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Handwerksbetriebe in Schwerin setzen weiter auf Ausbildung

Trotz schwieriger Lage bleibt das Handwerk in Schwerin ausbildungsstark – 70 % der Betriebe fanden Azubis, 93 % setzen weiter auf Nachwuchs.

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  • Veröffentlicht März 24, 2025
Uwe Lange, Kam­mer­präsi­dent. | Foto: Handw­erk­skam­mer Schw­erin

 

Trotz wirtschaftlich­er Unsicher­heit­en bleibt die Aus­bil­dungs­bere­itschaft im Handw­erk der Region unge­brochen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Handw­erk­skam­mer Schw­erin, an der sich 114 Aus­bil­dungs­be­triebe beteiligt haben. Rund 70 Prozent der Betriebe kon­nten im ver­gan­genen Jahr erfol­gre­ich Auszu­bildende gewin­nen – eben­so viele pla­nen, auch 2025 Lehrlinge einzustellen.

Ein Großteil der Betriebe, die in diesem Jahr nicht aus­bilden, nen­nt fehlende Kapaz­itäten als Grund. Neue Aus­bil­dungsplätze wer­den meist erst wieder möglich, wenn aktuell Auszu­bildende ihre Lehre abschließen.

Die Mehrheit der Betriebe – 93 Prozent – set­zt langfristig auf die eigene Nach­wuchs­förderung zur Deck­ung des Fachkräftebe­darfs. Ergänzend spie­len Weit­er­bil­dung sowie die Suche nach Fachkräften auf dem Arbeits­markt eine Rolle. Nur ein geringer Teil der Unternehmen plant, den Per­son­albe­stand zu reduzieren.

Den­noch zeigen sich Her­aus­forderun­gen im Bewer­bung­sprozess: Fast zwei Drit­tel der Betriebe hät­ten sich mehr Bewer­bun­gen gewün­scht. Etwa die Hälfte bemän­gelt das schulis­che Niveau der Bewer­ber, rund 47 Prozent die man­gel­nde Moti­va­tion. Trotz­dem geben fast 50 Prozent auch Jugendlichen mit schwachem Schu­la­b­schluss eine Chance, und ein Drit­tel der Betriebe ste­ht der Aus­bil­dung von Migranten offen gegenüber.

30 Prozent der befragten Betriebe zahlen eine über­tar­i­fliche Vergü­tung. Zusät­zlich bieten fast die Hälfte Son­der­leis­tun­gen wie Gutscheine, das Deutsch­land-Tick­et, Unter­stützung bei Führerschein oder Miete, dig­i­tale Endgeräte, Weit­er­bil­dun­gen oder Ziel­prämien an.

Bei der Suche nach Nach­wuchs set­zen Betriebe zunehmend auf dig­i­tale Wege: Jed­er zweite nutzt Inter­net­seite oder soziale Medi­en, gefol­gt von Schulko­op­er­a­tio­nen (40 Prozent) und der Online-Lehrstel­len­börse der Handw­erk­skam­mer.

Über 90 Prozent der Betriebe ermöglichen Schüler­prak­ti­ka – in vie­len Fällen entwick­eln sich daraus feste Aus­bil­dungsver­hält­nisse. Die Prak­tikum­sprämie des Lan­des, die Ferien­prak­ti­ka mit 120 Euro pro Woche fördert, soll diesen Ein­stieg weit­er erle­ichtern.

„Dass unsere Betriebe trotz aller Her­aus­forderun­gen weit­er auf Aus­bil­dung set­zen, zeigt Mut und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein“, betont Uwe Lange, Präsi­dent der Handw­erk­skam­mer Schw­erin.

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