Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns wegen der geplanten Erhöhung der Wassergebühren scharf kritisiert. IHK-Präsident Matthias Belke warnte, dass diese Maßnahme schädlich für den Wirtschafts- und Wohnstandort Mecklenburg-Vorpommern sei.
Belke betonte, dass die Auswirkungen der leicht sinkenden Inflation noch nicht bei den Unternehmen und Verbrauchern angekommen seien. „Auch wenn Minister Backhaus die prognostizierten Auswirkungen auf den Preis von Kartoffeln oder Möhren als gering bewertet, werden die anstehenden Kostenanpassungen alle treffen,“ erklärte Belke. Sowohl Vorlieferprodukte als auch Endprodukte würden dadurch teurer werden.
Negatives Signal für die Wohnungswirtschaft
Die IHK zu Schwerin weist darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern sich in einem regionalen und überregionalen Wettbewerb befinde und alle standortbezogenen Kosten bei jeder Erweiterungs- oder Ansiedlungsentscheidung auf den Prüfstand kämen. Belke kritisierte, dass Mecklenburg-Vorpommern bereits bei den Netzentgelten bundesweit Spitzenreiter sei und auch die Grundsteuer sowie die Wasser- und Abwasserkosten nur eine Richtung kennten: nach oben.
Besonders besorgt zeigte sich die IHK über die geplante Verdopplung der Gebühr für die Grundwasserentnahme auf 20 Cent pro Kubikmeter. Belke wies darauf hin, dass die extrem gestiegenen Baukosten, das knappe und teure Bauland sowie die explodierenden Nebenkosten in den Bereichen Strom, Gas und Fernwärme den Standort für Immobilieninvestitionen zunehmend unattraktiv machten.
Abschließend forderte Belke von der Landesregierung ein weitsichtiges Augenmaß: „Nur so kann der Wirtschafts- und Wohnstandort Mecklenburg-Vorpommern sich behaupten und im Wettbewerb um Investitionen bestehen.“