Handarbeit in die Wiege gelegt

(pm/sozius). Schon ihr Leben lang näht, strickt und häkelt Klara Kiehn mit Leidenschaft. Seit einigen Jahren ist sie in der SOZIUS-Einrichtung „Haus Am Fernsehturm“ zuhause und beglückte nun Heimkinder mit ihren Handarbeiten.

„Mir wurde das Nähen und Schneidern einfach in die Wiege gelegt“, so Klara Kiehn über ihre große Leidenschaft. „Meine Mutter war Schneiderin und ich wollte diesen Beruf auch ergreifen. Dafür hätte ich aber in die Meisterschule nach Erfurt gemusst und das war zu damaliger Zeit nicht möglich“, fügte sie hinzu.

Die 92-jährige hatte fünf Kinder und einen Mann mit einem „guten Anstellungsverhältnis“, wie sie sagt. Aus diesem Grund habe sie ihr Hobby dann zuhause ausgelebt: So strickte und nähte sie die Sachen für ihre Kinder selbst. „Meine Söhne brauchten oft schöne Hemden, die es zu DDR-Zeiten gar nicht gab. Also schneiderte ich sie selbst“, so die betagte Dame.

Auch für Kindergärten in Schwerin habe sie gestrickt und gehäkelt: Anziehsachen, Puppensachen, Dekoration- alle diese kleinen Kunstwerke entstanden meist aus der Fantasie heraus, eine Vorlage hat sie fast nie. Bis heute kann Klara Kiehn die Finger nicht von Nadel und Wolle lassen: Sie strickte hübsche Puppenkleider und Spielsachen für Kinder, die in verschiedenen SOZIUS-Einrichtungen ein Zuhause auf Zeit gefunden haben und bereitete ihnen damit eine große Freude.

„Die Kinder haben sich mit ganz niedlichen Briefen und Bildern bedankt“, lächelte die 92jährige. Sie hat auch schon Pläne für die nächste Zeit: Wenn Ende des Jahres die neue 24-Stunden-Kita auf dem Lewenberg eröffnet, möchte sie auch diese Einrichtung bestricken. „Gerne auch auf Wunsch oder Bestellung“, zwinkerte Klara Kiehn und nimmt Nadel und Faden sogleich wieder auf.