Mi, 24. April 2024
Close

HELIOS-Vortrag: Burnout als Einstieg in die schwere Depression?

Die Patientenakademie der HELIOS-Kliniken Schwerin ist zurück aus der Sommerpause und wird sich am Mittwoch, dem 24. September, um 18 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus mit einem Thema befassen, das in Zeiten

  • Veröffentlicht September 22, 2014
(c) Helios Kliniken
(c) Helios Kliniken

Die Patientenakademie der HELIOS-Kliniken Schwerin ist zurück aus der Sommerpause und wird sich am Mittwoch, dem 24. September, um 18 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus mit einem Thema befassen, das in Zeiten steigender Anforderungen im Beruf für viele Menschen eine tickende Zeitbombe darstellt

Prof. Dr. med. Andreas Broocks, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der HELIOS Kliniken Schwerin, wird einen Vortrag zum Thema „Stress – Überforderung – Burnout: Was tun?“ halten. Im Vorfeld beantwortete der Spezialist bereits einige Fragen zum Thema beantworten.

In der Regel bezeichnet Burnout ein Erschöpfungssyndrom, das im Zusammenhang mit einer länger andauernden beruflichen oder auch privaten Überforderungssituation steht.

Wie kommt es zum Burnout?

Viele Betroffene berichten, dass es im Betrieb zu einer Arbeitsverdichtung gekommen sei. Die Anzahl der Mitarbeiter sei bei gleichzeitiger Zunahme der Aufgaben reduziert worden. Dadurch komme es zu Überstunden, oft auch zu Schlafstörungen – viele Betroffene grübeln nachts über nicht erledigte Aufgaben oder darüber, wie sie den nächsten Tag schaffen sollen. Zu den häufigen Beschwerden, die sich in der Folge einstellen, zählen Appetitmangel, Magen- und Darmstörungen, Rücken- oder Kopfschmerzen und eine unangenehme innere Unruhe.

Handelt es sich bei Burnout um eine depressive Erkrankung?

Symptomatisch handelt es sich um eine leichte depressive Verstimmung. Wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, kann es zu einer richtigen Depression und einer weiteren Zunahme der genannten Symptomatik kommen, verbunden mit Freudlosigkeit und Antriebsstörungen. Betroffenen fällt es immer schwerer, sich morgens zur Arbeit zu quälen. Bei der Arbeit treten zunehmend Konzentrationsstörungen auf. Das Wochenende oder ein kurzer Urlaub reichen nicht mehr aus, um sich zu erholen.

Bei schweren Depressionen verlieren viele Patienten auch die Hoffnung, dass sie aus diesem „Loch“ wieder herauskommen. Manche fürchten, ihre Arbeit oder sogar ihre Familie endgültig zu verlieren und sehen oft nur noch wenig Sinn im Weiterleben. In dieser Phase kommt es zu einem drastischen Anstieg der Suizidgefahr.

Da gerade in der Anfangsphase viel getan werden kann, ist es wichtig, über Burnout Bescheid zu wissen.

Wer ist besonders betroffen?

Vor allem die besonders guten und pflichtbewussten Mitarbeiter, die ihre Aufgaben sehr ernst nehmen und nicht „Fünfe gerade sein lassen“, weil sie keine Fehler machen wollen, zählen zu den Betroffenen. Bei zunehmender Arbeitsüberlastung nehmen sie die Arbeit mit nach Hause und setzen sich auch am Wochenende daran. In der Regel schätzt der Chef diese Mitarbeiter ganz besonders, weil er weiß, dass sie ihn in Krisenzeiten nicht im Stich lassen und auch bei Arbeitsüberlastung nicht „Nein“ sagen, wenn noch etwas Zusätzliches dringend erledigt werden muss. In der Folge kommt es häufiger zu Fehlern. Aufgrund ihres großen Verantwortungsbewusstseins leiden Menschen mit Burnout-Veranlagung besonders darunter. Sie machen sich oft Vorwürfe, dass sie besser hätten aufpassen sollen und dass sie hätten sorgfältiger sein müssen. Manche Betroffene versäumen, die Notbremse zu ziehen und müssen am Ende stationär behandelt werden. Wenn sich eine Depression aber erst einmal entwickelt hat, kann es viele Wochen bis Monate dauern, bis es zur Genesung kommt.

Prof. Broocks wird im Rahmen seines Vortrags auf die wichtigsten Maßnahmen eingehen, mit denen ein Burnout verhindert oder behandelt werden kann. So soll es u.a. darum gehen, wie man sich vor Burnout schützen kann, wie man sich verhalten kann, wenn bestimmte Überforderungssituationen nicht zu vermeiden sind oder wie die Behandlung eines Burnout-Syndroms aussieht. Nach dem Vortrag haben die Zuhörer die Möglichkeit, offen gebliebene Fragen direkt an den Referenten zu richten oder auch eigene hilfreiche Erfahrungen einzubringen. Auch für eine Diskussion wird ausreichend Gelegenheit bestehen.

Der Eintritt ist frei.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert