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IG BAU fordert verstärkte Maßnahmen für sichere Baustellen in Schwerin

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) setzt sich dafür ein, dass Verstöße gegen den Arbeitsschutz auf Baustellen in Schwerin keine Chance mehr haben.

  • Veröffentlicht Mai 12, 2023

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) setzt sich dafür ein, dass Verstöße gegen den Arbeitsschutz auf Baustellen in Schwerin keine Chance mehr haben.

Fehlender Arbeitsschutz: IG BAU fordert verstärkte Kontrolle auf Baustellen | Foto: IG BAU
Fehlender Arbeitsschutz: IG BAU fordert verstärkte Kontrolle auf Baustellen | Foto: IG BAU

Angesichts von Gerüsten ohne Schutzgeländer, ungesicherten Baugruben, mangelhafter oder fehlender Schutzkleidung und endlosen Überstunden fordert die IG BAU eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden. „Der Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten sind das A und O im Job. Wir müssen sicherstellen, dass ’schwarze Schafe‘ keine Möglichkeit haben, Sicherheitsbestimmungen zu missachten und den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter nicht ernst zu nehmen. Dies gilt für alle Branchen, insbesondere aber für den Bau, wo die meisten Arbeitsunfälle auftreten. Baustellen sind Unfall-Hotspots“, erklärt Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mecklenburg.

 

Arbeitsinspektion gefordert

Um den Druck auf die Kontrollen zu erhöhen, fordert Reppin eine bessere Personalausstattung der staatlichen Arbeitsschutzbehörden in der Region. Laut dem aktuellen Arbeitsschutzbericht der Bundesregierung gibt es landesweit insgesamt viel zu wenige Kontrolleure. In ganz Mecklenburg-Vorpommern überprüfen lediglich 48 Aufsichtsbeamte den Arbeitsschutz in den Betrieben. Das bedeutet, dass rein rechnerisch ein Kontrolleur für 15.871 Beschäftigte zuständig ist – eine unmögliche Situation. Reppin bezeichnet diese Situation als „eklatantes Überwachungsdefizit“ und betont, dass von einer effektiven und flächendeckenden Überwachung weit und breit keine Rede sein könne.

In diesem Zusammenhang drängt Reppin perspektivisch auf die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion. Er betont die Notwendigkeit einer übergeordneten Behörde, die Kontrollen bündelt und die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, Sozialvorschriften, die Bekämpfung von Schwarzarbeit und Verstößen gegen Mindestlöhne gewährleistet. Darüber hinaus sollte die Arbeitsinspektion den Arbeitsschutz und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes im Blick haben. Reppin verweist auf erfolgreiche Beispiele einer solchen „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ in Ländern wie Frankreich und Spanien.

Die IG BAU setzt sich entschieden dafür ein, dass Baustellen in Schwerin sicherer werden und die Gesundheit der Beschäftigten geschützt wird. Eine verstärkte Kontrolle sowie die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion sind nach Ansicht der Gewerkschaft essentiell, um diese Ziele zu erreichen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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