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Haus mit Einliegerwohnung: Vor- und Nachteile

Ein Hausbau mit einer Einliegerwohnung ist ein Unterfangen, das sich Bauherren gut überlegen sollten. Eine Einliegerwohnung ist ein in ein Eigenheim integrierter Wohnraum, der auf Wunsch autonom vermietet werden kann.

  • Veröffentlicht Juni 5, 2019
Modernes Einfamilienhaus unter einer Lupe

Ein Hausbau mit einer Einliegerwohnung ist ein Unterfangen, das sich Bauherren gut überlegen sollten. Eine Einliegerwohnung ist ein in ein Eigenheim integrierter Wohnraum, der auf Wunsch autonom vermietet werden kann. Diese Wohneinheiten verfügen über einen separaten Zugang und stellen einen komplett eigenständigen Wohnraum dar. Das Für und Wider dieses Wohnkonzepts sollten Häuslebauer genau überdenken.

Schon heute an morgen denken

Mieteinnahmen sind der wichtigste Grund, weshalb sich Hausbesitzer für eine Einliegerwohnung aussprechen. Allerdings ist es wichtig, dass die potentiellen Mieteinnahmen auch die durch das Bauprojekt anfallenden Kosten abdecken. Einliegerwohnungen können als Ferienwohnungen, für andere Familienmitglieder oder klassische Mietparteien verwendet werden. Allerdings ist es wichtig, dass die Einliegerwohnungen nicht deutlich unter Marktwert vermietet werden. Anderenfalls besteht das Risiko, dass damit verbundene Kosten nicht steuerlich nachvollzogen werden können.

Von Fördermöglichkeiten und steuerlichen Vorteilen profitieren

Neben dem Anspruch auf ein Sonderkündigungsrecht dienen Einliegerwohnungen der Altersvorsorge. Schließlich könnte die eigene Rente durch die Mieteinnahmen aufgebessert werden. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist der steuerrechtliche Vorteil, da die Einnahmen der Vermietung des Wohnraums unbedingt steuerlich geltend gemacht werden müssen. Denn die Mietpartei ist berechtigt, die Mieteinnahmen steuerlich abzusetzen. Zu guter Letzt profitieren Bauherren von Fördermöglichkeiten. Entspricht das Haus den Anforderungen der KfW-Richtlinien, könnten Betroffene die zinsgünstigen Darlehen sogar zweimal beanspruchen – für jede separate Wohneinheit.

Auf eine gute Nachbarschaft!

Im Gegensatz dazu müssen sich Besitzer einer Einliegerwohnung allerdings darüber im Klaren sein, dass eine enge Nachbarschaft zwischen den Wohnparteien unausweichlich ist. Dieser Umstand könnte sich insbesondere dann als schwierig erweisen, wenn der Wohnraum durch fremde Personen genutzt wird. Regelungen über eine separate Erfassung und Abrechnung von Verbrauchskosten sind unumgänglich. Außerdem führt die Errichtung einer Einliegerwohnung automatisch zu erhöhten Baukosten. Dieser Aufwand macht auch nicht vor der Planung Halt.

Vorausschauend planen

Wer über den Einbau einer Einliegerwohnung nachdenkt, sollte diese Idee sofort im Grundkonzept berücksichtigen. Zumeist ist es mit einem hohen Aufwand verbunden, eine Einliegerwohnung in ein Bauträgerhaus im Nachhinein anzupassen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht jeder Bebauungsplan eine Mietwohnung im eigenen Haus zulässt. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor Beginn des Bauvorhabens bei der Kommune über etwaige Regelungen zu informieren. Einliegerwohnung ja oder nein? Diese Entscheidung muss jeder für sich allein treffen. Individuelle Lebensplanungen und Lebensumstände spielen hierbei eine wichtige Rolle.

 

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Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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