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Vergessener Baumeister Schwerins:
Biografie über Hans Stoffers erschienen

Hans Stoffers prägte mit über 200 Bauten das Stadtbild Schwerins. Eine neue Biografie holt den vergessenen Architekten zurück ins öffentliche Bewusstsein.

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  • Veröffentlicht April 5, 2025
Hans Stoffers
Gebäude wie das geschäfts­ge­bäude in der Meck­len­burgstraße ken­nt man. Der Architekt Hans Stof­feers hinge­gen ist in Vergessen­heit ger­at­en. Von Akademie Schw­erinEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Viele Schw­er­iner­in­nen und Schw­er­iner sind ver­mut­lich schon an seinen Gebäu­den vor­beige­laufen, ohne es zu wis­sen – an den markan­ten Back­ste­in­fas­saden in der Geschwis­ter-Scholl-Straße, dem ehe­ma­li­gen Stadt­bad am Pfaf­fen­te­ich oder dem „Haus der Lehrer” in der Schiller­straße. Der Architekt hin­ter diesen Baut­en, Hans Stof­fers, hat in sein­er rund 50-jähri­gen Schaf­fen­szeit das Stadt­bild Schw­erins entschei­dend geprägt – und ist den­noch weit­ge­hend in Vergessen­heit ger­at­en.

Das möcht­en die bei­den Kun­sthis­torik­erin­nen Sabine Kahle und Friederike Thomas nun ändern. Mit dem soeben erschiene­nen Band „Hans Stof­fers (1881–1960). Ein Schw­er­iner Architekt des 20. Jahrhun­derts“ haben sie die erste umfassende Biografie des Architek­ten vorgelegt. Die Veröf­fentlichung ist als Band 6 in der Schriften­rei­he „Blät­ter zur Schw­er­iner Geschichte“ des His­torischen Vere­ins Schw­erin e.V. erschienen und bietet auf reich illus­tri­erten Seit­en einen tiefen Ein­blick in Leben und Werk Stof­fers’.

Geboren wurde Hans Stof­fers 1881 in Schw­erin, als Sohn des Zim­mer­meis­ters Carl Stof­fers. Früh entsch­ied er sich für eine Lauf­bahn als Architekt und eröffnete nach sein­er Aus­bil­dung gemein­sam mit seinem Brud­er ein eigenes Büro in sein­er Heimat­stadt. Was fol­gte, war ein Lebenswerk, das sich sehen lassen kann: Über 200 Bauw­erke – darunter Neubaut­en, Umbaut­en und Erweiterun­gen – ent­standen unter sein­er Fed­er­führung.

Ob Wohn­häuser, Gewerbe- oder Ver­wal­tungs­baut­en: Stof­fers war ein gefragter Architekt, dessen Hand­schrift sich durch viele Eck­en Schw­erins zieht. Den­noch blieb sein Name lange Zeit nur weni­gen bekan­nt. „Dass jemand, der über Jahrzehnte das Stadt­bild so entschei­dend mit­geprägt hat, fast vergessen ist, hat uns über­rascht“, sagt Friederike Thomas. Die Biografie soll nun helfen, dem Architek­ten ein Gesicht zu geben – und ihm seinen ver­di­en­ten Platz in der Stadt­geschichte zurück­zugeben.

Der Band ist ab sofort über den His­torischen Vere­in (info@hv-schwerin.de) sowie in aus­gewählten Schw­er­iner Buch­hand­lun­gen erhältlich. Für alle, die sich für Architek­tur, Stadt­geschichte oder Schw­erins baulich­es Erbe inter­essieren, ist er ein echter Geheimtipp.