125 Jahre „Made in Schwerin“:
Handwerkskammer der Landeshauptstadt feierte Jubiläum
Mit über 300 Gästen feierte die Handwerkskammer Schwerin ihr Gründungsjubiläum – Kammerpräsident Uwe Lange erinnerte an historische Wurzeln und rief zur Verteidigung handwerklicher Selbstverwaltung auf.

Mit einem Festakt und über 300 Gästen hat die Handwerkskammer Schwerin gestern ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Handwerksbetriebe, Ehrenamt, Politik und Institutionen kamen im Zeichen der Tradition und Zukunft des Handwerks zusammen. Kammerpräsident Uwe Lange nutzte die Bühne für eine erinnerungsreiche, aber ebenso zukunftsgerichtete Rede. „Nicht die Institution Kammer selbst, sondern ihre Rolle für das Handwerk feiern wir heute“, betonte Lange. Die Kammern seien vor 125 Jahren dem Gesetzgeber abgerungen worden – als Antwort auf die fehlende Qualitätskontrolle der schrankenlosen Gewerbefreiheit im 19. Jahrhundert.

Historische Verantwortung und heutiger Auftrag
Lange zitierte in seiner Rede den Philosophen Søren Kierkegaard: „Leben muss vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden werden.“ Mit diesem Blick zurück verdeutlichte er, wie wichtig geregelte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen damals wie heute für die Qualität im Handwerk seien. „Made in Germany war einst ein Warnhinweis für Billigware. Erst durch Bildung und handwerkliche Ausbildung änderte sich das Bild – und das Handwerk wurde wieder zum Qualitätsversprechen“, so Lange. Die Handwerkskammer habe seither eine Schlüsselrolle bei der Sicherung und Weitergabe dieses Wissens gespielt – und tue es bis heute.
Politische Gäste und neue Zusagen
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratulierte per Videobotschaft, vor Ort waren Bau- und Digitalisierungsminister Christian Pegel sowie Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte, der eine gute Nachricht im Gepäck hatte: Die Landesregierung verlängert die Schülerpraktikumsprämie, ein wichtiges Instrument zur Nachwuchsförderung im Handwerk.Lange rief die Handwerkerinnen und Handwerker auf, Verantwortung zu übernehmen: „Die Selbstverwaltung braucht Mut und Engagement – wie schon vor 125 Jahren. Es liegt an uns, sie zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.“
