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Hartmannbund Landesverbände fordern enge Kooperation zwischen Politik und Ärzteschaft

Die Landesverbände Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern diskutierten kürzlich mit der Politik über die aktuellen Erkenntnisse zu momentanen und prognostizierbaren Corona-Entwicklungen. Das Fazit ließ sich in kurze Worte fassen: Für die kommenden

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  • Veröffentlicht Juni 29, 2022
Weit­er­hin zeigt sich: Imp­fun­gen ver­hin­dern effek­tiv schw­erere Krankheitsver­läufe. | Foto: Pete Lin­forth

Ein Blick in Geschäfte, Busse, Bah­nen, Gas­tronomien, Clubs, Kinos, The­ater und viele andere Orte zeigtes mehr als deut­lich: Für die meis­ten Men­schen scheint auch in Schw­erin Coro­na kein The­ma mehr zu sein. Auch vor dem Hin­ter­grund wieder steigen­der Infek­tion­szahlen scheint sich keine Vor­sicht einzustellen. Ver­nun­ft sieht sicher­lich anders aus. Vieles ist noch unklar, was die derzeit dom­i­nan­ten Ominkron-Sub­vari­anten BA.4 und BA.5 bet­rifft. Was sich allerd­ings abze­ich­net, und dies­bezüglich gilt es doch zumin­d­est aufzuhorchen: Es zeich­net sich ab, dass die bei­den dom­i­nan­ten Vari­anten nicht mehr ganz so lari-fari ver­laufen, wie ihre Vorgänger. Eine Ähn­lichkeit der Ver­läufe mit der Delta-Welle ist nicht auszuschließen.

 

Aktuelle Ominkron-Varianten zeigen Tendenzen zu schwereren Verläufen

Ver­mut­lich ist es am Ende die Bun­desregierung selb­st, die eine der ver­meintlich effek­tivsten Viren­schleud­ern kreiert hat: Das 9‑Eu­ro-Tick­et. Ein Blick in die Vielzahl der Nahverkehrszüge in diesen Tagen zeigt, was gemeint ist. Nicht auszuschließen, dass einige Kabi­nettsmitl­glieder sog­ar bewusst einen solchen Ansteck­ungs­bere­ich her­beiführten. „Durch­seuchung” lautet dabei das Stich­wort, das sie aber nicht laut aussprechen. Blickt man auf die Igno­ranz einzel­ner Min­is­ter und auch des Kan­zlers ist auch dies alles andere als von der Hand zu weisen. So lange die Sit­u­a­tion über­schaubar bleibt, lassen sie sich wohl auch weit­er für ihren Frei­heit­skurs feiern. Sollte sie doch kri­tisch wer­den oder gar außer Kon­trolle ger­at­en, zeigen sie bes­timmt schnell auf andere.

 

Hartmannbund diskutierte mit Politik

Klar ist und bleibt: Was wir über aktuelle und kün­ftige Coro­na-Vari­anten wis­sen, gilt es vor im Blick zu behal­ten und zu disku­tieren. Dabei sollte der Blick stets auch auf kün­ftige Kon­flik­t­poten­ziale gerichtets ein, die Grup­pierun­gen wie die Quer­denker-Bewe­gung bieten? Unter dem Titel „Covid 19 – die Verän­derung der Gesellschaft und die Rolle der Ärzteschaft“ hat­ten die Hart­mannbund Lan­desver­bände Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Schleswig-Hol­stein daher auf ihrer gemein­samen Delegierten­ver­samm­lung zur Diskus­sion ein­ge­laden. Neben inter­essierten Ärzten waren mit Chris­tine Klin­gohr (SPD), Har­ry Glawe (CDU) und René Domke (FDP) auch Vertreterin­nen und Vertreter aus der Poli­tik der Ein­ladung ins Wis­mar­er Zeughaus gefol­gt.

 

Referate von verschiedenen Betrachtungspunkten aus

Zum Stand der Forschung referierte aus infek­ti­ol­o­gis­ch­er Sicht Prof. Dr. Micha Löber­mann, Leit­er der Abteilung für Tropen­medi­zin und Infek­tion­skrankheit­en am Zen­trum für Innere Medi­zin der Uni­ver­sitätsmedi­zin Ros­tock. Er zeigte unter anderem auf, welche Vari­anten des Coro­n­avirus auf dem Vor­marsch sind. Eben­so referierte er, welche Ther­a­pieop­tio­nen sich als effek­tiv erwiesen haben, und was mit Imp­fun­gen tat­säch­lich erre­ich­bar ist. Die Verän­derun­gen der Gesellschaft the­ma­tisierte dann Prof. Dr. Wolf­gang Muno, Lehrstuh­lin­hab­er des Insti­tuts für Poli­tik- und Ver­wal­tungswis­senschaften der Uni­ver­sität Ros­tock. Neben Gemein­samkeit­en der ver­schiede­nen Protest­be­we­gun­gen beleuchtete er auch mögliche gesellschaftliche Kon­flik­t­poten­ziale durch die Ver­mis­chung ver­schieden­er Grup­pierun­gen und Ide­olo­gien.

 

Klare Regelungen für die kommenden Monate gefordert

In der von Andrea Weg­n­er mod­erierten Anschluss­diskus­sion erläuterte Diplom-Medi­ziner­in Maren von Appen, wie die Pan­demie sich auf das Ver­hält­nis zwis­chen Patien­ten und Ärzten auswirk­te. Auch weit­ere Mit­glieder der Hart­mannbund Lan­desver­bände teil­ten ihre Ein­schätzun­gen und disku­tierten mögliche Lösun­gen für die beste­hen­den Kon­flik­te. Diplom-Medi­zin­er Bernd Helmecke, Vor­sitzen­der des Hart­mannbund Lan­desver­ban­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern, sprach sich in seinem Faz­it für eine
gemein­same Herange­hensweise aus. Das Coro­n­avirus werde weit­er­hin ein The­ma bleiben und müsse weit­er­ver­fol­gt wer­den. Sein klar­er Appell: „Covid muss als das gesamt­ge­sellschaftliche Prob­lem gese­hen wer­den, das es ist. Darum bedarf es klar­er Regelun­gen für die kom­menden Monate. Und ein­er engen Zusam­me­nar­beit zwis­chen Ärzteschaft und Poli­tik.“

 

Hintergrund

Der Hart­mannbund – Ver­band der Ärztin­nen und Ärzte Deutsch­lands e.V. ist der einzige freie Ver­band, der die beru­flichen, wirtschaftlichen und sozialen Inter­essen aller Ärzte, Zah­närzte und Medi­zin­studieren­den in Deutsch­land – unab­hängig vom Fachge­bi­et, ob niederge­lassen, angestellt oder im öffentlichen Gesund­heits­di­enst tätig – ver­tritt.

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