertenverbände  zu informieren.

 

Nicht die Hände in den Schoß legen

 

»Barrierefreiheit beginnt im Kopf.«, sagt Michael Bremer, der Mitglied des Behindertenbeirats der Stadt ist. Menschen mit Handicap möchten am Leben teilnehmen können. Deshalb habe der Behindertenbeirat die Aktion gestern organisiert. Vielen Menschen ohne Handicap, fiele es schwer durch die Brille der Menschen zu sehen, die Handicaps haben. Was für die meisten ganz normal zu bewältigen ist, das kann für andere eine unüberwindbare Hürde werden. Hier wünschte sich Bremer noch mehr Achtsamkeit, auch von der Stadtverwaltung. Zugeparkte Bürgersteige in der Weststadt oder zu hohe Bürgersteige im gesamten Stadtgebiet, Brehmer sieht noch viele Baustellen in der Stadt, wenn es mit der Inklusion ernst werden soll. Gleichzeitig betont er aber auch, dass man in der Stadt schon einem Menge errreicht habe. »Nun darf man nur nicht die Hände in den Schoß legen«, fordert er.

 

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So hatte sich vor wenigen Wochen im Zusammenhang mit der Neueröffnung der Schwimmhalle auf dem großen Dreesch, ein Streit zwischen dem Behindertenbeirat und dem Projektleiter für den Bau der Schwimmhalle auf dem großen Dreesch, Berge Dörner, entbrannt. Die Vorsitzende des Behindertenbeirats, Angelika Stoof, hatte den Verantwortlichen vorgeworfen, dass diese »Badegäste mit Handicap vergessen hätten«. Nach der Kritik des Behindertenrates, mussten noch kurz vor und nach der Neueröffnung der Schwimmhalle Änderungen eingebaut werden. Barrierefreiheit ist also ein Thema, das nur durch ständige Kommunikation mit betroffenen Menschen, umgesetzt werden kann.

 

Vieles besser verstehen

 

Am Pfaffenteich herrschte gestern, trotz des zeitweise Regens, eitel Sonnenschein. Auf der Bühne traten verschiedene Gruppen und Schulen, so die Weinbergschule und die Dreescher Werkstätten mit Musik- und Tanzdarbietungen auf.

 

Tag der Gleichberechtigung 4

 

Auf einem Hindernisparcours konnten die Besuchen mit verbundenen Augen und einem Blindenstock eigene Erfahrungen sammeln, wie ungewohnt es ist, sich blind fortzubewegen. Eine Erfahrung, die vieles besser verstehen lässt.

 

 

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

1 Comment

  • Sehr geehrte Damen und Herren,
    Schön, dass Sie über diese Veranstaltung anläßlich des Protesttages berichten. Schade nur, dass es zur Veranstaltung am 25.4.15 beim WestClub One keine Nachberichterstattung Ihrerseits gab. Diese war thematisch identisch bzw. verwirklichte genau das vorgegebene Thema der Protestwoche „#begegnet_in…“ und wurde von der Aktion Mensch mit 4000€ gefördert. Auch neben dem Behindertenbeirat gibt es in dieser Stadt Personen, die sich eng mit dem Thema befassen. Nicht nur der Behindertenbeirat ist dazu berufen, die Interessen von Menschen mit Behinderungen wahrzunehmen.

    Mit freundlichen Gßen
    S. Herweg

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