GRENZen erLEBEN muss wiederholt werden
(am). Erlebnisse sind oft flüchtig. Wer kennt das nicht. Man gibt sich viel Mühe. Ein Essen, eine Feier. Die Vorbereitungen kosten Stunden oder Tage. Und dann ist der Teller rasch
(am). Erlebnisse sind oft flüchtig. Wer kennt das nicht. Man gibt sich viel Mühe. Ein Essen, eine Feier. Die Vorbereitungen kosten Stunden oder Tage. Und dann ist der Teller rasch abgegessen. Von der Feier bleibt nur der Abwasch. Als am 9. Oktober im Marstall die Türen von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft zur Ausstellungseröffnung GRENZen erLEBEN aufgeschlossen werden, da können die Organisatoren und Macher noch nicht ahnen, wie groß der Erfolg werden wird.
Dass das Konzept, das Erleben psychischer Grenzen möglich zu machen, andernorts schon aufgegangen war, ist kein Trost. Wenn man selbst am Anfang steht, nutzen Erfahrungen nichts. Ist an alles gedacht worden? Wird alles funktionieren? Und kommen auch genügend Leute? Nichts Wesentliches wurde vergessen, alles Wesentliche funktionierte: Und die Leute kamen. Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Und ist doch schon Geschichte. Sind die Erfahrungen so flüchtig wie manche Erlebnisse?
Das Gästebuch erzählt
Das Gästebuch der Ausstellung ist es Wert, noch einmal zurückzublicken. Denn hier wird deutlich: GRENZen erLEBEN hat bewegt.
Bereits ein paar Eindrücke zeigen das. Da trägt sich eine Gruppe der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung Schwerin Fachrichtung Pädagogik/ Psychologie ein und wünscht sich, es möge noch mehr solcher Ausstellungen geben. Die Ausstellung „hat uns im Verständnis der Krankheiten geholfen.“
GRENZen erLEBEN hat nicht nur Verständnis geweckt, sondern auch die eigene Lebenssituation bewusst gemacht. „Ich bin jeden Tag so dankbar, dass ich gesund bin!!!“, notiert ein Besucher. Die Tage im Marstall waren Tage der Besinnung und des Dialogs. „Ein Erlebnis, das mich nachdenklich macht“, beschreibt jemand seine Eindrücke. Ein anderer freut sich über die persönliche Begegnung: „Ich habe ein sehr gutes Gespräch geführt, gut für das eigene Verständnis von depressiven Menschen.“
Immer wieder taucht der Wunsch nach Nachhaltigkeit auf. Nachhaltigkeit, um Verständnis zu wecken für die Gefühlswelt betroffener Menschen. Verständnis nicht allein über den Kopf, sondern über das persönliche Erleben und die persönliche Begegnung. Denn das Gästebuch zeigt: Es trafen sich Betroffene und Nichtbetroffene. Allen gemeinsam war der Dank an das „große Engagement der Mitarbeiter vor Ort“ und der Wunsch:
GRENZen erLEBEN muss wiederholt werden. Damit es nicht zum flüchtigen Erlebnis wird.